Wildpflanzensaatgut von Rieger-Hofmann: Blumenrasen, Kräuterrasen

Wildpflanzensaatgut von Rieger-Hofmann: Blumenrasen, Kräuterrasen

Die erste wirkliche Gartenaktivität – nach der spontanen Erstanlage der Beete, die keinen langen Bestand hatte – war das Aussäen des Rasens. Gemeinsam mit unseren Nachbarn links entschieden wir uns für Wildpflanzensaatgut von Rieger-Hofmann und säten einen Blumen-Kräuterrasen* an. Die “Zutaten”-Liste enthält wohl so ziemlich alles, was der englische-Rasen-Liebhaber versucht auszurupfen.

Da sich unser Nachbar rechts fast zeitgleich für die 0815-Rasenmischung*entschied, ließ sich prima vergleichen, wo die Unterschiede liegen. Zunächst wurde mit etwas trockenem Sand gemischt und breitflächig ausgestreut. Anschließend wurde angedrückt und erstmals gewässert.

   

Ungefähr 2/3 meines Gartens sind nun mit Blumen-, Kräutern- und Gräsern “bestellt”. Bereits auf der Anleitung stand, dass man bei dieser Art Wiese vor allem Geduld braucht. So freuten wir uns über die ersten vorsichtigen Spitzen (während das normal-Gras bereits ein flächendeckendes Grün gezaubert hatte) und vertrauen darauf, dass die eigentliche Wachstumsperiode erste nach der winterlichen Kältezeit einsetzt.

Ich bin schon jetzt unglaublich gespannt und sehe eine wilde Blumenwiese vor mir. Ein Normalorasen hätte ja auch irgendwie nicht so richtig zu uns gepasst, oder? Solche Flächen müssen im Gegensatz zum langweiligen Grünrasen nur extrem selten gemäht werden – denn nichts liegt mir ferner als jede Woche mit mit einem nervigen Rasenmäher durch den Garten zu ziehen. Fortsetzung folgt …

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Freutag

 Grünzeug

Rezension: “Geschenke aus dem Wollkorb: schnell gestrickt für Groß und Klein”

Rezension: “Geschenke aus dem Wollkorb: schnell gestrickt für Groß und Klein”

Die bisherigen (wenigen) Strickbücher, die hier vorgestellt wurden, waren eigentlich alle eher für die strickende Oma Blaustern bestimmt. Dank der Anleitung von den Naturkindern* und der Entdeckung, was es fantastische, naturbelassene Wolle gibt, bin ich aber gerade dabei mein Stricktrauma aus Schultagen zu überwinden und selbst zu stricken. Fein ist dabei, dass man ohne großen Aufwand immer mal 1-2-3 Reihen stricken kann, aber ein für mich klarer Nachteil ist die Zeit. Wenn ich etwas nähe, halte ich in relativ kurzer Zeit ein anziehbares Stück in den Händen. Bei den Strickwerken muss man da ziemlich viel Geduld aufbringen. Da die Publikation „Geschenke aus dem Wollkorb: schnell gestrickt für Groß und Klein“* nicht nur Modelle zeigt, die meinem Geschmack entspricht, sondern auch noch verspricht, dass es „schnelle“ Strickwerke wären, musste ich es haben. Außerdem habe ich es vor einiger Zeit bereits auf anderen blogs gesehen und fand das Titelbild mit der süßen Elfenmütze damals schon anlockend. Geschrieben wurde es von Joelle Hoverson, die einen Strickladen in NewYork betreibt, aber auch als Redakteurin tätig ist.

Abbildung von Bassermann Inspiration

Das Inhaltsverzeichnis des Buches lockt im Hauptteil damit, dass es Strickprojekte für unter zwei Stunden, 2 – 4 Stunden, 6 – 8 Stunden und darüber hinaus gibt. Zahlwörter unter 12 schreibt man zwar eigentlich in Textform, aber wahrscheinlich hätte das in der Übersicht auch ein wenig seltsam ausgesehen. Mit dieser Sortierung nach Strickzeiten wird gleichzeitig der Untertitel “Schnell gestrickt für Groß und Klein” aufgenommen. Im Vorwort wird angegeben, dass die Anfoderungen an die Strickstücke parallel mit der Strickdauer wächst. Einfache Projekte am Anfang, schwierige am Ende.

