Schülergeschenk Stiftrolle

Bevor das erste Schuljahr zu Ende ist, muss nun endlich noch das zweite Schuleinführungsgeschenk gezeigt werden. Passend zur Zuckertüte und zur gewünschten, vom Mann genähten Schürze gab noch eine Nackenrolle in Stiftform. Nachdem die beiden Varianten vom letzten Jahr für Jungs und Mädchen so gut angekommen waren, gab es für unseren Liebelingserstklässler von diesem Jahr ebenfalls wieder so einen witzigen Stift.

Vom Tochterkind, die mit ihren vier Jahren neuerdings überall ihren Namen hinschreiben muss, wurde zwar bemängelt, dass sie noch nie so einen Stift bekommen hätte und sogar ich musste gestehen, dass er sich ziemlich gut im Kinderzimmer gemacht hat, aber zumindest dieses Jahr wird dieser Nähwunsch wohl nicht mehr erfüllt werden können. Ich überlege aber schon, ob so etwas nicht auch Teil eines Kostüms werden könnte. Bis zum Faschingsfest ist zwar noch Zeit, aber einige beginnen ja schon heute mit der Kostümierung. Ihr auch?

Neben einem roten Filzrest und dem passenden Buntstiftspitzenstoff aus Marions Wunderland* – vor Jahren gekauft – wurde wieder der Feincord aus dem Sterntaler Werksverkauf vernäht. Verlinkt bei Made4Boys, Kiddykram und dem Creadienstag.

Finalrunde NÄHBLOG CONTEST Stoffliche Ländereien: Sachsen – Land der Erfindungen

Punktlandung! Momentan ist unser ohnehin immer recht (über)volles Leben noch ein bisschen rasanter als sonst schon – zu meinem ganz langsam wieder beweglicher werdenden Ellenbogenbrucharm, ist ein gebrochener Fuß der Oma dazugekommen, die bei spontanen Kinderbetreuungsproblemen nun fehlt (obwohl sich der Opa auch hervorragend alleine schlägt), der Mann verschwindet so oft wie möglich im Vierseithofbaustellendreck und mich erwartet(e) im November nicht nur eine dreitägige Dienstreise mit Tagungsvortrag vor sehr vielen Leuten sondern vor allem meine Doktorarbeitsverteidigung. Wenn man dazu noch völlig ungeplant in die Finalrunde eines Nähblog Contestes einzieht, bei dem ich dabei sein, aber aus Zeitgründen nicht unbedingt weiterkommen wollte, beginnt man fast schon etwas hysterisch zu lachen. Genug gejammert. Aufgabe war also “etwas zu nähen, was mit dem jeweiligen Bundesland in Verbindung gebracht wird“.

Sachsen ist für mich das Land der Erfinder, denn – soweit ich weiß – wurde wohl in keinem anderen Teil Deutschlands im Laufe der Geschichte so viele Patente angemeldet und Neues ausgetüfelt. Kaffeefilter, Kleinbildkamera, Mundwasser, Trommelwaschmaschine, Tageszeitung, Zahnpasta – die Liste ist endlos. Ich habe mich daher dazu entschlossen für das bereits bestehende Quiet-Book, mit dem unsere Kinder jede weite (Urlaubs)Autofahrt, die bei uns ja auch gerne mal mehrere 1000km umfassen kann, problemlos überstehen, drei neue Seite zu nähen, die sächsische Erfindungen zeigen.

1.) Teebeutel-Seite

Der Teebeutel, wie wir ihn noch heute kennen, wurde 1929 vom Dresdner Teekanne-Stammhaus R. Seelig & Hille auf den Markt gebracht und eine entsprechende Packmaschine dafür entwickelt.

Für meine Quiet-Book-Seite habe ich vier Teebeutelchen genäht, die
aufgeklettert werden können. Dabei kann man sich gleich mit dem zuordnen der Farben beschäftigen. Vorlage für die Näherei war die Anleitung von Mausebärchen.
Das Schnittmuster hat übrigens praktischerweise jeder zu Hause im Teeregal. Das meine
Teebeutel wirklich Doppelkammerbeutel sind, gefällt mir besonders gut.

