Shirtwoche: Schlafsackbody & Topfzeit

Eigentlich dachte ich ja, dass ich zur Shirtwoche von Frau Rohmilch bereits ganz viele Overlock-Ergebnisse präsentieren könnte. Die mit dem Sohnemann sonst regelmäßig spazieren gehenden Großeltern verabschiedeten sich aber in den mehrwöchigen Urlaub und die Geschenkeproduktion ließ noch keinen Freiraum für die Shirt-Näherei. Glücklicherweise hab ich da aber noch was …

Aus dem wunderbaren “Flying Dogs” Jersey, den Stoffgezwitscher* nach dem Design von Sari Ahokainen* hat herstellen lassen hat und mir zur Verfügung stellt (Danke!), ist noch in der Voroverlockzeit ein Schlafsackbody entstanden. Das Schnittmuster dazu kommt aus dem Mama-Nähbuch*, das übrigens die deutsche Ausgabe von “Growing up sew liberated“* ist. Da das feine Stöffchen GOTS-zertifiziert ist, habe ich mich besonders gefreut, daraus etwas zu nähen, was der Sohn bedenkenlos direkt auf der Haut tragen kann.

Das Vorderteil des Schlafshirts ist natürlich *hüstel* nicht verkehrtherum zugeschnitten,sondern berücksichtigt die weiterhin sehr besondere Schlafsituation des Sohnemanns. Auch mit zehn Monaten ist an seinen – durchaus gewünschten – Auszug vom Hochbett weiterhin nicht zu denken. Er schläft ganz wunderbar und völlig ohne nächtliche Schreiattacken dicht an seine Mama gekuschelt, verweigert sich aber strikt dem eigenen Bett. Immerhin akzeptiert er inzwischen wenigtens meinen Rücken.

Mit der Nachtphase haben wir – wie hier schon erläutert – kein Problem, auch wenn der Ehemann sich schon langsam mal wieder die Alleinherrschaft im Bett wünschen würde, aber die Abendgestaltung und die Mittagsschlafenszeit ist doch sehr eingeschränkt. Selbst das Einschlaf-gestillte Kind erwacht laut protestierend und mit ohrenbetäubenden Kreischanfällen sobald es den Hautkontakt verliert. Wahrscheinlich fragen sich die Nachbarn langsam schon, was wir am Abend mit unserem Sohnemann so anstellen. Wie soll man denn da (konzentriert) nähen? Die Ballons fliegen jedenfalls auf der Vorderseite nun in meine nächtliche Stillblickrichtung …

Der Schnitt ist recht witzig, denn er endet an den Füßen nur in einem einfachen Tunnelzug. Damit könnte man – so man das möchte – recht einfach nachts wickeln. In der Schlafposition bleiben die kleinen Füßchen tatsächlich drin und damit auch warm. Nur bei den Kletteraktionen rutschen die Füßchen raus, was aber sicherlich auch so gewollt ist.

Der größte Vorteil des Schlafsackbodys zeigt sich aber auf dem Töpfchen, denn dank dem Gummizug rutscht da nichts mehr rein und kann bepullert werden. Gleich in zwei verschiedenen Blogs habe ich in den letzten Tagen gelesen, das sich wohl gerade bei diesem Thema die Ost-West-Sozialisierung sehr stark zeigt. Wir – wie eigentlich unser gesamter Freundeskreis – verfrachten die Kinderlein auf den Topf, wenn sie sich selbst hinsetzen können. Hingesetzt werden und dabei nicht umfallen, zählt dabei natürlich noch nicht.

Wie ich herauslesen konnte, wird gemutmaßt, dass dabei unnötigerweise ein strenges Töpfchentraining stattfinden würde und wir erwarten, dass da wirklich etwas im Topf landet. Darüber kann ich mich nur wundern. Der Sohnemann sitzt – nachdem die Verunsicherung bei den ersten zwei (!) Topfgängen so groß war, dass das Tochterkind beruhigend die Händchen halten musste – fröhlich aussehend auf seinem Thron und ich kann in der Zwischenzeit in Ruhe die nächste Stoffwindel vorbereiten. Da gibt es keinen Zwang und auch kein Pflichtergebnis. Hineingepullert hat er übrigens die letzten Tage fast jedes Mal. Das freut mich tatsächlich!

