Rocknähtreff
Im März und passend zu den Frühlingstemperaturen haben sich diesmal die Dresdner Nähbloggerdamen zu einem gemeinsamen Rocknähen getroffen. Schau’n wir malhatten wir es zu verdanken, dass wir diesmal bei den Dresdner Baptisten einen Raum nutzen und damit eigentlich das erste Mal einen richtigen Nähtreff mit gaaaanz vielen Maschinen stattfinden konnte. Vielen Dank!
Entgegen der ersten Idee, dass wir alle gemeinsam das eBook 2mal4hoch2* nähen, sollte es dann doch indivueller werden und so gab es die verschiedensten Rockschnitte auf dem Tisch. Einen Rockschnitt, der noch in der Probenähphase ist, stellte uns Frau mit Frosch zur Verfügung. Davon enstanden einige schöne Beispiele an diesem Abend. Auf meinen eigenen Wunschzettel wird wohl das Parallelkopierrad* wandern, das sehr praktisch in der Anwendung aussah. Ich frage mich allerdings immer noch, ob es nicht auch noch eines mit zwei Kreidespuren gibt, damit man Schnittkante und Nähpfad markieren kann. Das wäre doch praktisch, oder?
In den Nähpausen, die je nach Konstitution nach zwei oder mehr Nähten eingelegt werden mussten, konnte man sich an einem fantastischen Büffet stärken. Ich selbst hatte diese Stärkungen wohl am dringensten nötig, denn ich habe bei meinem Rockversuch ein, dem Möbiusband nicht unähnliches, Gebilde geschaffen, das zwar prima als Loop hätte getragen werden können, aber eben nicht als Rock. Heul! Bei Röcken mit Innenfutter und eingenähtem Bündchen versagt mein abstraktes Vorstellungsvermögen …
Mit mir gerätselt haben an diesem Abend Kääriäinen, Königinnenreich, Aprikaner, Himmelblau und Sommerbunt, Stoffverzückt, Malou,Schau`n wir mal,Frau Kuddelmuddel, Bundlandmama und Frau Atze.
#elternprotest #hebammenprotest #selbstgeboren in Dresden
Wie gestern bereits angekündigt, fand heute nun endlich auch in meiner Stadt ein Protestzug zur beruflichen Situation der Hebammen statt, deren politisch gewollte Unbezahlbarkeit der Berufshaftpflicht dazu führt, dass immer mehr ihren Beruf aufgeben müssen. Laut Veranstalter hatten sich immerhin 2500 Protestler vor der Frauenkirche versammelt. Im Geburtsjahr des kleinen Bruders sind über 6000 Neudresdner in meiner Stadt auf die Welt gekommen – nimmt man dazu noch Väter, Geschwister und Großeltern hätten die Gruppe auf den Neumarkt eigentlich noch deutlich größer sein müssen.
Ich befürchte ein bisschen, dass bei diesem brisanten Thema immer noch zu sehr die Grabenkämpfe zwischen “Haus- oder Geburtshausgeburt = gut und natürlich” und “Klinikgeburt = fremdbestimmt und problematisch” mitschwingt und sich deshalb nicht alle angesprochen fühlen. Neben den sehr knappen Vorbereitungen, bei denen es sicherlich sinnvoll gewesen wäre, wenn mit etwas mehr Zeit auch alle Hebammenpraxen und Krabbelgruppentreffs Flyer erreicht hätten, wäre es gut gewesen, wenn im Vorfeld noch mehr betont worden wäre, dass es nicht nur um die freie Wahl des Geburtsortes geht, sondern um alle Leistungen der Hebammen – von der Vorsorge, über die Betreuung im Wochenbett bis zum Ende der Stillzeit. Dennoch danke ich dem Team sehr, dass sich überhaupt eine Gruppe gefunden hat, die die Organisation für den Protest in meiner Stadt übernommen hat. Vom heimatlichen Schreibtisch aus, lassen sich nur zu einfach Verbesserungsvorschläge machen, wie ich selbst bei anderen Projekten nur zu gut weiß.
