12tel Blick September 2014 Vierseithof

Aus Gründen kommt der 12tel Blick des Vormonats diesmal ziemlich spät, aber bevor bereits bald das Oktoberbild folgt, möchte ich doch noch den Spätseptemberblick auf unser Vierseithofprojekt mit 15 Familien und momentan 23 Kindern nachschieben. Gleich zwei neue, zukünftige Hofbewohner haben in den letzten Wochen das Licht der Welt entdeckt. Eine große Freude. Das Licht auf dem Hof war hingegen bei der Aufnahme herbstlich vernebelt und steht damit für die letzten Arbeitswochen, die selbst bei schönem Wetter immer in großen Staubwolken endeten.  

September 2014

Der Vergleich zum Vorjahr zeigt, wie leer das Gelände momentan aussieht. Immerhin schon vier Monate nach Baubeginn sind wir immer noch bei Los 0 – Abbruch und Baustelleneinrichtung und haben einen ordentlichen Bauverzug. Beim nächsten Monatsblick ist dann hoffentlich schon Los 1 – der Rohbau gestartet.

September 2013

Da die Scheune ja momentan dem Erdboden gleichgemacht ist, konzentrieren sich unsere Arbeitseinsätze auf die Altbauten. Neben der Schuttbeseitung – an der ich vor dem Ellenbogenbruch noch mitmachen konnte – wird gerade der Putz abgeschlagen.

Usprünglich wollten wir an dieser Stelle die Arbeiten ja schon längst
den Firmen überlassen, aber momentan sieht es so aus, als wenn die
Eigenleistungsliste noch für viele Monate die Freizeit bestimmen wird – es folgt eine kleine Auflistung und Vorwarnung für den bloglesenden Freundeskreis:
Putz abschlagen aussen und innen, Dielung & Einschub abbrechen,
Deckenbekleidung abbrechen, Schornsteine rückbauen, Fliesen / Estrich
abbrechen, Ziegel Gemeinschaftsraum aufnehmen und wieder einbauen,
Abbruch Deckenbekleidung in zu erneuernden Bereichen, Abbruch
nichttragende Innenwände, Handschachtungen, Aufnehmen Pflasterrinne,
Schüttung aus Gewölbekappen aufnehmen, Fussboden Heizungsraum über
Rohrtrassen aufnehmen und wieder verschliessen, Anstrich Fussboden
Heizungsraum & Abstellraum, Innenanstriche komplett,
Oberflächenbehandlung der Holzfussböden, sichtbare Hoelzer lasieren
(Dachstuhl, …), Fensterläden bauen, Anstrich Balkon, Bau der Terrasse …

Für den  SINNblick 2014 
von blick7 war ich diesmal erst bei einem späteren Besuch aufmerksam, da der Mann das Bild machen musste:

Gesehen:

Das der Baum schon völlig blätterlos ist und die ersten Herbststürme über den Hof gefegt sind.

Gehört:

Bohrmeisel, die Putz abschlagen.

Gerochen:

Kaffeeduft von der Nussbaumpause.

Gedacht:

… hoffentlich ist der Mann nicht zu frustriert, dass er nun nicht nur am Wochenende sondern auch nach der Arbeit im Baudreck stehen muss.

Verlinkt wird es trotzdem bei der Sonntagsfreude, denn das gemeinsame es-schaffen-wollen gibt so viel Zuversicht, dass die Vorfreude auf das Vierseithof-Wohnen ungetrübt ist. Der 12tel Blick ist eine Fotoaktion von Tabea Heinicker.

Interview: Frieder Nitzsche – Uhrmachermeister in Radeberg

Als ich die Anfrage von Frieder Nitzsche, einem Uhrmachermeister aus Radeberg bekam, ob mein Werbeplatz auch für Handwerksbetriebe zur Verfügung stehen würde, war ich zwar erst etwas unsicher, ob das tatsächlich noch zu meinem Blogprofil passt, aber nach kurzer Überlegung auch begeistert. Konsumkritik gegen internationale Großunternehmen bleiben ja eines meiner Themen und echtes Handwerk zu untersützen ist eine gute Sache. Außerdem passt so ein Uhrmachermeister in den Monat der Zeitumstellung ja einfach perfekt.

Wie heißt dein Laden und wann hast du ihn eröffnet?

