Einschulung 2016: Zuckertüte selbstgenäht Schultüte

Die Schuleinführung kommt in meiner Gegend gemessen am Aufwand bei Vorbereitung, Auswahl des Feierorts und den anschließenden Geschenkebergen nur ganz knapp hinter der Hochzeit und gehört zu den Lebensmeilensteinen. Das war in meiner Kindheit schon so und hat sich bis heute nicht geändert, sondern eher noch gesteigert. Auch wir haben nicht grundsätzlich anders gefeiert, aber doch so, dass es zu uns gepasst hat. Daher wird es hier nun eine kleine Einschulungs-Blogserie geben, denn Zucktertüte, Kleid, Deko, Schuleinführung, Feierprogramm und auch Geschenke können auf keinen Fall in nur einem Blogpost untergebracht werden.

Los geht es mit der Zucktertüte – für unsere Tochter neben dem Kleid, das “fliegen” können musste, natürlich der Höhepunkt. Das diese selbstgenäht sein sollte, stand für mich schon fest, als ich die ersten erfolgreichen Nähwerke unter der Nähnadel hervorzog und unser Schulkind noch in den Windeln lag. Ist das wirklich schon mehr als sechs Jahre her?

Der Stoff dafür wurde hier schon gezeigt und im Dresdner Nähcafe gekauft. Für den Namensschriftzug und das Datum habe ich seit Jahren mal wieder eine neue Stickschrift gekauft. Entschieden habe ich mich für den amerikanischen Etsy-Shop Ptarmigan Designz*, in dem es  richtig schöne Buchstabenstickdateien gibt.

Passend zum rausgesuchten Ergobag-Ranzen-Design gab es sogar Buchstaben und Zahlen mit jeweils einem Blümchen. Warum Regenbogenfarben gewählt wurden und was die kleinen Zucktertüten damit zu tun haben, erfahrt ihr, wenn ich über unser kleines Feierprogramm berichte.

Im unteren Teil – getrennt durch ein farblich perfekt passendes Webband – habe ich mich für das schaukelnde Mädchen aus der Stickdatei “Littler Summer Girls 2″ von Doro Kaiser entschieden, denn ich wünsche meiner Tochter für ihre Schulzeit wohl am meisten, dass sie entspannt durch diese Lebenszeit schaukelt und ihre Freude und Neugier beim Lernen behält.

Eingenäht wurde ein immerhin 90cm großer Rohling aus dem DaWanda-Shop von 356Sonnenschein*, die runde Rohlinge in beliebiger Größe verschickt. Eigentlich sollte es bei uns nur die 70cm-Variante geben, aber nachdem die Großeltern verkündet hatten, dass diese “kleine” Variante nur vom Familienkreis verschenkt würde und das Tochterkind bestimmt traurig sei, wenn sie nicht mindestens eine 80cm-Schultüte bekäme, wurde es dann eben richtig groß.

Glücklicherweis hat sie ihr Riesentüte problemlos tragen können. Das Schmuckstück bekam während des Mittagessens sogar einen extra Stuhlplatz. 

Genäht habe ich nach der Anleitung von Lillesoll und Pelle und werde auch dort verlinken. Am Tag nach dem rauschenden Fest konnten von der Tochter 15 und vom Sohn vier (Geschwister)-Zucktertüten ausgepackt werden. Damit bewegen wir uns in unserem Umkreis wohl im guten Mittelfeld. Glücklicherweise waren aber wirklich großartige Geschenke dabei – aber davon berichte ich ein anderes Mal.

Verlinkt beim Creadienstag, DienstagsDinge, HandmadeOnTuesday, Herzlich Eingeladen und Kiddikram.

China Reise: Textiles Handwerk im Geschichtsmuseum von Shanghai, Oriental Pearl Tower

Wie traditionell die letzte Woche gezeigten, handgewebten Stoffe waren, die ich in Xinchang Ancient Town gekauft habe, erfuhr ich bereits ein paar Tage zuvor. Wenige Stunden nach unserer Landung besichtigten wir bereits die erst in diesem Jahrtausend entstandene, für uns aber komplett im Smog versunkene Skyline von Shanghai. Bei der anschließenden Nachtfahrt beeindruckte uns vor allem der Oriental Pearl Tower, der mit 468 Metern Höhe derzeit der fünftgröße Fernsehturm der Welt ist.

Einige Tage später durften wir als VIP-Gruppe bereits auf dem Glasdach des 63 Meter hohen chinesischen Expo-Pavillions (Baukosten 1,5 Millarden Yuan) spazieren und den Teppich betreten, auf dem sonst nur Staatsgäste laufen. Während es auf diesem Glasdach mit dem Blick nach unten noch ordentlich krippelte, war der Blick von den wenige Stunden später besuchten drei Aussichtsplattformen des Oriental Pearl Tower in 90, 263 und 342 Metern Höhe selbst auf dem Glasboden dann für mich schwindelfrei.

Aber zurück zum Textilthema, um das es hier ja eigentlich gehen soll. Ganz unten im Oriental Pearl Tower befindet sich das Shanghai History Museum. Leider hatte ich nur noch eine halbe Stunde zur Besichtigung und größte Bedenken, dass ich es nicht wieder rechtzeitig zum Ausgang schaffe. Abkürzen ging in den “unterirdischen” Gassen leider gar nicht. Dort wird man aber recht anschaulich durch die Geschichte Shanghais geführt und entdeckt dabei hier und da auch immer mal wieder Themen zum textilen Handwerk.

So gab es unter anderem den nachgestalteten Laden eines Stoffhänders, der genau die Stoffbahnen und Rollen in seinem Lager hatte, deren Herstellung ich in Xinchang Ancient Town vorgeführt bekommen habe.

Vor dem Weben muss zunächst der Faden gesponnen werden. Dazu sah man in einem Haus der einfachen Landbevölkerung ein Spinnrad, wie ich es bislang nicht kenne. Die Grundfunktion ist wohl die gleiche, aber die asiatische Variante hat zumindest ein anderes Rad. Sehr geschmunzelt habe ich über das Kind im Fass. Auch in Mitteleuropa war es gängige Praxis, Wiegen- aber auch Kleinkinder anzubinden. Aber ein mit Ball spielendes (?) Kind im Fass habe ich noch nie gesehen …

Eingetragen (Shanghai History Museum, Lujiazui Lu 2, Shanghai, China)bei der Ausflugskarte Textiles Handwerk von  Wullechneuel.

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
Wer schreibt hier und worüber?

Alle Partnerprogramm-Links werden mit * gekennzeichnet und die Blogeinnahmen monatlich transparent aufgelistet.
Trustami


Wasserflaschen*

Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanzierten Soulbottle* überzeugt sind.
EMIL

soulbottles.de


Aktuelles Lieblingsbuch der Tochter (15 Jahre)*


Aktuelle Rezensionsexemplare Spielzeug*