Rezension: Remake Ikea. Inspiration und Hacks für den eigenen Stil

Wie Anfang März schon berichtet, hat der Frech-Verlag mit der Topp-Lab-Reihe ein eigenständiges DIY-Label realisiert, von dem ich nach den DIY-Jute-Taschen* mit Remake Ikea* die zweite der vier ersten Publikationen vorstellen und beurteilen darf. Passenderweise habe ich ja erst vorgestern meinen eigenen “Ikea Hack” vorgestellt, bei dem ich aus dem Expedit-Regal ein DIY-Puppenhaus gestaltet habe. Eine bessere Vorbereitung kann es wohl kaum geben.

Abbildung vom Frech-Verlag

Das Buch von Rolf Ellebrand, Jeanette Bauer und Carolina Seybold ist mit 232 Seiten sehr umfangreich und wurde als broschierte Ausgabe Anfang Februar 2014 auf den Markt gebracht. Im Vorwort erfährt man, dass in diesem Buch 70 Umgestaltungsobjekte vorgestellt werden, von denen einige von der ca. 3000 Projekte umfassenden Seite ikeahackers.net verwendet werden durften.

Abbildung vom Frech-Verlag

Der Hauptteil des Buches unterteilt sich dann in die Wohnräume “Wohnzimmer”, “Schlafzimmer”, “Eingangsbereich und Flur”, “Küche und Esszimmer”, “Kinderzimmer”, “Badezimmer” sowie in “Beleuchtung” und “Weitere Projekte”. Es folgen die drei weiterführenden Kapitel “Persönlich einrichten leicht gemacht”, “Tipps für gutes Gelingen”, in dem Hinweise zu passenden Werkzeugen und Anstreichtipps gegeben werden sowie mit “Einrichtung und Design” auch eine kurze Stilgeschichte. Im Anhang findet sich ein Register mit der namentlichen Nennung aller IKEA-Designer sowie Informationen zu den Mitwirkenden, Bezugsquellen und Literaturhinweise und Websites.

Abbildung vom Frech-Verlag

Das Buch will viel und schießt damit nach meinem Gefühl ein bisschen über das Ziel hinaus, denn es bleibt unentschlossen zwischen teilweise fast schon banalen Hacker-Ideen, wie die Auskleidung von Schubladen mit farbigen Dekorfolien oder das Übereinanderstellen von Wickelkommode und Sideboard, um mehr Stauraum zu schaffen und wirklich aufwendigen Projekten, wie die Umgestaltung von Billy-Regalen zu einer Häuserschrankwand für das Kinderzimmer. Dazwischen finden sich professionelle Anbieter, wie prettypegs, die verschiedene Beine für IKEA-Sofas und -Betten anbieten. Den DIY-Gedanken konnte ich dabei nicht mehr entdecken.

Abbildung vom Frech-Verlag

Mit der knappen Stilgeschichte und der IKEA-Designer-Auflistung scheint das Buch mehr sein zu wollen, als eine reine Inspirationsquelle. Da die Designer jedoch nur namentlich aufgelistet werden und es keinerlei Zusatzinformationen zu ihnen gibt (obwohl einige wenige direkt im Buch genannt werden) überzeugt mich die Kontexterweiterung in dieser Form nicht.

Bei der Auflistung der Mitwirkenden wird außerdem klar, dass es für die
deutsche Ausgabe keine Neurecherche gab und und hier die schwedische
Orginalausgabe von 2013 “Remake Ikea. Ideer och inspiration för en egen stil“* für den deutschen Markt adaptiert wurde. Neben den jährlichen Gewinnern der Seite ikeahackers.net finden sich fast ausschließlich schwedische Designer und Blogger, wie beispielsweise rusta upp.

Abbildung vom Frech-Verlag

Da der beeindruckenste Ikea Hack den ich kenne nicht nur von einer deutschen Bloggerin kommt sondern auch noch direkt aus meiner Stadt, finde ich es schade, dass Projekte wie Tarva von Glücksmomente es nicht in dieses Buch geschafft haben. Die durchaus preiswerten 18 € für dieses umfagnreiche Buch* sind aber trotzdem gut investiert, denn wirklich geniale Ideen, wie umgebogene Suppenkellen für Waschbecken mit fehlender Seifenablageschale sind für mich aus Gründen genau richtig.

Da in diesem Blog ja auch gerne hinter die aufgebauten Heile-Welt-Bilder geschaut wird, kann natürlich nicht verschwiegen werden, dass in den letzten Jahren das Image des Möbelriesen durch Abholzung russischer Taiga-Wälder, Palmölplantagen auf gerodeten Urwaldflächen u.ä. kräftige Kratzer bekommen hat. Gerade deshalb ist aber eine Weiterverwendung bereits gekaufter IKEA-Möbel sicherlich der bessere Weg als diese zu entsorgen, um neue Massenware zu kaufen.

Internationaler Hebammentag in Dresden 2014 & Gerhard Schöne

Am Montag, zum Internationalen Tag der Hebammen, fand in Dresden die zweite große Demonstration in diesem Jahr statt. Im Vergleich zum März zeigten diesmal noch mehr Menschen, wie wichtig Ihnen dieses Thema ist und das eine Familienplanung ohne eine Betreuung in den – wie es bei einer Rednerin hieß – drei heiligen Zeiten einer Frau: Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit einfach nicht denkbar ist. Der Demonstrationszug zog vom Goldenen Reiter über die Augustusbrücke bis zur Frauenkirche. Auf der Brücke mahnten auch noch nach dem Durchmarsch viele aneinandergereihte Kinderbilder an die Hebammen, die momentan quasi auf ein Berufsverbot zusteuern..

Leider waren wir diesmal etwas zu spät dran und so stiefelte ich mit dem großen und dem kleinen Kind dem Demonstrationszug nur hinterher. Vor der Frauenkirche hatten wir es dann aber geschafft und reihten uns dort in eine wirklich große Gruppe ein. Gefunden haben ich die Angabe, dass es 3000 gewesen sein sollen, aber da es deutlich mehr als die 2500 vom März waren, könnte ich mir sogar vorstellen, dass die Zahl höher gewesen sein muss.

Am Rande der Menschenmasse, denn ich bin mit zwei kleinen Kindern nicht so gerne ein mitten-im-Pulk-Steher, habe ich sogar einen Gesellen auf der Walz gesehen. Drei Jahre und ein Tag* … ich bewundere das sehr.

Mein persönlicher Höhepunkt und gleichzeitig die Möglichkeit das Tochterkind zum geduldigen Anhören der Redner zu überreden, war allerdings der Auftritt von Gerhard Schöne*, von dem ich bislang noch gar nicht wusste, dass er selbst fünf Kinder hat. Das Tochterkind war zwar etwas enttäuscht, dass er statt “Jule wäscht sich nie“* etwas anderes gesungen hat, aber ich fand es großartig, dass er da war, um dieses wichtige Thema zu unterstützen. Gesungen hat er übrigens unter anderem “Brief an das Fischlein“*, den seine Frau geschrieben hat, als sie mit dem ersten Kind schwanger war. Ein passenderes Lied hätte es an diesem warmen Frühlingsabend wohl kaum geben können.

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
Wer schreibt hier und worüber?

Alle Partnerprogramm-Links werden mit * gekennzeichnet und die Blogeinnahmen monatlich transparent aufgelistet.
Trustami


Wasserflaschen*

Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanzierten Soulbottle* überzeugt sind.
EMIL

soulbottles.de


Aktuelles Lieblingsbuch der Tochter (15 Jahre)*


Aktuelle Rezensionsexemplare Spielzeug*