Stoffwindeltest: TotsBots Fleece Wrap, Größe 0 und 1 (Überhose)
Beim gestrigen Hebammenblogeintrag und dem Nachdenken über die Hebammenzeit, als der Sohnemann gerade erst geboren war, fiel mir ein, dass ja noch einige Stoffwindeltests darauf warten, verbloggt zu werden. Über 500 Stoff- statt Müllwindelwicklungen haben wir inzwischen vorzuweisen und sind dabei sehr entspannt geworden. So entspannt, dass ich mich machmal selbst ermahnen muss, nicht zu negativ über die Wegwerfwindelfraktion zu denken, denn schließlich habe ich es (leider) auch erst beim zweiten Kind besser gemacht. Nur sehr selten sind allerdings bislang die TotsBots Fleece Wrap Überhosen zum Einsatz gekommen, denn im Sommer waren sie mir schlichtweg viel zu warm am Kind und inzwischen passen sie schon nicht mehr.
Die Fleecehosenvariante besteht wirklich nur Fleece, der in der Pullerzone zweilagig vernäht wurde, und Klettverschlüssen. Das Trockenhaltungssystem ist daher ein ganz anderes als bei den PUL-Hosen, denn das Material ist nicht wasserdicht, sondern nur wasserabweisend. Wer schon mal mit einer Fleecejacke durch den Regen gelaufen ist, versteht die Funktionsweise, nach der auch Babys Haut trocken bleibt. Auf Druck gibt diese Überhose die Feuchtigkeit allerdings auch wieder ab.


Wir sind mit diesem Modell nicht wirklich richtig warm geworden, was in den Sommermonaten auch an den Außentemperaturen lag. Wer zieht sich im Sommer schon gern einen zusätzlichen dicken Fleecepullover an? Windelpacket und Fleece-Überhose sind außerdem so dick, dass man dem Kind schon von weiten ansieht, dass es in mehrere Lagen Stoff gehüllt ist. Eine natürliche Faser ist das künstliche Fleece natürlich auch nicht, aber im Gegensatz zur Plastikschicht in den Wegwerfwindeln wenigstens wiederverwendbar.

Den einzigen Vorteil den ich bei diesen Fleeceüberhosen sehe, ist die unglaublich schnelle Trocknungszeit, denn wie alle Fleecesachen kommen die Überhosen schon fast trocken aus der Waschmaschine. Wenig durchdacht fand ich bei diesen Modellen wieder die fehlende Möglichkeit der Klettbefestigung, da es kein Gegenklett gibt. Die einzige Möglichkeit ist die Überhose wieder komplett zu verschließen, aber daran habe ich natürlich nur ganz selten gedacht.

Damit enden zwar noch lange nicht meine Stoffwindeltestberichte, aber vorläufig die Totsbots-Serie, denn mit der Bamboozle Stretch, der alten und der neuen Überhose ist unser Bestand an Stoffwindeln von diesem Hersteller erschöpft. Irgendwann würde ich auch gerne mal die ganz neuen TotsBots EasyFit* ausprobieren, aber dazu muss die Stoffwindelkasse erstmal wieder aufgefüllt werden. Diese beiden, bei uns nicht mehr verwendeten Überhosen werden deshalb nun verkreiselt.
Testberichte
TotsBots Bamboozle Stretch, Größe 1 (Innenwindel) [August 2013]
TotsBots Flexi Wrap, Größe 1 (Überhose) [August 2013]
TotsBots Wrap, Größe 1 (Überhose) [September 2013]
Windelmanufaktur, Größe NewBorn (AI3) [Oktober 2013]
Fuzzi Bunz Small (Pocketwindel) [November 2013]
Stoffwindeltest & Probenähen: WindiVa (Pocketwindel), DIY [Dezember 2013]
Für die freitägliche Kindermundsammlung von Frau Spielpause* habe ich übrigens auch noch etwas passendes:
Das Tochterkind verkündet am Abendbrotstisch, dass der kleine Bruder “regnen”
würde. Unser Blick ging natürlich sofort in Richtung Windelzone, die
bislang noch nie wirklich ausgelaufen ist. Erinnerungen an die
Situation, in der unser Besuch vergessen hatte, dem erst wenige Monate
alten Tochterkind nach dem wickeln eine Windel anzulegen, kamen hoch.
Das Tochterkind präzisierte aber schnell: “Der kleine Bruder regnet Brot.” Und damit hatte sie tatsächlich recht, denn bei unseren bisherigen Baby-led weaning Versuchen, landen noch deutlich mehr Brotkrümel außerhalb vom Sohnemann als in seinem Mund.
Und weil es leider sein muss, nun noch eine Richtigstellung: Wenn mir Themen wie der gestrige besonders wichtig sind, schicke ich ihn auch zu Instagram und nutze dort jeden Hashtag, den das Bild beschreibt. Automatisiert wandert diese Wortkette dann auch zu Twitter, wo schneller als gedacht, unterstellt wird, dass man seine Wiegentuchverkäufe nur promoten will und einem dazu jedes Thema recht ist. So bin ich nicht! Und ich verkaufe auch keine Wiegentücher!
Hebammenpetition & Wiegetuch
Hebammen waren für mich sehr wichtig in meinem bisherigen Leben. In meiner ersten Schwangerschaft mit dem Tochterkind bestärkte mich “meine Hebamme” während der so wunderbar entspannten Vorsorge bei ihr, dass es richtig war auf das eigene Bauchgefühl zu hören und die lange Feindiagnostik&Co.-Vorschlagsliste sowie unnötige zusätzliche Ultraschalluntersuchungen abzulehnen. Sie war für mich da, als ich das erste traumatische Geburtserlebnis verarbeiten musste, kämpfte mit dem Brusternährungsset* mehrere Monate um die Gewichtszunahme beim Tochterkind, beriet mich, als ich überlegte, wie der Eingriff beim Fehlversuch zwischen dem Tochterkind und dem Sohnemann auf natürlichen Wege zu umgehen sein könnte und unterstützte mich bei der zweiten erfolgreichen Schwangerschaft mit dem Sohnemann, dessen Geburt ebenfalls wieder von diesmal bereits zu erwartenden Komplikationen begleitet war. Gespräche und Hilfsangebote dazu habe ich Vorfeld gleich von fünf verschiededenen Hebammen bekommen und angenommen.

