Einschulung 2016: Keid aus Stoff für Nähabenteuer, Gr. 128
Neben der Zuckertüte war für unsere Erstklässlerin natürlich das Kleid am Wichtigsten. Diesmal habe ich mit ihr sogar zusammen meine inzwischen beeindruckend angewachsene Nähliteratur durchgeblättert. Wir entschieden uns für das Kleid aus “Stoff für Nähabenteuer: Projekte und Schnittmuster“*.Leider schaffe ich es ja fast nie zur Rezension bereits ein Beispiel aus den jeweiligen Bücher ausprobiert zu haben, was ein klares Manko ist. Früher oder später ist es aber so weit und ich habe mich daher entschieden, dass ich die Nähwerke noch nachträglich bei den Buchvorstellungen verlinke. Gute Idee?
Das Kleidmodell aus “Stoff für Nähabenteuer: Projekte und Schnittmuster“*habe ich nicht unverändert übernommen, sondern teilweise angepasst. So wurde bei der Kleid-Variante 3 “Kleid mit Paspel” auf die Paspelunterteilung beim Oberteil quer über die Brust verzichtet und diese dafür in den Halsausschnitt verschoben. Das sah für mich stimmiger aus. Wer genau hinschaut, kann dabei auch einen klitzkleinen Nähfehler entdecken.
Während die Anleitung für das Basismodell im Buch noch recht ausführlich ist, wird der Tellerrock für die von uns gewählte Variante mit genau einem Satz beschrieben: “In diesem Beispiel haben wir einen Tellerrock an das Oberteil gesetzt.” (S. 78). Ich habe dafür auf die Anleitung von Mamahoch2 zurückgegriffen. Das war aber nicht die einzige Hilfe, die ich mir bei der Vorbereitung geholt habe. Wenige Tage nachdem ich mich für das Modell aus dem Buch entschieden und sogar schon zugeschnitten hatte, brachte Pattydoo ihr neues Schnittmuster “Leni” auf den Markt. Man kann das Rad eben doch nicht neu erfinden und da die Nähschritte fast identisch sind, habe ich mir auch das dazugehörige Video angeschaut.
Deutlich zufriedener als die letzten Male bin ich mit dem Reißverschluss am Rücken. Außerdem habe ich das Oberteil das erste Mal gefüttert. Vernäht wurde der bereits mehrfach gezeigte Stoff aus dem Dresdner Nähcafe, der auch bereits für die Zucktertüte zum Einsatz gekommen ist. Mein Ziel war es, dass die gleichen Farben wie beim Ergobag dabei sein sollten, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Das Blümchenmuster kombiniert mit Weiß gefiel mir aber sehr gut – nicht zu kitschig und trotzdem ein bisschen festlich.
Für die Frisur hatte ich mir Anfang des Jahres ja extra eine passendes Rezensionsexemplar geordert und war mehr als entsetzt, dass die Haare der Tochter trotz eigenem Wunsch nach einer langen Flechtfrisur Woche um Woche eher kürzer als länger wurden. Rückblickend war es eine Mischung aus ausgrissenen Haaren durch den Bruder (der darf das), Scherenattacken durch Kindergartenkinder (ich hab ihm gesagt, dass er das nicht machen soll) und eigenen Frisierversuchen (wahrscheinlich um die ersten beiden Attacken zu vertuschen). Viel zu retten war da nicht mehr und mit ein paar – farblich passenden (!) – Schmetterlingen im Haar war ich mit dem Kopfschmuck wieder versöhnt.
Viel wichtiger als die Haare war für die Tochter aber ohnehin nur, dass ihr Kleid ordentlich fliegt. Bei über neun Meter Saumlänge war das kein Problem und der Effekt wirklich schön.
Verlinkt beim Creadienstag, DienstagsDinge, HandmadeOnTuesday, Kiddikram und link your stuff.
China Reise: Kindertag im Guangzhou Museum of Art
Ausgerechnet am Kindertag hatte ich auf der anderen Seite der Welt mein emotionalstes Erlebnis mit einem chinesischen Kind. Inzwischen hatten wir Shanghai bereits hinter gelassen und waren ganz in den Süden dieses riesigen Landes geflogen. Statt aber wie geplant in Guangzhou, dem früheren Kanton, zu landen, erwarteten uns dort in der Luft so schwere Gewitter, dass wir nach längerem kreisen, fast 500 km ins Landesinnere weiterflogen. Selbst unsere Organisatoren waren kurzzeitig ziemlich verunsichert und begannen zu planen, wie nach der Landung mit einer Zugtagesfahrt zu unserem Reiseziel gelangen könnten. Wir blätterten vorfreudig im Lonely Planet* und erfuhren, dass Guilin zu den schönsten Reisezielen in China gehört. So war es dann doch ziemlich enttäuschend, dass wir von Guilin nur das Rollfeld sahen und nachdem das Flugzeug aufgetankt war, erneut nach Guangzhou flogen. Das Klima dort war mehr als erschlagend. Mit gefühlt über 40°C und einer extrem hohen Luftfeuchte, fühlte man sich ganztägig wie in der Dampfsauna. Gruppenbilder mit Direktoren im schwarzen Blazer waren da schon eine besondere körperliche Herausforderung.
