#Konsumauszeit 2016

Letztes Jahr habe ich im November die Aktion #Konsumauszeit von Apfelmädchen & sadfsh mitgemacht und finde meine Zusammenfassung am Ende des Monats immer noch spannend. Eigentlich wollte ich dieses Jahr sogar auf den virtuellen Medienkonsum verzichten …. einen wirklichen Schreck hat mir übrigens Jademond eingejagt, die in ihrem Text von “November 2017” schreibt und über die ich an die Aktion (auch) dieses Jahr erinnert wurde. 😉

Für mich war es sehr interessant zu lesen, mit welcher Kritik die Organisatoren der Aktion im letzten Jahr konfrontiert waren – “spielt” man als Besserverdienende tatsächlich nur, wenn man sich in Konsumkritik und vor allem Verzicht übt? Ist es – egal in welchen Bevölkerungsschichten – tatsächlich “normal”, dass man nur kauft, was man wirklich braucht? Gerade letzteres wage ich mehr als zu bezweifeln, denn egal auf welches Lebensthema man schaut, scheint gegenwärtig alles auf Konsum ausgerichtet zu sein. Teilweise habe ich sogar den Eindruck, dass um so mehr gekauft wird, je weniger Euronen in der Tasche sind. Die Wegwerfkleidung für’s vermeintlich ganz kleine Geld lässt grüßen …

Schaut man auf unseren eigenen monatlichen Geldeingang, bei dem wir beide die gleiche Einstufung (jeah!) der Wissenschaftlergehälter haben, sieht es erstmal richtig gut aus. Aber in den zwölf letzten Monaten hat sich noch nicht wirklich viel verändert. Wir wissen immer noch nicht, in welcher Höhe die Sanierungskosten für unser Projekt Vierseithof nach den vier Jahren nun wirklich stehen bleiben werden und ob wir uns – auf lange Sicht – die Bankrückzahlung leisten können. So sind wir “arm” im Bezug auf unsere Bankschulden, wobei es uns existentiell an nichts (!) fehlt und wir um so reicher sind, was die Lebensgemeinschaft mit unseren 14 Nachbarfamilien und den über zwanzig Kindern anbelangt.

Spontaner Nachmittagstreff im Hof – Kaffee von den Nachbarn links, Blumen von den Nachbarn rechts und Weißbrot-Nougat-Blaubeerröllchen für alle von mir

Es wird also weiterhin – und nicht nur im November – jeder Euro zweimal umgedreht, bevor er ausgegeben wird. Dabei gerade vor der Weihnachtszeit besonders aufmerksam zu sein, gefällt mir. Vielleicht verbinde ich mit meiner Zusammenfassung ja auch gleich den zweiten Halbjahresbericht zu Tauschticket*. Thematisch passt es ja perfekt.

Verlinkt bei Einab.

Zwischenstand Handarbeitsbingo & Kreativzeit

Im September habe ich vom HerbstHandarbeitsbingo bei 60°Nord berichtet. Zwei Wochen hat man nun noch Zeit, um sein Spielfeld bis zum 20. November zu füllen. Bei mir gibt es daher heute einen kleinen Zwischenstand. Erstaunlicherweise habe ich tatsächlich schon zehn Felder gefüllt und das obwohl ich mit meiner derzeitigen Handarbeitszeit alles andere als zufrieden bin. Letztes Jahr ist es mir eigentlich noch ganz gut gelungen am Abend wenigstens 1-2 Nähte zu nähen, aber diesen Rhythmus habe ich bislang noch nicht wieder aufnehmen können. Warum das momentan so ist, berichte ich gleich.

Meine Kreuzchen setzen konnte ich durch den vorgestern gezeigten Rock bei “einen Reißverschluss einnähen”, “etwas für sich selbst machen”, “etwas Kuschliges Handarbeiten”, “einen Rock nähen” und “beim Teetrinken handarbeiten”. Die Web-Kastanien führen zu “eine neue Technik ausprobieren”. Die “Greif-Giraffe” (ein bisschen geschummelt, da schon früher entstanden) gehört zu “etwas Braunes handarbeiten” und “etwas für einen lieben Menschen machen”. Beim Tröstebuch habe ich “etwas mit Papier [ge]mach[..]t”. “Mit anderen gemeinsam kreativ sein” durfte ich bereits zweimal in dieser Zeit – einmal davon selbst als Gastgeberin. Beim anderen mal habe ich sogar etwas Rotes gehandarbeitet, aber das wurde hier noch nicht gezeigt.

Warum habe ich nun bislang weder gefilzt noch etwas gefärbt oder eine wirklich Inspiration ausschließlich von diesem Bingo umgesetzt? Die letzten Wochen haben mich in die Zeit zurückgebracht, bei der ich eigentlich schon gar nicht mehr wusste, wie sich da der Alltag angefühlt hat. Vor mittlerweile schon zwei Jahren habe ich meine Doktorarbeit erfolgreich verteidigt und den Hut aufgesetzt. Im Jahr darauf schwankte ich zwar immer mal zwischen der Drucklegung in einem anerkannten Verlag und der Print-on-Demand-Variante, aber zu einer Entscheidung – und den vielen nächsten Schritten – konnte ich mich nicht durchringen. Anfang diesen Jahres gab es zwar das klärende Gespräch mit dem Professor, der den Verlagsdruck gerne gesehen hätte, aber die Umsetzung wurde von Vierseithofeinzug und China-Reise überrollt. Nun senkte sich das Damoklesschwert überraschend schnell, denn ohne Drucklegung verfällt der Doktortitel wieder und sieben Jahren Lebenszeit wären umsonst investiert gewesen.

Für den Freutag, H54F und Friday Fives kann ich daher nun zusammenfassen:

1.) Ich freue mich, dass mein Doktorvater einsieht, dass unsere finanzielle Situation einen Druckkostenzuschuss von über 10.000 € meinerseits derzeit nicht möglich macht und der print-on-demand-Variante zugestimmt hat (einen späteren Verlagsdruck mit kleinerem Text- und Bildanteil wünschen wir uns aber wohl beide)

2.) Ich es nach dem Arbeitsalltag in (zu) viel Abend- und Wochenendarbeit geschafft habe, fast alle Abdruckgenehmigung für meine über 300 Bilder bei über 40 Privatsammlern und Institutionen in so vielen Ländern weltweit zu klären – traurig ist aber das einer meiner Privatsammler in Schweden nun schon gestorben ist.

3.) Die österreichische Nationalbibliothek (im Gegensatz zu vielen anderen) so wunderbare Konditionen für die Wissenschaftler hat, dass dort sogar die Verwendung einer Abbildung auf dem Cover bezahlbar ist

4.) das Prüfungsamt das Damoklesschwert nach Absprache nun wieder etwas höher gehängt hat

5.) dieser Blog trotz dieser übervollen Zeiten meine virtuelle Erholungspause bleibt und sich noch nicht in eine zusätzliche Belastung verwandelt hat

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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