Nadelstreifen Latzhose von Klimperklein, Gr. 86
Seit zwei Wochen fehlt nun schon ein wichtiges Familienmitglied, denn die Uroma meiner Kinder, Oma meine Mannes und Mutter meines Schwiegervaters ist gestorben. Der Abschied war erwartet und ich bin dankbar, dass der Mann im Dezember die Pflegezeit in ihren eigenen vier Wändern ermöglichen konnte, wir sie einen Tag vor ihrem Lebenende noch einmal gesehen haben und sie im Kreise ihrer Kinder gehen durfte. Im Dezember hatte sie sich gewünscht, noch einmal die Frühjahrsblüher zu sehen und tatsächlich hat die Enkelin ihr beim allerletzten Besuch noch ein paar Schneeglöckchen aus dem eigenen Garten vorbeibringen können.
Für uns war es keine Frage, dass wir zur Beerdigung auch unsere Kinder mitnehmen würden. Für den kleinen Mann spielte dieser Abschied sicherlich noch keine Rolle, aber für das nun schon 5-jährige Tochterkind war er – gut vorbereitet – wichtig. Sehr beruhigt hat mich, dass ein Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens mich ansprach – als ich mit dem kleinen Mann vor der Kirche spazieren ging, da dieser dann doch etwas zu laut “Autoooo” und “Apfel” kommentierte – und sofort meine, wie gut und wichtig er es fände, dass wir sie mitgenommen hätten, denn auch und gerade in diesem Alter braucht man ein Ritual des Abschiednehmens.
Der Tod ist unserer Gesellschaft kaum noch präsent – er “passiert” in
speziellen Pflegeeinrichtungen und manchmal kommt es mir schon so vor,
als wenn unsere Generation verlernt hat, über das Sterben zu reden. Das
beschäftigt mich bereits eine ganze Weile, denn bis auf das letzte Jahr,
hat mich viele Jahre hintereinander jeweils eine Beerdigung im
Familienkreis erwartet.
Die Tochter hat selbst und sehr konzentriert ihren Namen ins Kondolenzbuch eingetragen, Blumen auf den Sarg gestreut und viele Fragen gestellt. Nur wo die Uroma nun ist, hat sie (bislang) nicht wissen wollen. Da unsere Familie nicht gläubig ist, wäre mir diese Antwort auch wirklich schwer gefallen … Unsere Gestecke kamen übrigens wieder von der Blumenbinderei. Ich glaube, der Uroma hätten sie sehr gut gefallen.

Ich bin nicht der Meinung, dass Kinder auf Beerdigungen unbedingt in Schwarz gehen müssen. Das Tochterkind sah in ihrem Raffkleidchen ziemlich farbenfroh aus. Etwas schicker durfte es aber schon sein und da der Sohn keine wirklich vorzeigbaren Hosen mehr im Schrank hatte und ich sein Nadelsteifen-Hochzeitsoutfit nach dem Schnitt von Klimperklein* vom letzten Jahr so toll fand, hab ich diese Variante einfach nochmal genäht. Dank Mit Nadel und Faden beim Treffen der Dresdner Nähblogger gab es diesmal erstmals eine Wendehose und ich habe verstanden, wie man Bündchen in gefütterte
Hosenbeinen plaziert und vor allem die Hose anschließend wieder gewendet
bekommt.

Vernäht wurden die nun wirlich letzten Reste des Nadelstreifen-Hosenstoff, den ich auf der Stofftauschparty von ReSize-genadelt bekommen habe. Eine weitere Beerdigung dieses Jahr (und hoffentlich auch der nächsten) ist damit ausgeschlossen. Der Lokomotiven-Jersey* ist aus dem eigenen Kaufbestand und kommt vom Stoffmarkt. Das er damit tatsächlich thematisch zur Lebensfahrt passt, ist mir aber erst danach eingefallen. Das Blau des Bündchens von Internaht passt leider nicht ganz perfekt zum Motivstoff, aber inzwischen haben sich meine Augen damit arrangiert, denn immerhin taucht das blau in der Lok wieder auf.

Am Beerdigungstag war der Sohnemann damit perfekt gekleidet und ohne das Nählabel* wäre wahrscheinlich niemand drauf gekommen, dass die Latzhose selbst genäht ist. Diesmal habe ich mit der 5-Faden-Sicherheitsnaht am Maschinchen genäht und damit wirklich strapazierfähige Hosennähte mit der Overlock hinbekommen. Sehr überzeugend! Nur die Träger sind dadurch etwas zu schmal geraten und die Beine haben noch deutlich mehr Mitwachspotential als die Schrittnaht, was aber auch an den Stoffwindeln um den Po des Sohnemanns liegen könnte.

Fantastischerweise lässt sich die Latzhose von Klimperklein* diesmal wirklich komplett wenden und so kann der edle Anzughosenstoff problemlos gegen die Lokomotiv-Seite* getauscht werden. Der Mann findet diese Seite viel zu bunt und meinte, dass er darin wie in Schlafanzughosen aussehen würde. Dafür war aber die Tagesmutter um so begeisterter und wollte ihn so gekleidet, gar nicht mehr rausrücken.