Beim Tochterkind landete so recht zuverlässig das große Geschäft im zweiten Lebensjahr im Topf und nicht mehr in der Windel. Trocken war sie trotzdem erst mit 2,5 Jahren und damit die letzte aus ihrer Krabbelgruppe. Bei den Kurztopfbesuchen gibt es bei uns für beide Kinder immer das Klobuch. Passend zum gestrigen Blogeintrag ist das übrigens ein russisches Bilderwörterbuch, dass ich mir auf einer Russlandreise von den letzten Rubeln gekauft habe.

Verlinkt bei der Shirtwoche, Made4Boys und Kiddykram.

Rezension: Die Schattenbande legt los!

Dank Blogg dein Buch habe ich das erste Mal ein Rezensionsexemplar vom Bloomoon-Verlag bekommen, der ein Imprint für Jugendliteratur des Verlags arsEdition ist. Das Jugendbuch für Lesehungrige ab zehn Jahren kommt in einer gebundenen Form auf den Markt, was mich gerade bei Kinderbüchern immer sehr freut. Damit kann hoffen, dass so auch der sorgsame Umgang mit Büchern leichter vermitteln werden kann. Gewünscht hatte ich mir allerdings noch ein Lesebändchen.

Abbildung von bloomoon

Die Schattenband legt los!“* ist das erste Buch einer Reihe, die im Berlin der 1920er Jahre spielt und sich um die vier aus dem Waisenhaus entflohenden Freunde Klara, Otto, Paule und Lina rankt. Beworben habe ich mich dafür eigentlich, weil ich den Verdacht hatte, dass das Autorenduo Gina Mayer und Frank M. Reifenberg einfach nur den Handlungsstrang von Kästners “Emil und die Detektive“* aufgenommen und mit den “Fünf Freunden“* gemischt haben könnte. Außerdem lag die große Arbeitzeitlich genau in diesem Umfeld und so war ich wirklich gespannt, welcher Leseeindruch mich erwarten würde.

Nach den 235 Seiten, die ich am liebsten in nur einer Nacht durchgelesen hätte, war ich begeistert. Die Geschichte rund um den Mord an der russischen Großfürstin Drosskova und verschwundene Diamanten ist ungeheuer spannend geschrieben. Dabei schaffen es die Autoren ein, nach meiner Einschätzung, typisches Zeitbild zu erschaffen und sogar Josephine Baker* hat einen kurzen Auftritt. Leider ohne Bananenröckchen! Lediglich ein paar “Ereignisse” aus dem übersinnlichen Bereich, wie imaginierte Türen und Befragungen von Toten hätten nicht unbedingt sein müssen.

Für die jungen Leser gibt es aber wie nebenbei eine kleine Geschichtsstunde zur russischen Revolution. Irritierend fand ich übrigens, dass trotz meiner – wenn auch zugeben ziemlich verschütteten – Russischkenntnisse mir die Wortfetzen der Verfolger Ivanov und Vronski komplett unverständlich geblieben sind. Die Umsetzung in lateinische Buchstaben statt kyrillisch macht es zwar ohnehin schwierig, aber was “Schwiradsnajewski brodnje” und “Kerematsch nivschiewski” sein soll, wüsste ich doch zu gern. Dafür war der Einfall einen der Jungen “berlinern” zu lassen, richtig gut.

Abbildung von bloomoon

Das Lesevergnügen wird duch die Illustrationen von Gerda Raidt noch gesteigert, die es geschaft hat, den Text nicht nur zu begleiten, sondern auf manchen Seiten, wie dem Schattenriss-Geständnis am Ende der Geschichte, der Bedeutung des Textes ebenbürtig wird. Auf den Vorsatz des Buches wurde jeweils ein Stadtplan Berlins gedruckt, der jedoch an einigen Stellen sehr schematisch ist und beispielsweise rund um den Potsdamer Platz nicht ganz exakt die Straßensituation im Berlin der 20er Jahre wiedergibt.

Das dieses Buch mit dem Leipziger Lesekompass 2014 ausgezeichnet wurde, ist leicht nachzuvollziehen. Dabei wählt die Stiftung Lesen aus immerhin 8000 Neuerscheinungen für drei Kategorien jeweils zehn Publikationen aus und “Die Schattenbande legt los!“* war dieses Jahr dabei. Der Preis von 12,99 € für dieses Buch ist daher auf jeden Fall angemessen.

Abbildung von bloomoon

Zeitgleich mit dem ersten Band ist bereits die Fortsetzung “Die Schattenbande jagt den Entführer“* erschienen und im Oktober folgt bereits als Band 3 “Die Schattenbande … in Gefahr“*.

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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