Abbildung von Bassermann Inspiration

Das witzige Elfenmützchen soll sogar in weniger als zwei Stunden zu stricken sein. Ich selbst brächte dafür wahrscheinlich trotzdem mehr als nur einen Abend. Vorgeschlagen wird als Material Merinowolle, wobei ich gleich wieder das mulesing-Thema im Hinterkopf habe. Auch bei den zwei bis vier Stunden geht es um Projekte für die ganz Kleinen, wie Babymützen und Schuhe, aber auch einen großen Schal. In vier bis sechs Stunden schafft man Stulpen aber angeblich auch so ein ganzes Haus oder ein Babyjäckchen. Bei den bis acht Stunden ist es dann richtige Kleidung, bei denen ich noch skeptischer bin, dass man so etwas innerhalb eines Arbeitstages schaffen könnte – ich zumindest nicht. Die letzten Projekte sind dann die Reissverschluss-Weste und beispielsweise eine große Decke.Bei jedem Projekt wird die Größe, verwendetes Garn, die Nadeln, sonstiges Zubehör und die Maschenprobe angegeben, bevor eine detaillierte Strickanleitung folgt.

Abbildung von Bassermann Inspiration

Eine nette Idee ist die Ergänzung um Beispiele, wie man die gestrickten Geschenke ansprechend verpacken kann. Dafür gibt es aber keine Einführung in die Standardstricktechniken, was in Nähbüchern selbst bei Projekten für Fortgeschrittene selten versäumt wird. Bildanleitungen gibt es nur für drei Abschlusstechniken – den Matratzenstich, das Herausstricken von Maschen aus dem Rand und den Maschenstich als Stricknaht. Den Abschluss bildet eine Alphabet- und Ziffernvorlage.

Abbildung von Bassermann Inspiration

Das Elfenmützchen bleibt mein Favorit aus dem Buch und nicht alle der dreißig Modelle überzeugen mich. So kann ich mir bei den gestrickten Lesezeichen nicht vorstellen, dass sie wirklich praktisch bzw. gut für die Buchbindungen sind. Für Stricker, die ihr Handwerk bereits beherrschen und mit der reinen Strickschriftangabe problemlos umgehen können, ist es aber eine Publikation, die viele Anregungen geben kann.

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7. Geburtstag: Geburtstagspulli lillesol & pelle basic No. 40 mit Cardigankragen, Gr. 128

7. Geburtstag: Geburtstagspulli lillesol & pelle basic No. 40 mit Cardigankragen, Gr. 128

Beim obligatorischen Geburtstagsshirt war ich bei der Tochter endlich wieder schnell genug, denn beim ziemlich chaotischen Geburtstag des Sohnes musste das Jahresshirt ja tatsächlich nachgereicht werden. Auch das Kleid für die Tochter entstand zwar erst eine Tag vor dem Geburtstag, aber immerhin war ich damit wieder pünktlich. Es ist schon fein, wie sich unsere Kinder auf ihre Jahreszahlkleidung freuen und es möglichst sofort anziehen.

Ein bisschen habe ich zwar auch dieses Jahr wieder geschwankt, ob das „Ich bin … 7“ überhaupt noch altersgerecht ist, aber so  lange es da keine Beschwerden gibt und mein Bauchgefühl stimmt, bleibe ich wohl dabei. Um nicht schon wieder nach dem gleichen Schnitt* wie in den Vorjahren zu nähen, ist es diesmal das Pullikleid basic No. 40 mit Cardigankragen von lillesol & pelle* geworden.

Die Halsauschnitt-Variante gefällt mir das richtig gut. Vernäht wurde ein feiner, finnischer Biostoff von paapii*, den ich speziell zum vernähen bekommen hatte. Lange habe ich geschwankt, ob es eigentlich eher ein Jungen- oder Mädchenstoff ist. Die Motive passen für mich eher zu Mädchen, die Farbe lässt aber schnell an die Jungs-Schublade denken. Da dem Tochterkind das Lieblingskuscheltuch so gut steht, habe ich diese rot-orange gestreifte Variante,  damals in Leipzig gekauft, nun mit dem Petrol* kombiniert und bin selbst fasziniert, wie gut das passt. In die Seitennaht ist wieder das eigene Nählabel* gekommen.

