Jungswanderpaket: Ausstiegsrunde
In meinem zweiten Elternzeitjahr habe ich mir die Teilnahme an drei verschiedenen Wanderpaketen gegönnt. Aus den ersten zweien bin ich – wie hier berichtet – sofort wieder ausgestiegen und nur das Jungswanderpaketwar so, wie ich mir das erhofft hat. Dennoch habe ich die Teilnahme auf das freie Jahr begrenzt, denn momentan komme ich schon nicht mehr mit der Geschenkeproduktion für den eigenen Freundeskreis hinterher.
Eine Abschlussrunde habe ich mir aber noch gegönnt, denn beim Ausstieg hat man die Möglichkeit, die Anzahl seiner Startbefüllung wieder rauszunehmen. Entschieden habe ich mich für ein schönes Autoshirt von Sockensalatund eine Stifterolle von händmäd, die aber nicht unser Junge sondern eher das Tochterkind bekommen wird.
Für die letzte Runde hatte ich nach langer Zeit endlich mal wieder einen Knuddie zum Leben erweckt. Die dazugehörige In-the-hoop-Stickdatei gibt es beim Stickbär und das Nählabel bei Namensbänder*. Lange musste er nicht im Paket bleiben, denn bereits kurz nach der letzten Abreiseist er in Serefinas Welt gelandet.
Mitgegeben habe ich auch noch ein Handtuch mit dem Cowboy aus der Indianer-Serie von Susalabim, das inzwischen bei Sockensalathängt. Keinen Liebhaber hat mein Siebdruck-Faultier-Shirt gefunden und auch die beiden mit der Knopfpressebezogenen Knöpfe habe ich wieder aus dem Paket gefischt.
Noch einmal im großen Paket wühlen zu dürfen und dabei durch die Ausstiegsrunde noch nichtmal das schlechte Gewissen haben zu müssen, dass die Zeit fehlt, um selbstgenähte Kostbarkeiten mit auf den Weg zu geben, war mir eine große Freude.
Rezension: Der kleine Fischer Tong
Noch nie hat mich ein Kinderbuch so zweispältig gestimmt, wie “Der kleine Fischer Tong“* des chinesisch-französischen Illustrators und Autors Chen Jianghong. Das erst vor wenigen Tagen vom Moritz Verlag auf den Markt gebrachte, mit fast 30 cm überraschend großformatige, Buch überzeugt zunächst durch seine künstlerische Qualität, denn die Zeichnungen entstehen mit Tusche auf Reispapier.
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Abbildung vom Moritz-Verlag |
Erzählt wird die Geschichte – die unter dem französischen Orginaltitel “Le petit pêcheur et le squelette“* verlegt wurde – eines Fischerkindes, der trotz der Warnung seines Vaters bei einem drohenden Unwetter auf das Meer hinausfährt. Im Sturm fängt er als vermeintlich besonders großen Fisch – ein Skelett! An dieser Stelle überlegt man als Erwachsener etwas ungläubig, ob man tatsächlich ein Buch für die Altersstufe 6-8 Jahre in den Händen hält. Die Illustrationen zum Skelettmann und das Entsetzen des kleinen Fischers, der versucht zu fliehen, sind so bildgewaltig, dass man tatsächlich den Atem anhält und sich ordentlich gruselt.
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Abbildung vom Moritz-Verlag |
Der kleine Fischer im Buch wird sogar ohnmächtig und das Skelett trägt ihn daraufhin in seine Fischerhütte. Wieder zu sich gekommen, teilt der kleine Fischer mit dem sehr unglücklichen und frierenden Gerippe seinen Fischfang und sogar die letzte Schale Suppe. Spätestens an dieser Stelle beginnt man das Gerippe sehr zu mögen! Überraschenderweise verwandelt sich das Skelett zurück in einen Fischer, wobei unklar bleibt, ob es sich dabei nicht sogar um den Vater des Fischers handeln könnte und die beiden fahren von da an zusammen auf das Meer.
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Abbildung vom Moritz-Verlag |
Die sehr tiefgründige Geschichte handelt also davon, welches (Lebens?)Glück man finden kann, wenn man seine Angst vor dem Unbekannten überwindet. Der Mann an meiner Seite befürchtet aber trotz des positiven und farbenfrohen (!) Ausgangs der Geschichte, dass der bereits uns Erwachsene verstörende Anblick des Gerippes, bei jungen Leser zu Alpträumen führen könnte.
Auch ich bin der Überzeugung, dass man diese Publikation keinem Kind in die Hand drücken kann, damit es einfach mal durchblättert. Es ist ein Kinderbuch, bei dem sich die Erwachsenen Zeit nehmen müssen, um die Geschichte gemeinsam zu lesen. Andererseits gehen Kinder ganz anders mit dem Thema Tod und Skelettdarstellungen um und ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Bilder so sehr verschrecken, wie der Erwachsenenblick zunächst vermuten lässt. Für 18,00 € ist das Buch im Handel* erhältlich. Wir sind nun sehr unschlüssig, ob wir diesen Kinderbuchschatz dem nächsten Freundeskreiskind in die Schultüte stecken oder ob es doch erstmal bei uns bleibt.
Liebe Katja, da bin ich aber froh, dass dich mein Wichtelpaket rechtzeitig erreicht hat. Ein wenig hatte ich mir schon…
[…] doch tatsächlich noch ein paar Neuzugänge. Nach der ersten riesigen Stoffschenkung, gefolgt vom Nachtrag gab es dann bereits Ende…
[…] fühlt sich das ein bisschen so an, als wenn man eine richtig lange Reise hinter sich hätte. Wie angekündigt,…
Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…