Rezension: Bezaubernde Babymode zum Nähen: 28 unkomplizierte Modelle mit Schnittmusterbogen
Die Neuerscheinung “Bezaubernde Babymode zum Nähen: 28 unkomplizierte Modelle mit Schnittmusterbogen“* aus dem südwest-Verlag, der heute zur Verlagsgruppe Random House gehört, könnte sich zu einem Lieblingsbuch im DIY-Bücherregal entwickeln. Die Autorin Isabelle Leloup hat wohl bereits für die Pariser Oper gearbeitet und bringt neben ihrem handwerklichen Können eine große Portion französischer Lebensfreude mit in dieses Buch.
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Abbildung vom südwest-Verlag |
Ich musste jedenfalls schon bei der Hommage an ihre Mutter auf den ersten Seiten des Buches schmunzeln. Wie bereits der Titel angibt, findet der Näher 28 Nähvorschläge – 19 Modelle in diesem Buch, mit denen Kinder mit drei – sechs- zwölf oder 18 Monaten eingekleidet werden können. Dazu gehören Kleider, Hosen, Hemden, Jäckchen und vieles mehr. Mit weiteren neun Projekten kann das Kinderzimmer ausgestattet werden. Hier finden sich Stillkissen, Wickeltasche, Schlafsäcke und einiges mehr. Der Schnittmusterbogen in Originalgröße liegt bei.
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Abbildung vom südwest-Verlag |
Das gesamte Buch ist mit jeweils einem großformatigen Bild des Modells auf einer Doppelseite gegliedert, dem die Anleitung folgt, die wiederum nur in schematischen Zeichnungen im Aquarellstil den Arbeitsablauf zeigt. Die einzelnen Schritte werden außerdem mit ausführlichen Texten beschrieben. Jedes Projekt hat einen Kindernamen bekommen – wenn sich der Leser dieses Buch bereits vor der Geburt des einzunähenden Kindes anschaut, bekommt er so auch gleich eine passende Namensvorschlagsliste.
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Abbildung vom südwest-Verlag |
Ich selbst mag den Stil der Anleitung und vor allem die vorgestellten Modelle sehr. Vieles weicht von den bereits so oft gesehenen Schnittmustern für Babys ab. Selbst das Schlafsackmodell ist so ungewöhnlich, dass ich diese Form noch nie gesehen habe. Alle Modelle sind allerdings ausschließlich mit Webware genäht und nicht mit dehnbaren Stoffen. Außerdem kommt fast überall “Molton” vor und ich bin ein bisschen unschlüssig, was die Autorin damit meint. Baumwollvlies? Oder wirklich die Molton-(Windel)-Tücher? Ungünstig fand ich bereits auf den ersten Blick die Erläuterung zur Schrägbandverarbeitung, denn dort werden die Ecken nur in “kleine Falten” gelegt – so bekommt man doch keine ordentliche Ecke genäht! Auch die Jungsmodelle sehen für mich häufig (zu) sehr nach Mädchen aus, denn auch dort finden sich Rüschen und Blümchenmuster. Außerdem stimmt beim chinesischen Jäckchen die Verschlussform nicht – aber davon berichte ich später mal.
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Abbildung vom südwest-Verlag |
Lange habe ich überlegt, woran mich die Modelle erinnern – und inzwischen weiß ich es: an Frau Kirschkernzeit! Irgendwie bin ich mir ganz sicher, dass viele der vorgestellten Modelle ganz perfekt in die Kirschkernzeitwelt und vor allen an die Kirschkernzeitkinder passen würden. Ich muss endlich mal wieder in diese wunderbare Welt eintauchen … und dann etwas aus diesem Buch nähen. Verlinkt wird dann – wie geplant – direkt unter dieser Rezension.
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MMM: Rock Romy von Pattydoo & Ferienhaus Fundgrube Sauschwart
Habe ich dieses Jahr tatsächlich erst ein Kleidungsstück für mich selbst genäht? Wenn man auf die Ereignisse der letzten Monate schaut, ist das aber eigentlich auch gar nicht verwunderlich. Kleidungsstück Nummer 2 des Jahres 2016 ist nun also ein ziemlich verhunzter Rock, der mich dazu noch viel zu lange beschäftigt hat. Der Stoff – ein Leinen-Misch-Gewebe – wurde in größter Sommerhitze beim Holländischen Stoffmarkt in der eigenen Stadt gekauft. Als Schnittmuster hatte ich mich für “Romy” von Pattydoo entschieden, das es 2015 für die Berliner Nähcamp-Teilnehmergab.
Noch nie war bei der Rock-Näherei so sehr der Wurm drin. Bislang war ich ja von allen Pattydoo-Schnitten sehr begeistert und dankbar für die detaillierten Anleitungen. Bei “Romy” gibt es aber nur eine Nähhilfe für die Schrägband-Variante – bei der ungeteilten Form hatte ich während des Nähens dadurch eben doch einige Unsicherheiten. Das größte Problem wird aber sein, dass sich der Stoff (für das erste Bild hätte ich nochmal bügeln können 😉 dafür so gar nicht eignet.
Bereits nach dem Zuschnitt kamen mir die Schnittteile ziemlich unförmig und wenig zueinander passend vor. Ich habe zwar mit entsprechender Bügeleinlage gearbeitet und auch der Reißverschluss ist mir diesmal ganz passabel gelungen, aber die Form rettete das leider nicht mehr.
So richtig zufrieden bin ich eigentlich nur mit meinem allerersten Blindsaum. Dabei sieht man auf der “schönen” Seite ja tatsächlich (fast) nichts und ein schöner Abschluss ist es trotzdem. Das wird auf jeden Fall wiederholt.
Kommen wir zum Tragedisaster – der Rock ist nicht nur überraschend kurz geworden, sondern zippelt und zuppelt an jeder Ecke. Ich bin sehr am schwanken, aber er als sehr “alternativer” Rock durchgehen kann oder ob er als komplett untragbar eingestuft werden muss. Der hintere Teil ist auch nicht besser. Wahrscheinlich hätte da so ein Rockabrunder zum Einsatz kommen müssen, stimmt’s? Ob ich nun nachträglich nochmal experimentiere – aber dann wäre er noch kürzer …
Den Blindsaum habe ich (fast) tiefenentspannt während des diesjährigen Familientreffen des Mannes – nach den Treffen in Franken, dem Osterzgebirge, dem Schwarzwald und der Danziger Bucht im letzten Jahr – diesmal im Mittelerzgebirge genäht. Dabei am Kamin zu sitzen, ist schon großartig. Vier Tagen waren wir im Ferienhaus bei der Fundgrube Sauschwart in Schneeberg.
Mit neun Erwachsenen, drei Kindern und einem Baby füllen wir solche großen Ferienhäuser inzwischen ganz gut. In dem liebevoll mit vielen Naturbaustoffen sanierten Haus fühlten wir uns sehr wohl, wobei wir selbst durch die Sanierung unseres eigenen Fachwerkhauses inzwischen schon einen recht fachkundigen Blick haben. Ich bin gespannt, wo es im nächsten Jahr hingeht und was ich dort nähen werde.
Verlinkt bei Mittwochs mag ich, AfterWorkSewing und dem Me-made-Mittwoch.
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Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…
Das Täschchen ist wirklich toll geworden 😍 und wenn es bei deinem Wichtel ankommt wird es sicher für viel Freude…
Liebe Katja, das ist ja mal ein süßes und praktisches Täschchen! Und der Stoff ist so schön freundlich. Gefällt mir…