Rezension: Werken mit Beton & Mosaik
Beton gehört zu den Arbeitsmaterialien, mit denen ich mich noch nie so richtig anfreunden konnte, obwohl – oder vielleicht auch eher weil – mich bis zum Auszug aus dem Elternhaus ein WBS70 Plattenbau umgab. Schaute und schaut man da unter den Teppich bröselt es hier und da. Selbst die hochgelobten Sichtbetonbauten aus den 90ern hatten für mich immer eher etwas abschreckendes.
Wirklich faszinierend fand ich aber, dass das Pantheon in Rom – besichtigt mit der Tochter im Bauch bei der einzigen Dienstreise, bei der ich bislang den Mann begleiten durfte – ebenfalls aus (römischen) Beton gebaut wurde. Die vor zwei Wochen erschienene Publikation “Werken mit Beton & Mosaik“* habe ich daher auch eher wegen dem Mosaik bestellt.
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Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag |
Die gebundene Ausgabe ist nach dem Prinzip Projektvorstellung im ersten Teil und (sehr knappe) Schritt-für-Schitt-Anleitungen erst im zweiten Teil aufgebaut. Bei den Vorstellungen der verschiedenen Projekte wird jeweils eine ganzseitige Aufnahme mit einem Text kombiniert.
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Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag |
Die 27 Projekte sind dabei nach meinem Geschmack etwas zu textlastig geraten, zumal die eigentliche Anleitung erst im zweiten Teil folgt. Die beiden schwedischen Autoren Malin Nilsson und Camilla Arvidsson scheinen die Texte dafür auch entweder parallel geschrieben zu haben oder die Formulierungen in den eigenen Texten zu wiederholen – wie z.B. bei “Man kann die Fließen verwenden, wie sind sind. Doch besonders effektvoll wird es, wen man sie mit dem Fließenschneider unterschiedlich groß zuschneidet.” (S. 7) und “Sie können die Fließen so verwenden, wie sie sind, aber besonders eindrucksvoll wird es, wenn Sie die Fließen mit dem Fließenschneider in unterschiedliche Größen zerteilen.” (S. 25)
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Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag |
Die zahlreichen Projekte mit (gekauften) Fließen haben mich ohnehin am meisten im Buch überrascht. Erwartet hatte ich eigentlich durchgehend Betonprojekte und viele Anleitungen zur Mosaikgestaltung. Die Gewichtung der Fließenprojekte macht nun auf mich den Eindruck, dass sich der rote Faden des Buches nochmal geändert hat, ohne das der Titel angepasst wurde. Mit den fertigen Fließen wird eine Bank verschönert, sie werden mit Klebeschlablonen und Stiften gestaltet (wo ist da der Bezug zu Mosaik und Beton?), mehrere Tische werden damit beklebt, sie kommen an den Schrank, unter den Spiegel und an eine Kiste.
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Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag |
Erklärbar wird diese Gewichtung wahrscheinlich durch die bereits erschienen Publikationen. Mit “Gartendeko aus Beton selbstgemacht: Über 30 einfache Anleitungen für Töpfe, Figuren und mehr“* und “Neue Garten-Deko aus Beton selbstgemacht“* scheinen die beiden Autoren bereits fast alles zu diesem Thema vorgestellt zu haben. Mich selbst lockt momentan eigentlich nur das Vogelbad. Das wäre was für den Garten ….
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Greif-Giraffe für den Zweitgeborenen & Bloggedanken
Wenn das Baby im Freundeskreis, für das dieses Greiftier genäht wurde, inzwischen bereits in der Eingewöhnungszeit ist und die Mama den Wickeltisch mit der Büroarbeitszeit getauscht hat, wird es höchste Zeit, das Stofftier auch hier im Blog vorzustellen. Nach 17 Schlaufentieren von Seitenstiche habe ich ja einige Erfahrungen mit dem Mix aus Webware und Jersey. Wenn der dehnbare Stoff nicht zu schlabbrig ist, sieht das Ergebnis tatsächlich gar nicht ausgedellt aus.
