Jahreszeitenast: Winter
Obwohl ich mich in meiner Studienzeit vor gefühlt sehr langer Zeit als Nebenfächlerin auch mal mit Themen wie Reformpädagogikbeschäftigen durfte und als Prüfungsthema die Entwicklungspsychologiedes Kindes hatte, würde ich unseren Erziehungsstil in keine vorgefertigte Schublade stecken lassen. So manche Waldorf-Idee und ein bisschen Montessori-Philosophie lassen sich darin aber ganz bestimmt finden, auch wenn wir aus all diesen Ansätzen nur das herauspicken, was ohnehin unserem Bauchgefühl entspricht.
Dem Kind die Jahreszeiten und den Rhythmus der Natur näher zu bringen, gehört dazu. Da sich vor dem Haus der Tagesmutter gerade die Reste des Baumschnitts häuften, wurde mit der Tochter gemeinsam ein “Stock” ausgewählt und nach Hause transportiert. Im Zimmer schien der “Stock” beträchtlich zu wachsen und nahm die halbe Wand ein. Die Decke ist ja bereits von der Wimpelkettebesetzt und da der Mann gerade nicht helfend eingreifen konnte, griff ich beherzt zu Nägeln, Blumendraht und dem Hammer und befestigte den Ast selbst an der Wand.
Umwickelt mit naturbelassener Schafswolle von der Schäfereigenossenschaft Finkhof und mit kleinen gefalteten Sternen nach der Papiergirlandenvariantewurde der Ast winterlich gestaltet. Selbst für mich ist das eine *Winterfreude*. Das winterliche Schneeflockenpapier für die Sterne kommt von der Illustratorin Iloveyoulaugh, die meinen neuen Wandkalenderdarin eingepackt hatte, zu dem mich Frau Zeitspieler verführt hat. Perfekt macht den Jahreszeitenast aber erst der Eulenlampion, den unser Ringmädchenfür unsere Hochzeitgebastelt hat. Alle unsere Hochzeitsgäste “durften” für die laue Sommernacht einen Lampion basteln und die Eule gehört dabei zu den schönsten Ergebnissen, die wir nicht mehr hergegeben haben. Habt ihr denn auch einen Jahreszeitenast und was zeigt bei euch den Winter an?
Mug Rug für die Tagesmutter
Seit fast einem Jahr ist unsere Tochter nun schon bei der weltbesten Tagesmutter, die uns täglich das Gefühl gibt, dass sie und wir da eine sehr richtige Entscheidung getroffen haben. Das Erstgespräch gab es bereits als das Kindelein gerade mal wenige Wochen alt war, denn gegen jeden Trend ist Dresden in den letzten Jahren zur geburtenreichsten Stadt avanciert, gilt als Hochburg der Väterzeit und immer mehr Familien entscheiden sich für drei oder mehr Kinder. Bei diesen Zahlen kommen selbst die gut ausgebauten Krippenplätze nicht mehr hinterher und so muss man sich schon sehr zeitig kümmern, wenn man sein Kind nach dem Mama-Papa-Jahr in die Arme einer liebevollen Betreuerin drücken möchte.
Beim Kennenlerngespräch meinte unsere Tagesmutter, dass wir uns darüber klar sein müssten, dass unsere Tochter, wenn sie bei ihr ist, auch ihr Kind sein wird. Heute weiß ich, was sie damit meint und wie viel Liebe hinter dieser Einstellung steckt. Noch nie hatte wir bei ihr das Gefühl, dass sie einen Dienst nach Vorschrift ableistet und wartet, dass sie die Tür hinter den Kindern schließen kann. Unsere Tochter fühlt sich dort so wohl, dass wir täglich einen Kleinkampf austragen, um sie wieder in die Familienwelt zurück zu locken. Spätestens wenn wir nach Hause stapfen, ist die Welt zwar wieder in Ordnung, aber vorher wird geschimpft und um jede Minute gerungen, die man da bleiben darf. Dafür bekommt man am Morgen ein schnelles “Tschüss” und “Mama arbeiten gehen” zugerufen und dann ist sie weg.
Ich bin dankbar dafür, denn für mich ist es ein gutes Gefühl arbeiten gehen zu dürfen. Da wir keine Geschwisterkinder oder eine Großfamilie zu bieten haben, bin ich auch überzeugt davon, dass es dem Tochterkind ganz allein mit mir zu Hause schrecklich langweilig wäre. Wie sehr freut sie sich doch täglich auf ihre drei Freunde und da es ein Modellprojekt mit fünf Tagesmüttern ist, trifft sich einmal in der Woche eine richtig große Gruppe, in der gesungen, getobt und gespielt wird.
Nach fast einem Jahr war es zum Geburtstag des Kindes also an der Zeit endlich mal Danke zu sagen. So gab es einen “Tassen Teppich” nach der I(n)-t(he)-H(oop)-Stickdatei von sewbeedoo, verziert mit einem Tassenglücksschwein von Anja Rieger. Vernäht wurde ein Stöffchen, dass ich mirletztes Jahr in Marions Wunderland geleistet habe. Das nächste Mal wird das Volumenvlies vorher platt gebügelt und die Tücken der Wendelaschen, an dem der Stickfuß hängen bleibt, kenne ich dann auch. Die rechte Seitennaht hat irgendwie ein Eigenleben entwickelt, aber ich fand sie dann doch so dekorativ, dass das Ergebnis mit diesem kleinen Nähunfallverschenkt wurde.
Ohne dich, hätte ich wahrscheinlich weiterhin nur Strickpodcast gehört 🙂
Da bin ich froh, dass ich mich für die richtigen entschieden habe ...
Mir war es bislang unbekannt, aber ich entdecke diese neue Wolle-Welt ja nun auch erst langsam ...
Für mich ist es tatsächlich nahezu Neuland und ich bin froh, dass ich mich dazu entschieden habe ....
Hey, ich mag Nadelspiel und Rundstricknadeln sehr gern. Bevorzugen tue ich da Metall. Da wirst du viel Freude mit haben.…