Solidarische Landwirtschaft Schellehof Januar/Februar 2016

Vielleicht hat sich der ganz aufmerksame Instagram-Verfolger schon gewundert, wo das Gemüse aus unserem Ernteteil der Solidarischen Landwirtschaft Schellehof bleibt, den ich – manchmal mit etwas Verspätung, aber oft auch pünktlich – (fast) ein Jahr lang jeden Donnerstag gezeigt habe. Ende Februar endete das Erntejahr, das für uns etwas verspätet erst im Mai begonnen hat.

Es gab sehr viele positive Dinge am ganz regionalen Gemüse, aber auch ein paar Schwierigkeiten zu bewältigen. Für den Mann war das Ungleichgewicht zwischen Tomaten und den Unmengen an Mangold nicht so ganz einfach. Ich fand es schwierig, den Abholtermin an Donnerstagabenden immer organisiert zu bekommen. Es gab Badetag im Sommer, die erst später beginnen konnten und Rodelvergnügen im Winter, die zeitiger abgebrochen werden mussten, um noch an das Gemüse heranzukommen. Für mich hat aber die Qualität und auch die Überraschungen des Kisteninhaltes, sowie das hinter die Kulissen des Anbaus schauen können, diese Schwierigkeiten überwogen. Unserem derzeit rasanten Alltag geschuldet, waren wir aber auch nicht immer gut im zeitnahen Verbrauchen des Gemüses und konnten uns auch kaum aktiv einbringen, was mich selbst teilweise belastet hat.

Nach einem Jahr wieder ausgestiegen wurde nun aber vor allem, weil wir nach dem Umzug direkt neben einer Gärtnerei wohnen werden und uns dort (ohne feste Abholtermine) mit ganz frischem Gemüse versorgen können. Außerdem hoffe ich zukünftig auf den eigenen Garten. Mein Solawi-Jahr soll aber dennoch mit den letzten zwei Monaten vervollständigt werden:

Im Januar haben wir den Ernteanteil, der sonst immer nochmal geteilt wurde, in zwei Wochen selbst behalten, wobei unsere Ernteteilern keine Bilder von ihren Kisteninhalten gemacht hat. Man merkte aber deutlich, dass die Saison vorbei war, denn es wurde deutlich übersichtlicher. Neben Kohl, Möhren und Kartoffeln gab es nur wenig Abwechslung, aber immer noch ein paar frische Sachen.

Dieses Jahreszeiten-erleben und nicht immer alles im Überfluss zu haben, obwohl draußen fast nichts mehr wachsen kann, fand ich übrigens weiterhin gut, denn nur so kann man den Kindern erklären, wie der Naturkreislauf eigentlich funktioniert. Bei unseren Supermärkten, wo es auch im Dezember Himbeeren und “frische” Tomaten gibt, ist das ja gar nicht so einfach. Den Rosenkohl im Februar und auch unseren Möhren-Kartoffel-Auflauf habe ich daher besonders genossen.

Wie am Anfang unserer Solawi-Zeit angekündigt, habe ich unseren halben Ernteanteil komplett über die Blogeinnahmen finanziert. Auch wenn die Beträge dort im letzten Jahr weiterhin erstaunlich hoch waren, blieb doch durch die aufgegessenen 600 € merklich weniger im Topf, um – nach den Abzügen für den Schellehof-Anteil, den Spendentopf, den Vierseithofzehnt und das Werbungsbudet – tatsächlich Stoff zu kaufen oder gar die beiden Nähmaschinen weiter abzuzahlen. Diese Freiheit nun erstmal wieder zu haben, freut mich heute am Freitag.

Diese Woche konnte ich mich freuen über:

1.) Das erste Info-Treffen zu meiner China-Reise, bei dem ich erfahren habe, dass mich 40 Termine in den drei Wochen erwarten
2.) das mit einem sehr spontanen Schwiegerpapa-Einsatz, der von seinem Glück erst am späten Sonnabend-Abend erfuhr, die Decke im Erdgeschoss Am Sonntag gestrichen werden konnte

3.) die ersten Fliesen in unserer Wohnung an der Wand sind

4.) die Orga-Mail zum Umzug verschickt konnte

5.) das Tochterkind ab Sonntag (dann hoffentlich ebenso gesund wie der derzeit ebenfalls kränkelnde Opa) in den Großeltern-Urlaub fahren kann

Verlinkt beim H54F, Friday Fives, dem Freutag und bei Einab.