Im Internet tobt nun sogar die Diskussion über ein Buchprojekt, das statt zu vereinen, alle Frauen, die medizinische Hilfe beim Geburtsprozess brauchen, ausgrenzt, weil diese Berichte nicht erwünscht sind. In der Reaktion auf den Proteststorm finden sich dann Sätze wie “Es gibt konstruktive Beiträge und einige Kommentare in denen klar
ersichtlich ist, dass Frauen einfach mal ungebremst die Sau raus lassen
wollen und dafür auf den passenden Impuls gewartet haben.” So etwas weckt auch bei mir großen Unverständnis.
Ich wäre normalerweise sicherlich ein Haus- oder Geburtshaustyp. Meine Atonien III. Grades, bei denen ich ohne medizinische Hilfe verblutet wäre, schieben aber auch mich, in eine Ecke, wo ich mich ausgegrenzt fühle. Ich bin dankbar, dass ich bei meinen jeweils rasanten Geburten mit knapp 2h beim Tochterkind und 4h beim Sternenkucker, keine weiteren Hilfen brauchte und mir die Klinik (!) tatsächlich eine selbstbestimmte Geburt ermöglicht hat. Dabei wurde sogar akzeptiert, dass ich eine Oxytocin-Prophylaxe unmittelbar nach der Geburt und eine manuelle Lösung der Plazenta abgelehnt habe.
Ohne die sofortigen Oxytocin-Gaben, den Crede-Handgriffen ohne Narkose, die schmerzhafter als die Geburt waren und Literweise Infusionen bei den Spätatonien jeweils zehn Stunden nach den Geburten würde ich aber nicht mehr leben. Dass ich mich trotzdem auf ein zweiten Kind eingelassen habe, verdanken wir auch unsere Hebamme – deshalb stand auf unseren Protestschild auch “Ohne meine Hebamme hätten wir keinen kleinen Bruder”. Diesen Blogbeitrag werde ich als Zeichen gegen das unsinnige schwarz-weiß-Denken des #selbstgeboren-Projekts bei der Blogparade zu diesem Zwiespalt bei berlinmittemom verlinken.
Die heutige Protestkundgebung in Dresden war aber eine gute und die Transparente zu denen auch gehörte “Auch Kaiserschnitt-Mütter brauchen Hebammen” und die Hinweise zu den Fragen zu den Fragen junger Mütter im Wochenbett haben mir gezeigt, dass es eben keine reine Pro-Hausgeburtsdemonstration war.
Von der Frauenkirche aus lief der Protestzug den Fürstenzug entlang bis zum Theaterplatz. Das Tochterkind versucht mit ihrer Triangel ordentlich Krach zu machen und zu meiner Überraschung, waren wir dabei gar nicht alleine, denn die Großeltern des Tochterkinds hatte sich spontan überlegt, auch mitlaufen zu wollen.
Ich selbst bin in den 70er Jahren als Steißlage auf natürlichen Weg auf die Welt gekommen. Eine Hebammenbetreuung, die nach Hause gekommen wäre, gab es damals nicht. Stattdessen existierte eine Mütterberatung, die aber zum Zeitpunkt, als die frischgebackenen Eltern dachten, dass die Muttermilch nicht mehr ausreichen würde und man zufüttern müsste, eben nicht hilfreich zur Stelle waren. Sonst hätte ich sicherlich eine Chance gehabt, deutlich länger gestillt zu werden.
Mein Lieblingstransparent war übrigens “Liebe(r) Hebamme Gesundheitsminister mein Wochenfluss läuft nicht, können sie mir den Bauch massieren?” Getroffen habe ich aus der Bloggerwelt leider nur Himmelblau und Sommerbunt. Seid ihr denn auch dagewesen?
Liebe Katja, da bin ich aber froh, dass dich mein Wichtelpaket rechtzeitig erreicht hat. Ein wenig hatte ich mir schon…
[…] doch tatsächlich noch ein paar Neuzugänge. Nach der ersten riesigen Stoffschenkung, gefolgt vom Nachtrag gab es dann bereits Ende…
[…] fühlt sich das ein bisschen so an, als wenn man eine richtig lange Reise hinter sich hätte. Wie angekündigt,…
Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…