Weil Kinder Zeit brauchen. Personalschlüssel in Sachsens Kitas.
So langsam entwickelt sich das Tochterkind zur richtig professionellen Demonstrantin, denn gestern hat sie an ihrem immerhin schon dritten Protestzug teilgenommen. Nach dem Elternprotestund dem Hebammentagsind wir diesmal für einen besseren Betreuungsschlüssel in den Kindergärten auf die Straße gegangen. Das alle drei in nur einem Jahr stattfanden, spricht wohl für sich.
Organsiert hat den Protestzug das Bündnis “Weil Kinder Zeit brauchen” und eigentlich sollten Erzieher, Eltern und Kinder aus ganz Sachsen daran teilnehmen. Es war zwar schon ein ordentlich großer Protestzug, der vom Postplatz bis zum Carolaplatz gelaufen ist, aber in Anbetracht der Zahl der Betroffenen hätten es eigentlich noch viel mehr sein müssen. Unser Kindergarten macht 15:30 Uhr komplett zu und alle Erzieher sowie viele Eltern sind mitgelaufen.
Einer Farce glich es, dass ausgerechnet die im Land regierende Partei Wahlwerbung unter den Protestlern verteilte, während der Ministerpräsident wenige Tage zuvor wirklich haarsträubende Vorschlägenöffentlich verkündet hat, die jedes studierte Fachpersonal persönlich beleidigen – von den Auswirkungen auf die Kinder mal ganz abgesehen.
Das ausgerechnet meine Stadt, die deutschlandweite die höchsten Geburtenrate hat, sich so wenig um die Betreuungsschlüssel kümmert, ist beschämend. Bei den unter 3jährigen werden oftmals gleich neun Kinder von einer Person betreut (auch das ist ein Grund, warum wir den kleinen Bruder ganz bald der allerbesten Tagesmutterin den Arm drücken werden) und in den Kindergärten sieht es nicht wirlich besser aus. Da fast alle aus meinem Freundeskreis – und dazu gehören auch mehrere 3-Kind-Familien – nach dem ersten Jahr und einige sogar bereits zuvor freiwillig wieder arbeiten gehen, verschärft sich diese Situation sicherlich noch.
Die Demonstration endete mit dem anbringen vieler “Betreuungsschlüssel” an den Türen des Ministerium. Unglaublicherweise öffnete ausgerechnet der netteste des Wachdienstpersonals, der mir als Mitarbeiter einer kulturellen Institution regelmäßig den Sonderzugang zur Ministeriumskantine ermöglicht, dienstüberbeflissen die Tür und entfernte noch während der Veranstaltung unter skandierenden “Schämt euch!”-Rufen bereits einen Großteil der Schlüssel.
Da selbst die Veranstalter mitteilten, dass sie die Mahnschlüssel doch nach(!) der Veranstaltung selbst entfernen würden und ich bestätigen kann, dass nach einer Nacht nur noch zwei kleine Bändchen an die Aktion erinnern, frage ich mich tatsächlich ein bisschen, was man damit erreicht. Warum positioniert man sich nicht direkt unter den Büroräumen und warum können die Vorschriften nicht zulassen, dass die Demonstrationsportestzeugen nicht wenigstens 24h hängen bleiben dürfen, damit die Ministeriumsmitarbeiter sie wenigstens am nächsten Tag nochmal sehen ….
Historische Holzspiele zum Spielwochende in Pillnitz
Das geplante Zeltwochenende mussten wir aufgrund der Nachttemperaturen im einstelligen Bereich und nach der verregneten Wetterprognose zwar ausfallen lassen, aber dafür haben wir einen Teil des Wochenendes komplett verspielt. Hinter dem Bergpalais in Pillnitz*fand eine Spielewochenende statt, bei dem über 30 historische Holzspiele ausprobiert werden konnten. Nachdem sich das Tochterkind standesgemäß als Ritter verkleidet hatte, gingen wir auf Entdeckungstour.
Viele Spiele konnten wir auch unserer 4jährigen bereits gut erklären, wobei ich es erstaunlich fand, dass so eine Dreierreihe wohl doch ziemlich viel Strategiedenken vorraussetzt, um zu gewinnen. An ihre eigene Reihe hat sie ja schon ganz gut denken können, aber den “Gegner” miteinzuplanen, war für sie gar nicht so einfach.
Neben den Kinderspielen gab es auch Herausforderungen für die großen Spieler, denen die Regeln von kostümierten Spielführern erklärt wurden. Mahjong*habe ich dabei das erste Mal in einer nicht-virtuellen Variante gesehen.
Das Tochterkind hat sich währenddessen für ein Schiebespiel, Ballwerfen und ein Zielspiel mit Toren interessiert. Dabei ist mir wieder eingefallen, dass ich dieses Spiel früher in einer Murmel-Pappkarton-Variante sehr oft mit meiner Oma gespielt habe. Seltsamerweise hatte ich das fast vergessen ….
Alle zusammen haben wir mit dem Tochterkind dann noch eine Art Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt, bei dem mit Muscheln gewürfeln wurde. Dadurch konnte auch das Tochterkind sehr schnell erkennen, welche “Zahl” gesetzt werden musste. Vorher entscheidet man sich dabei, ob die Muschelober- oder Unterseite zählt.
Mein absolutes Lieblingsspiel war ein Kugelbalancierspiel, das zu viert gespielt wurde. Das fand ich so großartig, dass ich es mir auch sofort zu Hause hinstellen würde. Kennt jemand diese Variante?
Die Spielezeit war für uns alle wunderbar und am schönsten fand ich dabei, dass fast alle Besucher geduldig gewartet haben, bis sie selbst an der Reihe waren. Da wurde nur selten (vor)gedrängelt und manchmal fanden sich auch ganz ungezwungen neue Spielkonstellationen zwischen völlig unbekannten Paaren.
Liebe Katja, da bin ich aber froh, dass dich mein Wichtelpaket rechtzeitig erreicht hat. Ein wenig hatte ich mir schon…
[…] doch tatsächlich noch ein paar Neuzugänge. Nach der ersten riesigen Stoffschenkung, gefolgt vom Nachtrag gab es dann bereits Ende…
[…] fühlt sich das ein bisschen so an, als wenn man eine richtig lange Reise hinter sich hätte. Wie angekündigt,…
Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…