Für die besorgten Blogleser, die der Meinung sind, dass wir unseren Kindern mit dem möglichst plastikfreien Kinderzimmer die Lego-Welt* vorenhalten, gab es diesmal Aufnahmen bei den Schwiegeltern. Dort haben sie genügend Kontakt zu den Plastikbausteine ausAcrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) und spielen natürlich gern damit. Das Holzauto mit Hupe* kam übrigens wieder aus unserem Kinderzimmer und gehört momentan zu seinen Lieblingsspielsachen.

Verlinkt bei my-kid-wears, denn die Hose mit der Spieleseite trägt er auch heute wieder, Made4Boys und Kiddykram.
12tel Blick Februar 2015 Vierseithof
Das Februar-Bild für den 12tel Blick nach der Fotoaktion von Tabea Heinicker zeigt auf den ersten Blick nur wenige Veränderungen. Wenn man aber genau hinschaut, ist bereits zu erkennen, dass der Rohbau der neu zu erichtenden Scheune langsam wächst.
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| Februar 2015 |
Bei den Blicken auf die Vorjahre sieht im Februar 2013den noch unberührtem Hof mit den großen Bäumen hinter der Scheune und im letzten Jahr das Ergebnis unserer damals allererste Baumaßnahme, die ja leider im Bäume fällen bestehen musste.
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| Februar 2013 & Februar 2014 |
Das meiste hat sich sich aber im Inneren des Herrenhauses getan, den dort sind nun tatsächlich mehrere Gewerke zu Gange. Der Rohbau schreitet voran und auch der Zimmerer berarbeitet die Balken. Zwischenzeitlich konnten wir durch zwei Geschosse komplett hindurchschauen.



An den Eigenleistungen, die wir neben Berufstätigkeit und Familienleben weiterhin versuchen zu realisieren, hat sich aber trotz der zu deutlich verstärkten Firmenleistungen nichts geändert und wir schaufeln weiterhin Schutt aus den Altbaugebäuden, entfernen die Ausfachungen von Lehmwänden und schlucken Unmengen Staub.


Am Ende des zweiten Monats in diesem Jahr haben wir nun eine bereits wieder geschlossene Holzbalkendecke zum 2. Obergschoss, in die neue Schüttung eingebracht wurde und die ersten Wohnungsabgrenzungsmauern stehen. Damit können wir uns nun erstmals wirklich vorstellen, welche Dimensionen unsere zukünftige Wohnung haben wird.



Wenn man zu den zukünftigen Nachbarn schaut, ist dort nun im Rohbau des Passivhauses auch schon eniges passiert, denn das 1. Geschoss hat inzwischen bereits eine Decke. Nur das Südhaus und das Anbaugebäude warten weiterhin auf ihren Baubeginn.


Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam und freue mich gleichzeitig über folgende fünf Dinge :
Gesehen:
Unser Treppenauge und damit erstmal die Vorstellung, wo sich der zukünftige Aufgang wirklich befinden wird.
Gehört:
Die Stimmen der Eigenleistungserbringer, die sich noch aufraffen können, Schutt und Steine zu schleppen und ich bin dankbar, dass sie mitmachen.
Gerochen:
Staub und nach kurzer Zeit nichts mehr, weil die Nase zu war.
Gedacht:
Vielleicht ist es doch nicht ganz unrealistisch, dass man Ende des Jahres wirklich schon einziehen kann? An Herbst glaube ich weiterhin nicht und wahrscheinlich sollte man lieber weiterhin von 2016 ausgehen …
Gefühlt:
Vorfreude auf den Gartenkeller (letztes Bild), der unter unserem Wohnzimmer “aufgetaucht” ist, denn dort könnte ich später die Ergebnisse der Gartenernten lagern, wenn uns noch etwas einfällt, wie wir da später runter kommen …
Da mir selbst aufgefallen ist, dass man trotz guter Verlinkung nur schwer die einzelnen Meilensteine der letzten drei Jahre findet, gibt es hier ab sofort eine Übersicht, die gleichzeitig meine Sonntagsfreude ist, denn daran ist gut zu erkennen, welche Weg bereits hinter uns liegt:
2013
Verkauf durch den Eigentümer [Juli 2013]
2014
Innenansicht des unsanierten Gebäudes [Januar 2014]
300 Balkenköpfe in Eigenleistung freilegen [Frühjahr 2014]
Abriß Anbau & Scheune [Juli 2014]
Unterfahrung mit neuem Fundament Altbauten [Winter 2014]
















[…] meine kontinuierlich hier vorbeischauenden Blogleser wahrscheinlich nicht, dass ich mich nach dem Esche-Festival im August mit dem Visible Mending…
Ich war noch NIE auf einem Holland Stoffmarkt, weil ich nicht in Deutschland wohne. Würde aber gerne mal einen besuchen,…
Wunderschön! Die Leinblüten sind einfach zauberhaft. Ich habe vor Jahrzehnten auch mal Lein ausgesät, nur so zur Zierde. Sollte ich…
Ich war vor Jahren mal auf einem Hooländischen Stoffmarkt in der nähe von München. Damals habe ich eine schöne Stoffe…
[…] Zeit geschuldet war. Neben Bügeleinlage habe ich mir nur Gummikordel und Kordelstopper für den Lieblingspullover mitgenommen. Die silbrigen Endstücke…