Zwischenstand Handarbeitsbingo & Kreativzeit

Im September habe ich vom HerbstHandarbeitsbingo bei 60°Nord berichtet. Zwei Wochen hat man nun noch Zeit, um sein Spielfeld bis zum 20. November zu füllen. Bei mir gibt es daher heute einen kleinen Zwischenstand. Erstaunlicherweise habe ich tatsächlich schon zehn Felder gefüllt und das obwohl ich mit meiner derzeitigen Handarbeitszeit alles andere als zufrieden bin. Letztes Jahr ist es mir eigentlich noch ganz gut gelungen am Abend wenigstens 1-2 Nähte zu nähen, aber diesen Rhythmus habe ich bislang noch nicht wieder aufnehmen können. Warum das momentan so ist, berichte ich gleich.

Meine Kreuzchen setzen konnte ich durch den vorgestern gezeigten Rock bei “einen Reißverschluss einnähen”, “etwas für sich selbst machen”, “etwas Kuschliges Handarbeiten”, “einen Rock nähen” und “beim Teetrinken handarbeiten”. Die Web-Kastanien führen zu “eine neue Technik ausprobieren”. Die “Greif-Giraffe” (ein bisschen geschummelt, da schon früher entstanden) gehört zu “etwas Braunes handarbeiten” und “etwas für einen lieben Menschen machen”. Beim Tröstebuch habe ich “etwas mit Papier [ge]mach[..]t”. “Mit anderen gemeinsam kreativ sein” durfte ich bereits zweimal in dieser Zeit – einmal davon selbst als Gastgeberin. Beim anderen mal habe ich sogar etwas Rotes gehandarbeitet, aber das wurde hier noch nicht gezeigt.

Warum habe ich nun bislang weder gefilzt noch etwas gefärbt oder eine wirklich Inspiration ausschließlich von diesem Bingo umgesetzt? Die letzten Wochen haben mich in die Zeit zurückgebracht, bei der ich eigentlich schon gar nicht mehr wusste, wie sich da der Alltag angefühlt hat. Vor mittlerweile schon zwei Jahren habe ich meine Doktorarbeit erfolgreich verteidigt und den Hut aufgesetzt. Im Jahr darauf schwankte ich zwar immer mal zwischen der Drucklegung in einem anerkannten Verlag und der Print-on-Demand-Variante, aber zu einer Entscheidung – und den vielen nächsten Schritten – konnte ich mich nicht durchringen. Anfang diesen Jahres gab es zwar das klärende Gespräch mit dem Professor, der den Verlagsdruck gerne gesehen hätte, aber die Umsetzung wurde von Vierseithofeinzug und China-Reise überrollt. Nun senkte sich das Damoklesschwert überraschend schnell, denn ohne Drucklegung verfällt der Doktortitel wieder und sieben Jahren Lebenszeit wären umsonst investiert gewesen.

Für den Freutag, H54F und Friday Fives kann ich daher nun zusammenfassen:

1.) Ich freue mich, dass mein Doktorvater einsieht, dass unsere finanzielle Situation einen Druckkostenzuschuss von über 10.000 € meinerseits derzeit nicht möglich macht und der print-on-demand-Variante zugestimmt hat (einen späteren Verlagsdruck mit kleinerem Text- und Bildanteil wünschen wir uns aber wohl beide)

2.) Ich es nach dem Arbeitsalltag in (zu) viel Abend- und Wochenendarbeit geschafft habe, fast alle Abdruckgenehmigung für meine über 300 Bilder bei über 40 Privatsammlern und Institutionen in so vielen Ländern weltweit zu klären – traurig ist aber das einer meiner Privatsammler in Schweden nun schon gestorben ist.

