Stoffwindeltest: Disana Wollwindelhose (Überhose) & Elternprotest in Dresden

Gleich 16 verschiedene  Windelsysteme trägt unser Sohnemann momentan abwechselnd am Po. In unserem ersten gebrauchten Stoffwindelpaket fanden sich auch zwei Wollwindelhosen von Disana*, die doppelt gestrickt aus reiner Schurrwolle  bestehen. Natürlicher geht es eigentlich kaum, denn wenn man diese Wollüberhosen mit Bindewindeln* kombiniert, hat man tatsächlich keine künstlichen Fasern mehr am Po des Kindes. Die Wollüberhosen werden gefettet und halten dann nach dem gleichen Prinzip die Nässe ab, wie bei den Schafen, bei denen allerdings die abzuhaltende Nässe eher von oben kommt.

So weit die Theorie, denn irgendwie haben wir uns nie so richtig getraut. Der Umgang mit den wasserdichten, atmungsaktiven und unproblematisch waschbaren PUL-Überhosen schien uns doch so viel einfacher zu sein. Außerdem wird der Windelpo mit so einer Wolldoppelhose doch recht voluminös. Die erfahrenen Stoffwindler haben uns zwar immer vorgeschwärmt, wie prima temperaturausgleichend die Hosen seien, aber da ich selbst nur ungern Wollpullover in den Sommermonaten trage, fand ich die Wollhose in der Anfangszeit einfach zu warm am Babypo.

Etwas erstaunt war ich, dass ich in den Rezensionen beim Bücherriesen gelesen habe, dass dort vor allem Wegwerfwindler ihre (positive) Meinung verbreiten, die diese Hosen offensichtlich tatsächlich in den Wintermonaten zu Wärmezwecken verwendet werden. Da hätte ich auch mal drauf kommen können und so bleiben die Wollüberhosen vielleicht doch noch eine Weile bei uns, auch wenn der Frühling schon vor der Tür steht. 

Ein klarer Vorteil dieser gestrickten Überhosen bleibt, dass da nichts drückt oder zwickt und man auch keine Beinbündchen hat, die genau anliegen müssen. Sehr bequem sieht so eine Wollüberhose aus. Gibt es unter meinen Bloglesern denn Wollwindelhosenwickler?

Nachtrag:

Der natürliche Start in das Leben als Windelträger wird eng von Hebammen begleitet. Nach meiner eigenen Hebammenprotest-Geschichte rund um die steigende Berufshaftpflicht, die ich hier schon berichtet habe, freue ich mich nun besonders, dass es auch in Dresden endlich einen öffentlichen Protest geben wird. Als geburtenreichste Stadt müsste der Platz vor der Frauenkirche am 29. März 2014, ab 10:30 Uhr eigentlich voll sein, was ihr morgen live hier verfolgen könnt. Wer meint meinen blauen Kinderwagen zu entdecken, kann mir gerne einen Screenshot an amberlight.label-ät-googlemail.com schicken.  

Da auch ich nur durch Zufall davon erfahren habe und in den Krabbelgruppen, die ich besuche, niemand etwas davon wusste, befürchte ich ein bisschen, dass die Vorbereitung und Terminbekanntgabe etwas zu kurzfristig gewählt war, denn sonst hätte sich noch einige Blogger beteiligen können. Selbst ich musste den bereits geplanten Stoffwindeltest ein bisschen “ergänzen”, um das Thema noch rechtzeitig reinzuquetschen. Außerdem hatte ich mir gewünscht, dass der Fokus auf dem Flyer nicht so sehr auf
den Geburtsort begrenzt wäre, sondern auf die Bedeutung der Hebammen im
gesamten Kontext von Vorsorge bis Stillzeit eingehen würde. Damit hätte man auch Diejenigen abgeholt, die keinen alternativen Geburtsort wählen können
… Allerdings stehen auch mir die Haare zu Berge, wenn ich lesen muss, dass die Schließung der Geburtshäuser aber auch Kliniken dazu führt, dass Schwangere bei Geburtsbeginn mit dem Hubschrauber(!) eingeflogen werden sollen oder bereits Wochen vor dem Geburtstermin in spezielle Hotelzimmer neben der Klinik ziehen sollen. Unglaublich! Will dieses Land wirklich mehr Kinder?

Zum weitelesen bei diesem brisanten Thema, das mir bei “Haus-/Geburtshausgeburt gut, Kinikgeburt schlecht” viel zu kurz greift, schicke ich heute mal direkt in den Kreissaal einer Klinik. Sehen wir uns zum Elternprotest am Sonnabend? Sagt es weiter!