Meine Atonien III. Grades, die unbehandelt dazu führen würden, dass ich hier nicht mehr bloggen könnte, bringen mich leider wohl nie in den Genuss einer Hausgeburt und daher bin wahrscheinlich gerade ich ein deutliches Beispiel dafür, dass Frauen eine Hebammenbegleitung dringend brauchen, um sich auf das Abenteuer Familie einzulassen, auch wenn sie keine Hausgeburt anstreben (können). Die Ärzte in Weiß dachten bei meiner Geschichte zunächst wohl nur an ihre Statistik und fälschten meinen Mutterpasseintrag beim Tochterkind mit der Angabe, dass es keine besonderes Vorkommnisse gegeben hätte, was man bei einem Blutverlust von mehr als 2 Litern wohl kaum so nennen kann. Ohne meine Hebamme hätte ich den Schritt der Richtigstellung und vor allem das Einlassen auf eine weitere Schwangerschaft vielleicht nie gewagt.
Um so bedrohlicher ist die momentane Situation dieses unverzichtbaren Berufszweiges, dessen Berufshaftpflicht nur ein Jahr nach der Geburt unseres Sohnemannes um weitere 20% steigen soll und für die ein Jahr darauf sogar nur noch eine Versicherung übrig bleiben soll, die überhaupt den gesetzlich geforderten Versichungsschutz anbietet. Ehrlich gesagt, habe ich die Hintergründe lange nicht verstanden, denn die Erklärung, dass es politisch gewollt wäre, dass dieser Beruf ausstirbt, klingt doch ziemlich unplausibel. Wie zu erwarten, geht es mal wieder (nur) um das Geld. Eine Hebamme kann bis zu 30 Jahre später für Geburtsfehler verklagt werden und dem Versicherungsunternehmen drohen damit Millionenforderungen pro Schadensfall. Wie krank ist diese Gesellschaft eigentlich, wenn (außerhalb meiner Stadt) viel zu wenige Kinder geboren werden, man das Risiko, dass jede Geburt mich sich bringt, aber auf den Schultern eines Berufszweiges ablädt, für den es dann unbezahlbar wird?
Meine Hebamme, die hoffentlich den Mut zum Beruf noch nicht so schnell verliert, hat von mir jedefalls als Dankeschön für die Begleitung meiner Schwangerschaft mit dem Sohnemann eine Wiegetuch mit ihrem Namen bekommen. Möglich gemacht hat das buntistschön, die mir extra das Schnittmuster zu diese Wiegetasche zugeschickt hat. Normalerweise finde ich es ja völlig akzeptabel angebotene Schnitte samt Nähanleitung* auch zu kaufen, aber wenn man etwas wirklich nur als Einzelstück näht, ist ein ganzes E-Book nicht wirklich verlockend.

Vernäht wurde ein robuster Baumwollstoff vom Schweden und im Inneren ein Robert-Kaufmann-Stoff, der geradezu perfekt für Wiegetaschen ist. Sehr ihr auch, dass die Hühnerform genau dem Wiegetuch entspricht?


Die Anleitung* wäre für mich aber dennoch hilfreich gewesen, denn ich habe den Knoten zwei geschlossene Kreis-Öffnungen rechts auf rechts zu nähen, nicht lösen können und schließlich etwas gefrustet einfach farblich passende Bündchen angetackert. Außerdem habe ich die Träger etwas unkonventionell verstärkt, da ich vor lauter nachdenken über das Kreisöffnungsrätsel auch noch einen Nähfehler eingebaut habe. Mit dem 6kg-Kind konnte aber erfolgreich getestet werden und deshalb habe ich keine Sorge mehr, dass da irgendwas nicht halten könnte.

Sorgen mache ich mir aber wirklich über die Hebammen und habe deshalb wohl nun auch so sehr, sehr viel geschrieben. Wer aber schwungvoll bis zum Ende gelesen gescrollt hat, der sei noch ganz kurz und knapp auf die Hebammen-Petition verwiesen. Habt ihr schon unterschrieben? Die Bedrohung des Hebammenberufs geht alle etwas an – Familien, zukünftige Familien, Enkelkinderwünschende …
Weiterlesen sollte ihr zum Beispiel bei Juramama.
Ergänzung: Da mich nach diesem Blogeintrag sowohl Anfragen nach dem Schnittmuster wie auch die absurde Unterstellung, ich würde das Thema mit der Erwähnung des Wiegetuchs nur nutzen, um meine Shop-Verkäufe zu erhöhen, erreichten, noch eine Richtigstellung: ich habe weder einen Shop, noch verkaufe ich Wiegetücher. Aber ich erzähle meine Geschichte(n) rund um die entstanden DIY-Projekte – bei diesem wie auch bei allen anderen Themen.












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