Vernäht habe ich einen Sternenstoff, den ich mir vom Berliner Nähcamp 2015 mitgebracht hatte und aus dem für den eigenen Sohn bereits eine derzeit wieder viel getragene Mütze entstanden ist. Auf die andere Seite kam der Cord-Stoff vom 2013er Sterntaler Werksverkauf.
Neben dem eigenen Nählabel* am Giraffenpo habe ich mich diesmal für zwei Webbänder von Blaubeerstern – die Streifen* oben und orangen Blätter* unten – entschieden, die farblich perfekt zum Sternenjersey passen. Die Webband-Vögel* in der Mitte habe ich sogar schon seit 2011 und damals im Königinnenreich der Stoffe erworben. Die Stoffe von diesem Einkauf sind mittlerweile vernäht und nur die Schildkröten warten momentan bei Tauschticket* auf jemanden, der eine Nähidee dazu hat.
An den Schlaufentieren, die hier ja schon so oft im Blog gezeigt wurden, lässt sich gut nachvollziehen, wie sehr sich die Bloggerei in den letzten Jahren doch verändert hat. Noch vor zwei-drei Jahren gab es selbst bei solchen eher kleinen Nähwerken einen intensiven Austausch und fast immer Kommentare im zweistelligen Bereich. Heute gibt es diese Reaktionen zwar auch auf Instagram, aber immer seltener im Blog. Selbst auch für mich eher aufwendige Blogbeiträge wie zur China-Reise oder dem Einschulungskleid führen nur in den anderen Netzwerken zu Reaktionen.
Kürzlich habe ich gelesen, dass man nur 20% dem Blogeschreiben widmen sollte und 80% der “Vermarktung” in den sozialen Netzwerken, was sehr nach dem Pareto-Prinzip klingt. Vielleicht führt dieser Anspruch – den auch ich nie umsetzten könnte – dazu, dass man immer öfter vom Blogger-Burnout liest (aber auch der Einschätzung, dass es nicht das bloggen, sondern das Netzwerken das Problem ist). Ich selbst widme diesem Blog mein fernsehfreies Entspannungsabendstündchen, wenn es nicht etwas aufwendiger wird. Weitere vier Stunden für alle anderen Plattformen wären da nie drin. Da es hier dennoch mein Kreativtagebuch bleibt, werde ich die virtuelle Hauptspielwiese auch nicht wechseln und bin gespannt, wohin sich dieses Medium entwickeln wird. Ich gebe aber zu, dass ich den Austausch hier auch ein bisschen vermisse, obwohl ich weiß, dass noch viele – nicht mehr alle – da sind.
Für mich bleibt dieses Balance-halten wohl auch ein Thema für mein Jahresmotto “Achtsamkeit”, denn tatsächlich probiere ich ja gerne Neuentwicklungen aus. Regelmäßig Snapchat, die neuen Instagram Storys und Themenplattformen zu beliefern, würden aber auch bei mir schnell zu einem Online-Verpflichtung führen und überfordern. Momentan tut die Bloggerei – auch ohne Kommantarflut – aber noch gut und so soll es bleiben.
Verlinkt beim Kiddikram, link your stuff, AfterWorkSewing, Cord Linkparty und Mittwochs mag ich.
Hey, ich mag Nadelspiel und Rundstricknadeln sehr gern. Bevorzugen tue ich da Metall. Da wirst du viel Freude mit haben.…
ich liebe meine Adildi CrasyTrio Novel Long, die erzeugen eine Art "Magigloop-Gefühl" im Kopf ohne Seil hinterherzuziehen 😅 aber wenn's…
Strick und Faden ist ja tatsächlich einer meiner Lieblingsläden ... und ich bin Team Nadelspiel aus Holz oder Bambus. LG…
Oh, wie cool! Ich bin sehr gespannt, wie Du damit zurecht kommst. Als Du das erste Mal davon berichtet hast,…
Dann drücke ich die Daumen, dass sich ein Käufer findet. Ich selbst habe meine Maschine einmal komplett auseinandergenommen und aufwendig…