Rezension: Wir lieben Papier!

Momentan stapeln sich bei mir so viele Rezensionsexemplare, dass ich eigentlich regelmäßig ein Buch der Woche vorstellen könnte. Da ich von Büchern schon in Kindheitstagen nicht genug bekommen konnte und der Feundeskreis bei meinem letzten Umzug vor sechs Jahren immerhin 70 Bücherkisten tragen musste, können es aber sehr gerne noch mehr werden. Als kleine Vorschau gibt es deshalb jetzt in der rechten Sidebar des Blogs dazu eine Übersicht. Diese Woche liegt “Wir lieben Papier!“* aus der Topp-Kreativ-Serie des Frech-Verlags vor mir.

Abbildung vom Frechverlag

Das 144-seitige Hardcover-Buch präsentiert in den fünf Themenbereichen Wohn-, Deko-, Geschenk-, Schmuck- und Partyträume über 50 Projekte in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Dabei begeistert nicht nur ein frisches Layout mit richtig guter Produktfotografie von Michael Ruder, sondern auch sehr detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die ein Nacharbeiten der feinen Papierwerke wirklich möglich machen.

Die Anleitungen gliedern sich in Motivhöhe, Materialliste, Vorlagen und schließlich die einzelnen Arbeitsschritte. Da diese sehr ausführlich in Einzelpunkten aufgelistet werden und häufig mit schematischen Zeichnungen illustriert sind, erstrecken sich die Anleitungen häufig auf zwei, bei den wirklich aufwendigen Techniken sogar auf 3-4 Seiten, die immer mit einem großformatigen Bild kombiniert werden. Irritierend fand ich dabei die häufigen “Weiter geht’s auf Seite xy”, denn dabei hatte ich zunächst das Gefühl, dass es erst nach mehreren Zwischenseiten weitergehen würde und nicht – wie das im gesamten Buch der Fall ist – auf der unmittelbar nächsten Seite, bei der maximal ein Bild eingeschoben wurde.

Abbildung vom Frech-Verlag

Wie man am Ende des Buches erfährt, haben gleich neun Autoren mitgearbeitet, von denen einige aus der DIY-Szene kommen. So präsentieren Barb Freudenthaler* Origami-Schmuckkreationen, Christina Hentrich unter Kleinesimmergün* Schmetterlingsohranhänger aus Papier und Elke Pieske unter lipisart* Objekte, die aus gerollten Papierstreifen, der Quilling-Technik, entstehen. Wirklich begeistert haben mich aber die Kisten und Boxen von Julia Wiltschko, die unter dem Label Woellfchen* eigentlich vor allem filzt und Autorin eigener Filzbücher* ist. Einer Unaufmerksamkeit beim Lektorat geschuldet, ist sicherlich, dass die Linkadresse von Silke Kobold, die filigrane Scherenschnittobjekte im Buch präsentiert, unvollständig abgedruckt wurde.

Dominik Meissner, der seine Arbeiten im DaWanda-Shop Sinubuj*
anbietet, hat mich mit der Orimoto-Buchkunst aber am meisten verblüfft.
Dabei werden aus Büchern dreidimensionale Objekte gefaltet, zu denen
sogar ganze Wörter* oder Namen gehören. Habt ihr so etwas schon mal gesehen? Faszinierend, oder? Bei Sinbuj* kostet das Eselsohr 30 Cent, was bei einem 200-Seiten-Buch zu 120 € führen würde. Da die Technik auch bei “Wir lieben Papier!“*
vorgestellt wird und man dafür nur 16,99 € bezahlen muss, bekommt man
hier wirklich viel für sein Geld. Ebenfalls in 3-D-Form tauchen
Papiertiere von Julia Fröhlich auf, die Autorin eines großartigen Pop-up-Buches* ist, über das es sogar ein Durchblättervideo gibt. “Fiete Anders“* kommt ganz bestimmt auf unsere Wunschliste für das Tochterkind.

Abbildung vom Frech-Verlag

Abgerundet hätte dieses Buch sicherlich noch eine Auflistung von Onlineshops, die
schöne Papiere anbieten, denn die kurze Danksagung auf der
Impressumsseite an CardandArtund Rayher* wird doch leicht übersehen. Dennoch gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung, denn das Buch schafft den Spagat zwischen Anregungen für Bastelnachmittage mit der Familie und wirklich anspruchsvollen Faltarbeiten, die nur mit der richtigen Konzentration gelingen können.

Verlinkt beim offenen Bücherregal von Goldkind.  

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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