Ein paar Hürden gab es beim nähen aber dann doch wieder. Die Stickmaschine zickte bei den kleinen Buchstaben auf dem Jersey, aber das Stickmalheur konnte noch halbwegs vertuscht werden. Auch mit dem Halsausschnitt bin ich nicht so richtig gut zurande gekommen, denn erkennt man deutlich einen Nähfehler. Vielleicht lasse ich mir diese Stelle nochmal beim Dresdner Nähtreff erklären.

Dafür gefallen mir die Bündchen* – ebenfalls in rot-orange-geringelt – richtig gut. Gekauft ursprünglich auf dem 2014er Stoffmarkt war das mal eine wirklich richtig gute Qualität. Bündchen, das begeistert. Genäht habe ich eigentlich die lange Variante. Das Töchterlein zieht aber ihren neuen Pullover beständig in die Taille – was eigentlich nicht zum Schnitt* passt. Wenn ich noch eine Variante davon nähen sollte, wird es deshalb wohl eher die Kurzform. Wenn sie nicht einen ordentlichen Wachstumsschub einlegt, könnte es ja so sogar länger als nur das 7. Lebensjahr passen – aber bis dahin ist ja nun wieder ein ganzes Jahr Zeit. Ein ganzes Jahrsiebt … Kinder wie die Zeit vergeht.

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Einladung 7. Kindergeburtstag

Einladung 7. Kindergeburtstag

Je älter unserer Kinder werden, um so mehr entwickeln wir unsere eigenen, familiären Rituale zu den Kindergeburtstagen. Dazu gehören natürlich auch die Bastelrunde für die Einladungen. Ganz neu war dieses Jahr, dass unser Schulkind nun erstmals richtig selbst mit schreiben konnte und nicht nur ganz kleine Bastelaufgaben übernahm.

Dieses Jahr wurden zwei stabile Papierkarten (die ich vor Jahren mal stapelweise aus dem Papiermüll vor dem Haus gerettet habe) mit Masking Tape* verbunden und mit Stempeln und Stanzern verziert. Neben dem große Dekolocher* von meiner Hema-Blogkooperation kam noch ein Sternenstanzer zum Einsatz und verschiedene Stempel – unter anderem von bastisRike.

 

Das Tochterkind hat mit dem Schriftzug “Einladung” und den Namen der einzuladenden Kinder genug zu tun. Da es selbst ihr letztes Jahr zu wild war, wollte sie tatsächlich nur sechs statt sieben einladen. Auch gut. Ein bisschen stolz hat mich dabei gemacht, dass sogar ein junger Mann, wegen dem es hier die ersten Tränen gab, da er sich selbst wenige Wochen zuvor für andere Geburtstagsgäste entschieden hatte, doch eingeladen wurde.

Wie es der Zufall wollte, feierte einer der Geburtstagsgäste am gleichen Tag und hatte eine weitere Wunschkantidatin ebenfalls eingeladen. Nach Umplanungen in der Elternrunde, verschob unserer Geburtstagskind um eine Woche und bekam spontan ebenfalls noch eine Einladung. So war am Ende alles gut und ich freute mich über ein bisschen mehr Vorbereitungszeit.

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Herzlich Eingeladen

Creadienstag

HandmadeOnTuesday

DienstagsDinge

Übersichtsseite Kindergeburtstage

 

Abschlussbericht Blogparade #meinfreundsalim & Spende Eselbibliothek in Äthopien

Abschlussbericht Blogparade #meinfreundsalim & Spende Eselbibliothek in Äthopien

Heute vor einer Woche war mit dem 13. Februar ein Tag in meiner Stadt, der zwangsläufig zu den emotionalsten jedes Jahr gehört. Auch mich begleitet er bereits mein ganzes Leben, denn selbst als Kind stand ich mit meinen Eltern vor der – damals noch Ruine – der Frauenkirche und kein Buch hat mich in diesen Kindheitstagen mehr bewegt als “Dresden starb mit dir, Johanna“*. Hinzu kamen die Berichte aus der eigenen Familie, wie beispielweise der Oma, deren Vater bei den fast unbekannten Angriffen im Januar auf einem der Dresdner Bahnhöfe bereits ums Leben kam und die mit ihren kleinen Kindern – mein Vater jünger als mein Sohn jetzt – ins Erzgebirge flüchtetet, um erst Jahre später wieder in die Stadt und ihre Wohnung zurückzukehren. Wenn an diesem Tag um 21:45 Uhr – dem Zeitpunkt des Angriffs – alle Glocken der Stadt läuten, berührt mich das jedes Jahr neu.