Momentan ist in China alles auf Wachstum ausgerichtet und das Land befindet sich in der höher-größer-weiter-Spirale, die für mich in keinem Land unserer Erde ein Zukunftskonzept sein kann. Auch wenn es etwas plakativ ist, stehen dafür auch die Türme, die wir während der Reise “bestiegen” haben. War es in Shanghai noch über 340 Meter, erwartete uns in Guangzhou der Canton Tower mit 600 Metern. Bis 2011 war er der höchste Fernsehturm der Welt und ist immer noch das vierthöchste freistehende Gebäude der Welt. Auf 460 Meter Höhe gibt es eine Plattform, auf der am Rand mit Blick in den Abgrund eine Kugelbahn fährt. Seltsamerweise konnte ich da sogar unmittelbar auf den durchsichtigen Flächen stehen ohne das mir schwindlig geworden wäre. Die Entfernung zum Boden waren einfach schon irreal hoch.
Am 1. Juni stand – wie an fast jedem anderen Tag der dreiwöchigen Reise – ein Museumsbesuch auf dem Plan. Im Guangzhou Art Museum erwartete uns eine chinesische Schulklasse, die sich extra auf uns vorbereitet hatte. Ein Mädchen hielt einen so perfekten englischsprachigen Vortrag, dass wir staunend zuhörten. Wie ich danach entdecken konnte, hatte jedes Schulkind einen kleinen Text für uns vorbereitet. Die Schulgruppe malte an diesen Tag auf Reispapier und wir durften ihnen dabei über die Schulter schauen. Da ich mich von diesem kleinen, aufgeregten Schulkindern kaum trennen konnte, blieb ich so lange, bis tatsächlich eines Kinder mit seinem Werk fertig war. Zu meiner Überraschung bekam ich es sofort geschenkt.
Gerührt suchte ich schnell meine Kollegengruppe, überzeugte die Hüterin
unserer Gastgeschenke für die Diplomaten und Direktoren des Landes, dass
so ein kleines Mädchen sich darüber viel mehr freuen würde und eilte
zurück. Die Augen strahlten und ich wurde mit dem kleinen Mädchen gleich
mehrmals fotografiert. Es ist seltsam so sehr im Mittelpunkt zu stehen
und die Situation rühte mich so sehr, dass ich hoffe, dass ich auf
diesen Aufnahmen nicht überall glasige Augen habe.
Das Reispapierbild mit Frühlingsrollen habe ich sehr sorgsam nach Hause transportiert und die Geschichte dazu meinem Schulkind erzählt. Es wird seinen Ehrenplatz in einem Rahmen finden und an die Wand kommen.
Auch für Guangzhou hatte ich mich informiert, wo es einen Stoffmarkt geben würde, habe es aber im engen beruflichen Zeitplan nicht zum Haiyin Fabric Wholesale Market geschafft, der auf der 429, Yanjiang East Street in Guangzhou zu finden sein soll und den ich nun ohne wirklichen Erfahrungsbericht zur Ausflugskarte Textiles Handwerk von Wullechneuel und der internationalen Stoffkarte von Edeltraud mit Punkten schicke.
Verlinkt bei Philuko.
Hey, ich mag Nadelspiel und Rundstricknadeln sehr gern. Bevorzugen tue ich da Metall. Da wirst du viel Freude mit haben.…
ich liebe meine Adildi CrasyTrio Novel Long, die erzeugen eine Art "Magigloop-Gefühl" im Kopf ohne Seil hinterherzuziehen 😅 aber wenn's…
Strick und Faden ist ja tatsächlich einer meiner Lieblingsläden ... und ich bin Team Nadelspiel aus Holz oder Bambus. LG…
Oh, wie cool! Ich bin sehr gespannt, wie Du damit zurecht kommst. Als Du das erste Mal davon berichtet hast,…
Dann drücke ich die Daumen, dass sich ein Käufer findet. Ich selbst habe meine Maschine einmal komplett auseinandergenommen und aufwendig…