Ausflugskarte Textiles Handwerk: Ethnographisches Museum in Cetinje, Montenegro
Die internationale Stoffkarte von Edeltraud mit Punkten, deren Initiatorin ich ja erst kürzlich persönlich kennenlernen durfte, begeistert mich ja schon länger und hat mir auf so manchen (Dienst)Reisen verraten, wo ich die Euronen meiner Blogeinnahmen lassen könnte. Nun hat sich Wullechneuel davon inspirieren lassen und sammelt Vorschläge für eine Ausflugskarte Textiles Handwerk. Das finde ich so großartig, dass ich die Karte ab und zu mit ein paar Insitutionen- und Sammlungsberichten unterstützen werde, von denen ich natürlich eigentlich ganz viele verbloggen könnte. Den Anfang mache ich dabei mit Montenegro.
Fast zwei Jahre ist die letzte große Reise mit dem damals erst 2,5jährigen Tochterkind her, die uns 4500 km quer durch den östlichen Teil Europas geführt hat. Am liebsten würde ich sofort wieder das große Zelt* in unser Auto stopfen und in den Urwald fahren. Solange wir am Hof bauen, wird das wohl aber nichts und wir haben ja auch schon einiges von der Welt gesehen. Ich schweife ab … neben ganz viel Natur ging es dabei, wie hier schon mal berichtet, in das Ethnographische Museum von Centinje.
Die Museumsgestaltung war stringent auf die Objekte ausgerichtet, vermittelte aber durch eine ziemlich didaktische Anordnung – wie hier bei der Wollverarbeitung – nonverbal Wissen. Vom Scheren der Wolle, über das kardieren, dem Spinnvorgang und schließlich der weiteren Verarbeitung der Wolle nahmen die Vitrinen auch ohne ausführliche Texttafeln den Besucher leicht verständlich an die Hand.
Sehr überrascht hat mich als Museumsmenschen das Lichtkonzept. Von den maximal 50 Lux, die hierzulande für historische Textilien vorgeschrieben sind, war man sicherlich sehr weit entfernt. Allerdings wird diese Flutbeleuchtung, die die Räume sehr einladend hell wirken ließen, nur bei anwesenden Besuchern eingeschaltet. Wenn man den entsprechenden Raum verlassen hatte, wurde es darin sofort wieder stockdunkel.
Da wir – obwohl Hochsaison – fast die einzigen waren, die sich in das Museum verirrt hatten, wird die Lichtbelastung wahrscheinlich tatsächlich relativ gering sein, obwohl dem Haus deutlich mehr Besucher zu wünschen wären. Vielleicht lag die Besucherflaute bei uns aber auch an den Waldbränden im Umkreis der Stadt, die einen entspannten Stadtbummel fast unmöglich machten.
Selbst das damals 2,5 jährige Tochterkind fand die Ausstellungsräume sehr spannend und amüsierte sich köstlich über den Ganzkörperfellanzug. Ich habe seitdem meine eigene Theorie, wie es zur Legende des Yeti* gekommen sein wird.
Wirklich beeindruckt haben mich damals aber die Posamente der montenigrinischen Kleidung, die ich selten so aufwendig gestaltet gesehen habe. Wer die 1193 km, die beispielsweise zwischen Berlin-Dahlem und Centinje liegen, zurücklegen sollte, dem sei ein Besuch dieser enthnographischen Sammung auf jeden Fall empfohlen.
Habt ihr denn ein Lieblingsmuseum zum textilen Handwerk?
In der Kurzform auch hier verbloggt.
Babymütze
Beim durchschauen meiner Bilder für den nächsten Blogeintrag ist mir aufgefallen, dass die Hose für den Sohnemann gar nicht das erste Kleidungsstück war, das mit der neuen Overlock* genäht wurde. Wenige Tage zuvor gab es ja bereits ein kleines Mützchen für das allerkleinste Mitglied im Freundeskreis.
Für den Sohnemann hatte ich eine solche Mütze wenige Tage nach seiner Geburt genäht und war mir deshalb sicher, dass der Freebie-Schnitt von Klimperklein sich innerhalb recht kurzer Zeit in ein Mützchen verwandeln lassen würde und damit mit dem ich-will-nur-noch-stehen-fall-aber-ständig-um-Baby zu vereinbaren sei.
Es kam jedoch – wiedermal – anders, denn der Mann hatte die Einfädelanleitung für mein Maschinchen versteckt und ohne die laminierten Blätter, auf denen der Weg der 5-Fäden farbig dargestellt ist, hatte ich keine Chance. Etwas verzweifelt habe ich dann versucht auf dieser Darstellung irgendetwas zu erkennen und habe so zumindest den 5-Faden-Sicherheitsstich hinbekommen. Auf die feine Coverlock-Naht wollte ich aber auch nicht verzichten. Glücklicherweise verriet mir der Mann dann noch gerade rechtzeitig, wo er “aufgeräumt” hatte und nur mit leichter Verspätung konnte ich das Mützchen dem kleinen Mädchen überreichen.
Vernäht wurde ein mützentauglicher, aber ansonsten recht dünner Jersey vom Stoffmarkt. Bislang kann ich ja ausschließlich weiß overlocken, denn die Farbpalette des Garns gibt noch nicht mehr her. Demnächst wird da sicherlich erweitert, wobei ich mich ernsthaft frage, wo ich die jeweils 5 Konen pro Farbe denn überhaupt lagern soll.
Das kleine Mädchen, das ebenfalls von einer großen Schwester freudig empfangen wurde, darf übrigens in diesem wunderbaren Fachwerkhaus wohnen. Wenn ich dort bei einem Kuchenstück im Garten sitzen darf, weiß ich sofort wieder, wofür wir uns momentan durch den Dreck arbeiten.
Verlinkt bei der Meitlisache, Kiddikram und dem Freutag, denn das kleine Menschlein und die Freundschaft mit dieser Familie machen mich sehr glücklich.
Liebe Katja, da bin ich aber froh, dass dich mein Wichtelpaket rechtzeitig erreicht hat. Ein wenig hatte ich mir schon…
[…] doch tatsächlich noch ein paar Neuzugänge. Nach der ersten riesigen Stoffschenkung, gefolgt vom Nachtrag gab es dann bereits Ende…
[…] fühlt sich das ein bisschen so an, als wenn man eine richtig lange Reise hinter sich hätte. Wie angekündigt,…
Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…