Aprilscherz Reißverschlusstasche

Gerade in den Nähbloggerkreisen geht es sehr lemminghaft zu und schnell scheinen fast alle die gleichen Schnittmuster oder Stoffe auf den Nähtischen liegen zu haben. Manchmal lohnt es sich aber, auch die schon gut abgelagerten Nähtutorials wieder auszugraben. So gibt es nun auch bei mir – mit mehr als zwei Jahren Verspätung – eine Mehrfach-Reißverschlusstasche nach dem Tutorial von Hamburger Liebe.

Gedacht war die Tasche für einen 11. Geburtstag und deshalb wurden eigentlich auch elf farbenfrohe Reißverschlüsse* aus dem Vorrat herausgesucht. Die Farben wurden hin- und hersortiert und irgendwie hat sich dabei doch tatsächlich noch ein zwölfter eingeschlichen. Bemerkt habe ich das aber erst, als die Tasche fertig war. Dem Geburtstagskind gegenüber habe ich mich dann versucht damit herauszureden, dass sie ja nun schließlich im 12. Lebensjahr sei …

Das Ergebnis hat mich jedenfalls sehr überzeugt. Auch die Rückseite kam ein bisschen fester Baumwollstoff vom Möbelschweden und neben dem alten Nählabel* noch ein Stückchen Schildkrötenwebband* von Madame Jordan*, denn das Geburtstagskind hat selbst so ein Echsentier zu Hause.

Der Mann zeigte zwar wieder Unverständnis über die Sinnhaftigkeit der zwölf verschiedenen Öffnungsvarianten dieser Tasche, aber das Geburtstagskind verstand sofort, dass so etwas total praktisch sein kann und ansonsten natürlich auch noch einfach nur witzig. Ein bisschen passt diese Veralberungstasche ja sogar zum heutigen 1. April, obwohl sie eigentlich schon vor Wochen verschenkt wurde und seitdem vergeblich darauf gewartet hat, verbloggt zu werden. Ich selbst habe ich mich übrigens sogar über die Nähreste auf meinem WohnzimmerNähtisch gefreut, denn so farbenfroh sieht es dort doch selten aus.

Verlinkt bei Kiddykram. Habt ihr denn heute schon jemand in den April geschickt?

LøBTE-COUTURE RULEZ! & Wächterhaus

Während der Mann sein Mammutprogramm mit drei Konzerten in zwei Tagen und an drei verschiedenen Orten – Apolda, Zwickau, Mühlhausen – absolvierte und sich dabei von Sprengstoffspürenhunden abschnüffeln lassen musste, weil der Bundespräsident Gauck zu den Zuhörern gehörte, bin ich nicht nur mit den beiden Kindern zum Hebammenprotest gegangen sondern am gleichen Tag auch noch zur Eröffnung von LøBTE-COUTURE RULEZ!.

Da macht doch doch tatsächlich bei mir um die Ecke eine offene Nähwerkstatt auf – das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Was ein “Soundspittellabor” ist, habe ich zwar nicht herausgefunden, musste dabei aber an den Spittelberg in Wien denken, über den ich während meines Auslandssemesters so oft gelaufen bin.

Beeindruckt haben mich die Maschinen, denn neben zwei Nähmaschinen steht da auch eine Industrie-Overlock-Maschine, wie ich zuletzt bei der Windelmanufaktur gesehen habe. Ab Mitte April kann dann dort genäht werden. Das klingt doch verlockend!

 

Bei der Einweihungsparty kam ich mir allerdings mit den beiden mitgebrachten Kinderlein irgendwie ungewohnt alt erwachsen vor und hatte das Gefühl, dass mich tatsächlich ein paar Jahre von den motivierten, jungen Machern trennen. Bin ich nicht gestern noch selbst durch solche halben Abbruchhäuser gestiefelt? So war der Kontakt dann doch etwas reserviert und erst auf meinen Schnappschüssen habe ich entdeckt, dass das leckere Büffet wohl doch für alle gedacht war, denn da stand sogar ein Spendentopf.

Die Tränen des Tochterkindes, die unbedingt probieren wollte, hätte ich da wohl vermeiden können. Dafür habe ich mich dann doch von ihr überreden lassen, noch im letzten Tageslicht zum Hof zu fahren und dort mit den zukünftigen Nachbarn am Feuer zu sitzen. So habe ich nun auch ausprobiert, wie die abendliche Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln funktioniert. Auf die Schreckensminute, als das Tochterkind meinte, bei Abfahrt des Busses an einer Haltstelle ihrer Wahl spontan aussteigen zu müssen und meinen Sprung in die sich schließenden Türen, hätte ich allerdings verzichten können.

Dennoch hoffe ich, dass ich der offenen Nähwerkstatt mit diesem Blogbeitrag etwas virtuellen Rückenwind verschaffen kann. Da ich solche kreative Freiräume wichtig und unterstützenswerte finde, ist der Inhalt meines Blogeinnahme-Spendentopfs im Monat März übrigens auch in den Erhalt des 1. Dresdner Wächterhauses geflossen. Leider hat es das Panorigo-Projekt, das ich im Januar ausgesucht hatte, nicht geschafft und die Euronen sind deshalb wieder bei mir gelandet. Mit der fair und ökologisch hergestellten Jeans hatte ich allerdings auch geliebäugelt – schon allein das Unterstützervideo ist klasse und unbedingt ansehenswert.

Ich selbst habe im März übrigens auch etwas virtuellen Rückenwind abbekommen. So war amberlight-label bei Mamikreisel Blog des Monats und hat dafür jede Menge Fragen beantwortet und in die redaktionelle Auswahl von “Blogf – Frauen bloggen besser” haben es auch gleich zwei meiner Beiträge geschafft: der Stoffwindeltest zur Pop-In und die letzte Buchrezension.

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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