2.) BH-Seite

Stützvarianten für die Oberweite sind zwar schon im antiken Griechenland bekannt gewesen, aber das Patent für ein “Frauenleibchen als Brustträger” wurde am 5. September 1899 in Sachsen angemeldet und damit zur Grundlage für den heutigen BH.

Auf meiner zweiten neuen Quiet-Book-Seite habe ich ein bisschen Upcycling betrieben und tatsächlich einen BH weiterverarbeitet. Die zu beschäftigenden Kinderlein könnn sich nun im BH-öffnen und -schließen üben, was zumindest dem Sohnemann später sicherlich einige Anerkennung bei den Frauen einbringen könnte. Auch an den verstellbaren Trägern lässt sich sicherlich prima spielen. Damit die Seite nicht so nackt aussieht und weil man ohne BH ja vielleicht auch zu den Fischen springt, gab es noch ein Stückchen Walwebband* dazu.

3.)  Lokomotiv-Seite

Die erste funktionstüchtige in Deutschland gebaute Dampflokomotive kommt ebenfalls aus Sachsen und rollte 1838 mit dem Namen Saxonia auf die Schienen. Sie sah zwar schon ein bisschen anders aus, als die Stickdatei von der tschechischen Freebie-Seite, die ich hier schon mal vollfarbig gestickt habe, aber es geht ja um’s Prinzip. Auch meine Schornstein-Dampfwolken sehen etwas ungewöhnlich aus, aber dafür sind die Wolken von “Auf der Wiese ist was los” an- und wieder abknöpfbar. Die Perlkappen-Druckknöpfe* passen dafür einfach perfekt.

Mit diesen drei Erfindungsseiten ziehe ich nun in die Finalrunde ein. Drei verschiedene Nähtechniken kamen dabei zum Einsatz – auf der ersten Seite wurde genäht, auf der zweiten ge-upcycelt und auf der letzen konnte die Stickmaschine zeigen, was sie kann. Aus oben genannten Gründen fehlen allerdings noch die Seitenösen, denn da muss ich erst noch neue schwarze besorgen, denn leider waren im Vorrat nur noch silbrige da. Auf meinem Tableaubild – falls beim Contest nur eine Abbildung gezeigt werden kann – ist deshalb das Quietbook ebenfalls mit abgebildet.

Auch wenn der Zeitpunkt für diese Nähaufgabe für mich denkbar ungünstig war (und ich sogar im dunklen Bus auf der Dienstreise die Teebeutelchen geschlossen habe), bin ich doch froh, dass ich nun gleich drei neue Spieleseiten für unsere Kinder habe. Für alle, die nun etwas enttäuscht sind, dass ich nicht in die Dialekt-Klischee-Schublade gegriffen habe, gibt es noch eine kleine Besonderheit: wenn ihr diesem link folgt, könnt ihr meinen Blog auf sächsisch lesen. Parallelnetz macht es möglich – und zwar auch auf Schwäbisch, Fränkisch ….

Verlinkt bei Kiddikram, Kopfkino und der Stoffreste-Linkparty.

Fast vergessen: den Lostopf habe ich wie versprochen inzwischen auch genügend geschüttelt und diesmal einen Zufallsgenerator entscheiden lassen. Gewonnen haben:

Das Zyklopen-Täschchen von ambaZamba*

Clau*chichi

Den Filzbär von MistrSandman*

Jademond

Herzlichen Glückwunsch!

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
Wer schreibt hier und worüber?

Alle Partnerprogramm-Links werden mit * gekennzeichnet und die Blogeinnahmen monatlich transparent aufgelistet.
Trustami


Wasserflaschen*

Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanzierten Soulbottle* überzeugt sind.
EMIL

soulbottles.de


Aktuelles Lieblingsbuch der Tochter (15 Jahre)*


Aktuelle Rezensionsexemplare Spielzeug*