Rezension: Bienenwachs Werkstatt: Kerzen, Seifen, Kosmetik und Deko selber machen

Auf die Neuerscheinung “Bienenwachs Werkstatt: Kerzen, Seifen, Kosmetik und Deko selber machen”* von LV-Buch habe ich mich ganz besonders gefreut, denn Bienenwachs gehört zu den (Bastel)Materialien, die mich mit am meisten begeistern. Aufmerksame Blogleser habe ja hier bereits erfahren, dass mich sogar die Bienenzucht fasziniert, wobei mich inzwischen die Erkenntnis, dass man bei so einem Hobby nicht mehr lange verreisen kann, doch etwas abschreckt. Beim Umgang mit Bienenwachs gibt es so eine Einschränkung zum Glück nicht.

Abbildung von LV.Buch

Das 136seitige Buch der Amerikanerin und Imkerin Petra Ahnert, deren eigene Bienen im südwestlichen Wisconsin zu Hause sind, gliedert sich in acht Kapitel. Nach der Einführung folgt eine Erläuterung der Wachsarten, bei denen ich gelernt habe, dass es Kerzen-, Honigwaben- und Brutwachs sowie weißes Wachs gibt. Die nächsten fünf Kapitel umfassen den DIY-Teil des Buches. Man bekommt darin Schritt-für-Schritt-Anleitungen für diverse Kerzen, Pflegebalsam und Lotionen, gefolgt von Salben, Cremes und Peelings sowie Seifen. Zahlreiche Bienenwachsprodukte für zu Hause  (Holzpflegecreme, Kaminanzünder, Butterbrot-Stoff u.a.) und die zwei Bienenwachskunstprojekte – Batik und Enkaustik – runden die Mitmachprojekte ab. Es folgen Angaben zu den Inhaltsstoffen sowie der Dank, Informationen über die Autorin und ein Register.

Abbildung von LV.Buch

Die bereits im Inhaltsverzeichnis gezeigten Bienenwachsteelichter, die bereits im Buch so sehr viel intensiver leuchten, als auf den gescannten Beispielseiten, begeistern mich mit am meisten. Wie bei Kerzen wird dabei immer wieder getaucht. Etwas unglaubwürdig finde ich dabei, dass man für 3-6 Windlichter 23 kg Bienenwachs brauchen soll, denn das wären dann jeweils mehrere Kilogramm pro Teelicht. Entweder sind die Ballone riesig oder es ist tatsächlich eine fehlerhafte Angabe.

Edit: Inzwischen habe ich erfahren, dass es tatsächlich ein Kommafehler aus dem amerikanischen Original ist und man statt vielen Kilogramm nur 2,3 kg braucht.

Abbildung von LV.Buch

Als Näherin begeistert mich natürlich auch, dass neben den zu erwartenden Kerzen und Wachsanhängern auch mehrere Stoffprojekte im Buch auftauchen. Dazu gehört gewachster Stoff, wasserfeste Turnschuhe und Batikservietten. Dabei wird allerdings das Bienenwachs nur für die Rerservierung des Musters verwendet und danach entfernt.

Abbildung von LV.Buch

Wäre das Buch von einer Autorin in unserer Gegend entstanden, hätte in die Bienenwachswerkstatt sicherlich auch noch die Wachsbatik- oder Wachsbossiertechnik für Ostereier gehört, wie sie beispielsweise bei den Sorben oder auch in Siebenbürgern gepflegt wird. Empfehlenswert bleibt dieses Buch für alle Bienenwachsliebhaber aber auf jeden Fall.

Verlinkt bei bei Einab, da Bienenwachs so ein wunderbar nachhaltiges Naturprodukt ist. 

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Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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