Vlieseline Workshop Freudenberg im Nähcafe Malu

In der letzten Woche habe ich meine Überstunden ein bisschen hin und her geschoben, um zu einem Vlieseline Workshop im Nähcafe Malu gehen zu können. Sicherlich hätten sich noch einige andere Dresdner Nähblogger dafür interessiert, aber die Kurszeit ermöglicht es nur Aprikaner mitzukommen. Für die anderen versuche ich mich mal an einer Zusammenfassung und hoffe, dass ich mich so selbst nach einiger Zeit noch an die zahlreichen Tipps erinnern kann.

Ich muss zugeben, dass ich auch noch fast zehn Jahren Nähhobby nicht wirklich fit beim Thema Einlagen bin. Vor allem die vielen Zahlen und Buchstabenkürzel haben mich dabei immer sehr verwirrt. In den Anfangsjahren habe ich mal mit Vlieseline S320* für (Kindergarten)Taschen gearbeitet, aber die Schbrackeneinlage kam mir teilweise schon zu steif vor. Im Kurs ging es aber nicht um das gesamte Sortiment, sondern im wesentlichen um drei Produktgruppen.

Am Anfang stellte die Kursleiterin von Freudenberg, zu denen Vlieseline gehört und die an diesem Tag direkt aus Kiel angereist kam (und dann immer noch für einen vierstündigen Kurs fit war) das Volumenvliessortiment vor. Neben dem auch her schon für Ofenhandschuhe verarbeiteten Thermolam* wurden die beiden Mix-Varianten 266 Woll-Mix und 278 Soya Mix* vorgestellt, die aus rein natürlichen Materialien bestehen und nicht nur aus den reinen Synthesefasern, die ich bislang aus dem Volumenvliessortiment kannte. Die Kursleiterin schwärmte in den höchsten Tönen von der Komfortwärme, die man bei Decken aus diesem Material hätte, weil sie im Sommer kühlen und im Winter wärmen. Sie würde ihre sogar auf jede Geschäftsreise mitnehmen … interessant fand ich auch noch Style-Vil*, das für alle gepolsterten Sachen wie Wäschetonnen oder Sitzpolster empfohlen wird.

 

Im zweiten Teil ging es um Bügeleinlagen für Jersey-Stoffe, worüber ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht habe. Tatsächlich empfehlen wohl selbst bekannte Nähzeitschriften immer noch die gleichen (falschen) steifen Bügeleinlagen, obwohl es für die dehnbaren Stoffe inzwischen auch dehnbare Einlagen gibt. H 609* ist dabei wohl die Wunderware, das sie bilastisch und gewebeverstärkend ist. Es wurde tatsächlich empfohlen selbst die schweren Jaquard-Albstoffe* damit komplett zu hinterbügeln, damit sie nicht ausleiern. Röcke werden damit außerdem antistatisch und krabbeln nicht mehr von alleine die Beine hoch. Für Kapuzen und breite Belege soll bei den dehnbaren Stoffen G 770* zum Einsatz kommen, der ebenfalls bielastisch ist. 

Im letzten Teil wurden noch zwei Produkte für den Stickbereich vorgestellt. Stretchfix*, das es als Meterware und als Band gibt und als aufbügelbarer Haftgrund für Applikationen verwendet werden kann, aber danach trotzdem noch dehnbar ist. Solufix* kann man hingegen direkt aukleben und es löst sich nach dem Sticken im kalten Wasser wieder auf. Beim zukünftigen Nähplatz sollte ich wohl auch einen gut sortierten Bereich für Einlagen & Co. einrichten … 

Wie viele verschiedene Bügeleinlagen und Vliese habt ihr denn im Einsatz?

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Rezension: Einfach Kleidung ändern: Säume, Bünde, Nähte, Ärmel, Taschen, Manschetten, Abnäher, Falten, Verschlüsse, Ausschnitte, Futter

Mein Rezensionsexemplar der Woche passt ziemlich gut zum bevorstehenden Nähwochenende, denn es ist mit “Einfach Kleidung ändern: Säume, Bünde, Nähte, Ärmel, Taschen, Manschetten, Abnäher, Falten, Verschlüsse, Ausschnitte, Futter“* endlich mal wieder ein Näh-Buch.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Mit der Kostümmacherin und Theaterschneiderin J. François-Campbell, die zur Zeit am Londoner Royal Opera House die Kostüme für die Opernsänger und Balletttänzer näht und dabei auch selbst ausbildet, ist eine wirkliche Könnerin ihres Berufs Autorin dieses Buches und mal keine Seiteneinsteigerin aus der Nähbloggerszene, wie in den letzten Jahren so oft zu beobachten ist. Diese Ernsthaftigkeit merkt man dem Buch allerdings auch an, denn die einzelnen Themen werden wie in einem Nachschlagewerk abgehandelt. 

Abbildung vom Haupt-Verlag

Nach einem geschichtlichen Einstieg und dem Grundlagen-Kapitel, in dem sich beispielsweise eine sehr umfangreiche, mehrseitige Stoffart-Tabelle mit Hinweisen zum Maschinen- und Handnähen befindet, folgen sieben Kapitel mit Änderungsanleitungen bei verschiedenen Oberbekleidungsteilen. Dazu gehören Röcke, Kleider, Hosen, Sakkos, Hemden/Blusen, Mäntel/Caps und Krawatten/Fliegen/Westen.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Die Anleitungen selbst sind ausschließlich in schematischen Zeichnungen dargestellt. Ich selbst mag die Kombination aus Abbildungen mit Fotografien realer Stücke und der schematischen Zeichnung ehrlich gesagt ein bisschen mehr, da ich als Laie dann eher das Gefühl dafür bekomme, ob meine Umsetzung mit der Vorbild wenigstens halbwegs übereinstimmt. Für andere wird aber die reine schematische Zeichnung und der dazugehörige Beschreibungstext, der immer mehrere Schritte erläutert, aber vielleicht übersichtlicher sein.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Bei den vielen Möglichkeiten, die im Buch aufgezeigt werden, hatte ich manchmal das Gefühl einer kleinen Zeitreise, denn Stoßbänder in Hosen gibt es bei uns kaum und auf die Idee eine Krawatte wieder aufzuarbeiten, in dem man eine neue Einlage einnäht, bin ich auch noch nie gekommen. Anderseits habe ich das Gefühl, dass wir dabei sofort beim Thema fastfashion sind, denn die Generationen vorher, haben ganz sicher noch viel mehr an der Kleidung verbessert, wiederverwendet und repariert. Heute landen die Stücke – leider auch bei mir – doch schon in der Altkleidertonne, wenn auch nur der Reißverschluss zu wechseln ist – von aufwendigen Schnittanpassungen bin ich bislang noch weiter entfernt. Immerhin habe ich schon die eine oder andere Hose gekürzt. Und ihr?

amberlights Rezensionsportal

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Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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