3.) Die österreichische Nationalbibliothek (im Gegensatz zu vielen anderen) so wunderbare Konditionen für die Wissenschaftler hat, dass dort sogar die Verwendung einer Abbildung auf dem Cover bezahlbar ist

4.) das Prüfungsamt das Damoklesschwert nach Absprache nun wieder etwas höher gehängt hat

5.) dieser Blog trotz dieser übervollen Zeiten meine virtuelle Erholungspause bleibt und sich noch nicht in eine zusätzliche Belastung verwandelt hat

Rezension: Bezaubernde Babymode zum Nähen: 28 unkomplizierte Modelle mit Schnittmusterbogen

Die Neuerscheinung “Bezaubernde Babymode zum Nähen: 28 unkomplizierte Modelle mit Schnittmusterbogen“* aus dem südwest-Verlag, der heute zur Verlagsgruppe Random House gehört, könnte sich zu einem Lieblingsbuch im DIY-Bücherregal entwickeln. Die Autorin Isabelle Leloup hat wohl bereits für die Pariser Oper gearbeitet und bringt neben ihrem handwerklichen Können eine große Portion französischer Lebensfreude mit in dieses Buch.

Abbildung vom südwest-Verlag

Ich musste jedenfalls schon bei der Hommage an ihre Mutter auf den ersten Seiten des Buches schmunzeln. Wie bereits der Titel angibt, findet der Näher 28 Nähvorschläge –  19 Modelle in diesem Buch, mit denen Kinder mit drei – sechs- zwölf oder 18 Monaten eingekleidet werden können. Dazu gehören Kleider, Hosen, Hemden, Jäckchen und vieles mehr. Mit weiteren neun Projekten kann das Kinderzimmer ausgestattet werden. Hier finden sich Stillkissen, Wickeltasche, Schlafsäcke und einiges mehr. Der Schnittmusterbogen in Originalgröße liegt bei.

Abbildung vom südwest-Verlag

Das gesamte Buch ist mit jeweils einem großformatigen Bild des Modells auf einer Doppelseite gegliedert, dem die Anleitung folgt, die wiederum nur in schematischen Zeichnungen im Aquarellstil den Arbeitsablauf zeigt. Die einzelnen Schritte werden außerdem mit ausführlichen Texten beschrieben. Jedes Projekt hat einen Kindernamen bekommen – wenn sich der Leser dieses Buch bereits vor der Geburt des einzunähenden Kindes anschaut, bekommt er so auch gleich eine passende Namensvorschlagsliste.

Abbildung vom südwest-Verlag

Ich selbst mag den Stil der Anleitung und vor allem die vorgestellten Modelle sehr. Vieles weicht von den bereits so oft gesehenen Schnittmustern für Babys ab. Selbst das Schlafsackmodell ist so ungewöhnlich, dass ich diese Form noch nie gesehen habe. Alle Modelle sind allerdings ausschließlich mit Webware genäht und nicht mit dehnbaren Stoffen. Außerdem kommt fast überall “Molton” vor und ich bin ein bisschen unschlüssig, was die Autorin damit meint. Baumwollvlies? Oder wirklich die Molton-(Windel)-Tücher? Ungünstig fand ich bereits auf den ersten Blick die Erläuterung zur Schrägbandverarbeitung, denn dort werden die Ecken nur in “kleine Falten” gelegt – so bekommt man doch keine ordentliche Ecke genäht! Auch die Jungsmodelle sehen für mich häufig (zu) sehr nach Mädchen aus, denn auch dort finden sich Rüschen und Blümchenmuster. Außerdem stimmt beim chinesischen Jäckchen die Verschlussform nicht – aber davon berichte ich später mal.

Abbildung vom südwest-Verlag

Lange habe ich überlegt, woran mich die Modelle erinnern – und inzwischen weiß ich es: an Frau Kirschkernzeit! Irgendwie bin ich mir ganz sicher, dass viele der vorgestellten Modelle ganz perfekt in die Kirschkernzeitwelt und vor allen an die Kirschkernzeitkinder passen würden. Ich muss endlich mal wieder in diese wunderbare Welt eintauchen … und dann etwas aus diesem Buch nähen. Verlinkt wird dann – wie geplant – direkt unter dieser Rezension.

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Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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