Frieder Nitzsche Uhrmachermeister, 1990

Im Jahr 1972 bis 1975 hatte ich meinen ersten Laden mit meiner Frau in Bernstadt in der Oberlausitz . Danach hat uns die PGH Uhrentechnik nach Dresden geholt, wo wir auf dem Weißen Hirsch ein Geschäft der PGH Uhrentechnik betrieben haben und erst 1986 nach Radeberg gegangen sind, wo wir heute noch tätig sind.
 

Was war das erste Produkt, das du verkaufen konntest?

Technische Uhren 

Das war erste Produkt, was ich 1972 verkauft habe, leider kann ich mich nicht mehr erinnern, aber in der neuen Zeit kaufen doch die Leute auch technische Uhren. Ich bin ja immer in der Nähe, wenn sie damit nicht zurechtkommen?

Hast du ein Lieblingsstück in deinem Laden?

Meine entworfene Radeberger Stadtuhr und meine Abi-Uhren.

Welches Produkt wurde bei dir im letzten Jahr am häufigsten gekauft?

Armbanduhren und Funk-Solar-Uhren.
Am häufigsten verkaufe ich Uhren (liegt an meinem Beruf).  

Was ist das besondere an deinem Geschäft?

Meine eigene Reparaturwerkstatt mit der Antikuhr-Reparatur.
Das besondere an meinem Geschäft sind die persönlichen Anfertigungen von Armbanduhren und Taschenuhren mit Abbildungen, die meine Kunden gern auf dem Zifferblatt haben möchten, z.Bs. das eigene Haus, den eigenen Hund oder die ganze Familie, eine Patenschaft von einem Tier oder vor den Ehefrau oder den Kindern.

Auch die Abituruhren für das Humboldt-Gymnasium in Radeberg werden  gern von den Eltern als Erinnerungsastück bestellt mit einer Widmung (nach Kundenwunsch) auf dem Gehäuseboden. Aber auch für andere Zwecke z.Bs. für das Studentenwerk, Elektro-Gymnasium, für die Kreuzschule oder für das Schloß Klippenstein in Radeberg werden die Uhren gefertigt. Aber auch die Reparatur von Uhren werden in meiner Werkstatt restauriert und repariert. Die älteste Wanduhr war aus dem 17. Jahrhundert , am meisten kommen Jugendstil  Wand- oder auch Tischuhren zur Reparatur. Heute haben ich gerade eine Wanduhr Klasizzismus und in eine große Nebenuhr 45 x 45 cm ein Funkwerk ersetzt. 

Ist der Laden dein erstes, zweites oder drittes Standbein?

Mein 1. Standbein.
 

Wieviel Arbeitszeit investierst du in dein Geschäft?

Täglich zehn Stunden.

Wie sieht dein Laden aus, wenn du in die Zukunft träumst?

Stirbt aus, da Uhrmachermeister mit eigener Werkstatt.

Mit der Zukunft meine ich natürlich ein Einzelunternehmen mit eigener Werkstatt und meisterlicher Beratung . Uhrmacher gibt es wohl viele, aber wer will schon ein eigenes Geschäft gründen und auch in diesen schwierigen Markt bestehen?

Wo sollten wir noch vorbeischauen?

Radeberg oder Uhrenmuseum in Glashütte.

Vorbeischauen, mich mal besuchen oder mal in Radeberg und Umgebung vorbeischauen. Es gibt doch schöne Ziele, mal nach Wallrode laufen und ein uriges Kaffee entdecken. Im Hüttergrund steht eine alte Mühle und der Felixturm, aber auch das Seifersdorfer Tal ist schön mit der Talmühle. In Seifersdorf steht außerdem noch ein altes Schloß.

Hast du eine Buchempfehlung?


 

Lexikon der deutschen Uhrenindustrie 1850-1980“* 

Wenn ihr zu Hause eine alte Uhr besitzt, die nicht mehr funktioniert, kann ich euch nur empfehlen sie in die fachkundigen Hände von Frieder Nitzsche zu legen und sie auf die Hauptstraße 50 in 01454 Radeberg zu schicken oder unter Tel.: 03528/442602 anzurufen. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist so eine Reparatur ohnehin viel besser als jeder Neukauf.

Wie ist das bei euch eigentlich mit der Zeitumstellung? Würdet ihr sie abschaffen und stellt ihr eure Uhren immer alle sofort um? Ich lebe ja gerne immer noch ein paar Tage mit der alten Zeit …

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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