Waldexperiment: Vergissmeinnicht im Ameisenhügel färben

Meine Rezensionstätigkeit, die mir wohl die nächsten Monate ermöglichen wird pro Woche jeweils ein Buch vorzustellen *freu*, macht nicht nur mich glücklich, sondern bereicht auch das Familienleben. Ohne das “Rucksackbuch für den Wald” wäre ich nie auf die Idee gekommen, ein blaues Blümchen auf den Ameisenhaufen zu legen, den wir bei unserer Wanderung am Schluchsee entdeckt haben.

Beim Leberblümchen (?) tat sich zwar erstmal gar nichts, aber mit dem Vergissmeinnicht hat das Experiment dann doch so geklappt, wie im Buch* beschrieben. Die Ameisensäure bewirkt, das sich die hellblauen Blütenblätter rötlich verfärben.

Das Tochterkind war schwer beeindruckt und trug die Stengel neben ihrem
Wespennest, das wir unterwegs gefunden haben, einen großen Teil der fast
10km Strecke allein. Langsam wird sie ein richtiges Wanderkind. Eine große Freude.

Das Büchlein erklärt sogar noch das der Farbstoff Cyanidin für die ph-Wert-Veränderung durch die Ameisensäure verantwortlich ist. Vor allem der Ehemann erklärt dem Tochterkind solche Experimente ja immer in seiner vollen wissenschaftlichen Tiefe und findet es völlig abwegig eine “Kindervariante” zu erläutern. Auf der einen Seite finde ich das richtig gut, frage mich aber manchmal schon, ob wir damit nicht selbst ein bisschen dazu beitragen, dass sie mit ihrem Wissensdurst mit den gleichaltrigen Kindergartenkindern nicht spielen will und von den Vorschulkindern aber eben leider auch noch nicht akzeptiert wird.

Die nächsten Buchvorstellungen wird es wohl immer am Donnerstag in diesem Blog geben, denn am Mittwochabend flötet der Mann im Orchester und so kann ich ungestört – und mit dem Stillschlafkind auf mir – rezensieren.

Verlinkt beim Freutag und bei Grünzeug von Naturkinder.

Rezension: Wald und Wiese: Das Natur-Mitmachbuch für Kinder

Passend zu unserem Kurzurlaub im schwarzen Wald hat mir der Haupt-Verlag ein Natur-Mitmachbuch für Kinder zur Verfügung gestellt. Davon gibt es bislang die Bände “Wald und Wiese“* sowie “An Tümpel, Fluß und Meer”*, die beide von der Diplom-Biologin Bärbel Oftring publiziert wurden. Da wir uns häufiger im Wald bewegen, habe ich mich für Band 1 entschieden, das erst im März 2014 als Neuerscheinung auf den Markt gekommen ist.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Der Untertitel des broschierten Buches verspricht nicht zu wenig, denn die 128 Seiten sind vollgestopft mit Beobachtungstabellen, Fragestellungen und Aufgaben, die gelöst werden sollen. Dabei ist jeweils eine Doppelseite einem der Themen “Insekten & Spinnen”, “Säugetiere”, “Pilze”, “Blumen, Bäume”, “Vögel”, “Amphibien, Reptilien, Schnecken”, “Jahreszeiten & Wetter”, “Draußen sein” und “Lebensräume, Wald und Wiese” zugeordnet. Als Einheitlichkeitsfanatiker bin ich zwar über die unterschiedliche Zeichensetzung in der Aufzählungen der Kapitel, die zwischen dem &-Zeichen, und-Wort und einem einfach Komma springen, etwas gestolpert, aber vielleicht wollte die Lektorin damit auch einfach nur die Schreibweise auflockern. Die einzelnen Kapitel werden nicht blockweise präsentiert sondern bunt gemischt, wobei das Inhaltsverzeichnis eine gute Hilfestellung gibt, wenn man sich doch nur in ein Thema vertiefen möchte.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Der hintere Klappentext zeigt in einer Legende die verschiedenen Bereiche des Buches, die “Wissenserwertes”, Porträts” zu einzelnen Tieren und Pflanzen, “Beobachten”, “Mach mit”, “Rätsel und Spiele”, “Spannung”, “Tipps und Tricks” und “Unterwegs” umfasst und jeweils mit einem farbigen Logo gekennzeichnet sind. Auch wenn das Buch ohnehin erst für Schulkinder ab zehn Jahren empfohlen ist, sind die Tabellenbereiche, in den handschriftlich eingetragen werden soll, teilweise sehr schmal. Zumindest wenn dort mehr als das Beobachtungsdatum und Strichlisten nachgefragt werden, wird die Kinderschrift wohl kaum genügend Platz finden. Auch der Platz für eigene Fotos ist mit nur 3×2 cm so klein, dass ein Fotoausdruck unrealistisch wird.

Abbildung vom Haupt-Verlag
Abbildung vom Haupt-Verlag

Dafür ist die Publikation aber vollgestopft mit Informationen, die über das Buch weit hinausgeht, denn auf vielen Seiten lädt ein QR-Codes dazu ein, zur richtigen Stelle auf der dazugehörigen Homepage naturerleben.net zu springen und dort von dem jeweiligen Tier ein Video oder Tondokument zu sehen. Das ist wirklich mal ein richtiger Mehrwert der digitalen Technik, denn den Vogel lebendig in einem natürlichen Umfeld zu sehen und seine Stimme zu hören, kann das gebundene Buch eben doch nicht leisten. Faszinierend!

Abbildung vom Haupt-Verlag

Wie hier schon mal berichtet, habe ich mich selbst in Kindheitstagen sehr für die Krabbeltiere interessiert und wäre mit so einem Buch beglückt gewesen. In meiner Erinnerung gab es als Beobachtungstabellen aber nur die Wetterbeobachtungsblätter mit der Temperaturskala im Heimatkunde-Unterricht und Bestimmungsbücher, die ich aber dennoch verschlungen habe. Bibliophil war ich schon immer.

Mit seinen 24×26 cm ist das Buch für den Wanderrucksack recht groß, so dass ich unsicher bin, ob man das Buch wirklich bei jedem Ausflug mitnehmen wird. Anderseits wäre bei einer Verkleinerung des Formats noch weniger Platz für eigene Eintragungen. Eine schwierige Für-oder-Wider-Entscheidung. Für junge Forscher ab 10 Jahren sind die 19,90€ für dieses Buch* aber auf jeden Fall gut investiert.

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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