Nun werde ich selbst noch dieses Jahr 40 und habe zwar (zeitweise) bereits zwei Gesellschaftsformen erlebt, aber glücklicherweise noch nie Krieg. Was nun gerade in meiner Stadt und weltweit passiert, bewegt mich schon lange und hat zu so manchem Spendenstein geführt, den die Blogeinnahmen durch meine Leser möglich macht. Auslöser endlich wieder etwas zu bewegen, war auch der Start meiner Blogparade #meinfreundsalim im Sommer 2015.

Meine Blogaktionen gehen möglichst nie länger als ein Jahr – zumindest hat es länger bislang noch keinen Sinn gemacht. Gemeldet hatten sich ursprünglich zehn Teilnehmer, aber leider ist das Buch nicht schnell genug gereist, um wirklich alle zu erreichen. Vorbeigekommen ist es bei Frau Schnittchen (kein Blogbericht) – Stoff-Verzueckt (Blogbericht) – Frau Scheiner (kein Blogbericht) – Casoubon (Blogbericht) – Mama denkt (Blogbericht) – Doppelnaht (kein Blogbericht).  Nicht immer hat die Zeit gereicht, dass auch darüber gebloggt werden konnte und bei der letzten Station, von der es auf meine Bitte hin dann den Rückweg angetreten hat, gab es gar keine sichtbare Spur mehr. 

Auch ich selbst habe mich nicht ganz an die geplante Berichterstattung gehalten, denn eigentlich wollte ich ja jeden 24. im Monat von der Weiterreise berichten. Vielleicht hätte ich dieses Datum auch immer als Weiterschickwunsch übermitteln sollen:

 Zwischenbericht No. I (24. August 2015)

Zwischenbericht No. II (24. September 2015)

Zwischenbericht No. III (28. Oktober 2015)

Zwischenbericht No. IV (25. November 2015)

Zwischenbericht No. V (3. Januar 2016)

Zwischenbericht No. VI (4. März 2016)

Zwischenbericht No. VII (20. Juni 2016)

Nun haben wir bereits 2017 und von der (eigenen) Euphorie des spontanen Mithelfens in den Flüchtlingsunterkünften ist nicht mehr viel geblieben. Schauen wir in den Bekannten- und Freundeskreis gab es da Ansätze Flüchtlinge bei eigenen Existenzgründungen zu unterstützen und auch konkrete Kostenübernahmen für Flüchtlingskinder, damit diese die Musikschule besuchen können. Da aus dieser Familie die Erstklässlerin an einer Dresdner Schule Arabisch lernt, besteht dort nun ein freundschaftlicher, direkter Kontakt.

Das sind immerhin meine ganz privaten Lichtblicke in einer Stadt, die weiterhin Tendenzen zeigt, die selbst bei mir schon zu einigen Zukunftsorgen geführt hat. Wohin entwickelt sich die Welt da eigentlich? Vor wenigen Tagen war ich bei der Eröffnung des Mahnmals vor der Dresdner Frauenkirche, das an die Barrikaden von Aleppo erinnert. Zusammen mit meinem Kollegen aus dem Kunst- und Kulturbereich waren wir deutlich mehr als die laustarken Skandierer. Um so erschreckender fand ich, wie nur Stunden danach alle Eröffnungsteilnehmer pauschal in die rechte Ecke gestellt wurde. Sich selbst auf Plakaten zu sehen, die mit “Die Schande von Dresden” betitelt sind, macht kein gutes Gefühl.

Für das gute Gefühl habe aber nun lange überlegt, womit ich meine Blogparade zur Flüchtlingsproblematik, auf die das Kinderbuch aufmerksam machen sollte, beenden soll. Ich habe mich nun dafür entschieden, dass ich den gut gefüllten Spendentopf nutze, um eine Eselbibliothek in Äthopien mit zu finanzieren.

 

Äthopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auch wenn ich momentan über die weltpolitische Lage und die Stimmung in einigen Bevölkerungsteilen meiner eigenen Stadt einfach nur ratlos bin, glaube ich daran, dass nur Bildung etwas daran ändern kann. Die Blogparade zu einem Buch deshalb mit einer fahrenden Bibliothek für Kinder, die trotz Schulpflicht im Lande kaum Möglichkeiten haben, an Bildungsangeboten teilzunehmen, zu beenden, erscheint mir deshalb genau richtig.