Gedankenkiste mit Buff #nopegida #nichtinmeinemnamen

Als ich Ende November bei Jademondlas, dass 43 Gedankenkisten für ein Kinderheim gesammelt werden, in dem Flüchtlingskinder mit Jugendlichen aus unserem Land zusammenleben, die beide jeweils nicht bei ihren Familien sein können, wusste ich, dass es für mich der perfekte Abschluss für mein diesjährige Blogspendenaktion für Flüchtlingskinder sein würde. Auch wenn der Schneeball am Anfang des Jahres nicht so weit gerollt ist, wie erhofft, bin ich mit dem Ergebnisdoch sehr zufrieden. Der gleichaltrige, syrische Junge Geis scheint es übrigens dank einer Knochenmarkspende tatsächlich geschafft zu haben.

Unsere Gedankenkiste ist an einen 17jährigen Jungen aus dem Irak gegangen und gemeinsam mit der Tochter hab wir ihm ein kleines, persönliches Geschenkepäckchen vorbereitet. Neben einem selbstgemalten Bild vom Tochterkind mit den Namen von allen vier Familienmitgliedern, Nüssen, Schokolade, dem (hoffentlich auch für Deutsch-lernende) witzige Teenie-Buch “Warum diese Woche völlig in die Hose ging“*, gab es natürlich auch noch etwas selbst-genähtes.

Nach Brainstorming mit der Nähcommunity, wofür sich so ein 17jähriger begeistern kann, habe ich mich für einen Buff* – also ein Schlauchtuch – entschieden, wie ich es ja schon für die Tochter und mich genäht habe. Der dunkel- und hellblau gestreifte Jersey* in Jungsfarben, den beim letzten Sommerstoffmarktzu mir gewandert ist, wird dem neuen Träger hoffentlich gefallen. Das Nählabel* könnte ihn ja irgendwann sogar auf diesen blog locken. Genäht habe ich übrigens gleich zwei, denn die Schlauchtücher gefallen mir selbst so gut, dass sie genau das richtige für die Geschenkekiste sind.

Inzwischen gab es sogar schon eine Rückmeldungvon den beiden Organisatorinnen MadameDatam und HilliKnixbix, die mich sehr berührt hat, denn bis zu dieser Aktion war es wohl nicht möglich, dass jedes Heimkind wenigstens ein eigenes Geschenk am 24. Dezember öffnen konnte. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Geschenke unsere Kinder wieder dieses Jahr auspacken dürfen, obwohl sie selbst schon einschätzen, dass sie “zu viel” im Kinderzimmer haben, wird mir ganz anders.

Bild mit freundlicher Genhmigung vom HilliKnixbix-Blog

Noch viel mehr versinke ich aber im Boden, wenn daran denke, was gerade in meiner eigenen Stadt passiert. Als Dresdnerin kann man die Augen vor Pegida kaum verschließen. Wie man auf die Idee kommt, auf die Straße zu gehen, um ausgerechnet Menschen auf der Flucht vor die Wohlstandstür zu setzen und dabei noch eindeutig dunkelbraunes Gedankengut in der Wortwahl verbreitet, werde ich wohl nie verstehen. Wie kommt man nur darauf, dass man das eigene Luxusleben “verdient” hätte, nur weil man aus purem Zufall nicht in einem Kriegsgebiet oder verarmten Land geboren wurde. Viele Jahre habe ich für das Goethe-Institut gearbeitet und war immer stolz, auf meine weltoffene Stadt – was nun gerade passiert, macht mich fassungslos. Ein kleiner Lichtblick war immerhin, dass kein einziger meiner FB-Freunde Pegidianer ist, was man mit diesem linksehr schnell überprüfen kann. Für mich gilt auf jeden Fall #nichtinmeinemnamen.

Bei der Aufklärung und weltoffenen Erziehung des Tochterkindes, die nun weiß, wo der Irak ist, hat uns die Gedankenkisten-Aktion jedenfalls sehr geholfen. Nächstes Jahr sind wir gerne wieder mit dabei. Eine neue Spendenaktionfür 2015 würde ich auch wieder gerne anstoßen. Habt ihr Vorschläge, welchen Bereich man unterstützen könnte?

Nun wünsche ich meinen Bloglesern aber erstmal Frohe Weihnachten und das es mindestens einen Menschen auf der Welt gibt, der für euch eine kleine Geschenkekiste gepackt hat. Auch wir selbst verbringen dieses Jahr Weihnachten als Familie getrennt, da der Mann weiterhin seine Oma pflegt. Bereits morgen gibt es aber ein Wiedersehen – auch mit der Uroma, was mich ganz besonders freut.

Adventsbasteln im Jägerhof

Mit ihren nun bald fünf Jahren war das Tochterkind dieses Jahr groß genug, um mit ihr im Museum für Sächsische Volkskunst zum traditionellen Weihnachtsbasteln zu gehen. In der Oster- und Weihnachtszeit werden dort nicht nur überall handmade-geschmückte Weihnachtsbäume bzw. Ostersträucher aufgestellt, sondern auch traditionelle Handwerkstechniken vorgeführt. Das sich bei den Ausstellern immer mehr DaWandianer* befinden, habe ich erst dieses Jahr entdeckt.

So gab es eine überraschende Querverbindung zur Designerin Viola Lippmann, die ich auf der Grassimessekennengelernt hatte und deren ganze Familie als Beiwerk 3* im Kreativbereich tätig ist. Die Gewürz-Dekokugeln sahen nicht nur wunderschön aus, sondern vertrömten dazu noch einen wunderbar weihnachtlichen Duft. Da ich selbst vor Jahren mal diese Kugeln hergestellt habe und mir dabei unzählige Male die Finger an der Heißklebepistole* verbrannt habe, schätze ich diese Kugeln wohl noch etwas mehr.

An den Weihnachtsbäumen gab es diesmal erstaunlich viel genähtes – darunter auch eine ganze Teegesellschaft mit kleinen Stoffdamen. Große Stoffpuppen von Flickenwerk* gab es ebenfalls zu bewundern und wie bei vielen Selbermachern konnte man sie direkt die Herstellung beobachten.

Überhaupt gefällt mir das über-die-Schulter-schauen-dürfen bei den Klöpplerinnen, Spinndamen und Scherenschnittkünstlern, wie Elke Anders, besondern gut.

Dank des Großelterneinsatzes konnte ich am Wochenende nur mit der Tochter zum Adventsbasteln gehen, ohne dabei den kleinen Bruder vom Weihnachtsbaumentschmücken abhalten zu müssen. Es war eine Freude mit anzusehen, mit wie viel Spaß und vor allem auch Ausdauer sie bei der Tannenbaum-Sandbildgestaltung, der Bemalung eines Reifentieres* und dem Sternefädeln dabei war. Mein Kindergartenkind ist ganz schön groß geworden …

Da die Tochter diesmal besonders kreativ war, schicke ich diesen Beitrag zum Creadienstagund wünsche euch einen nicht zu stressigen Vorheiligabendtag. Bei uns ist der sportliche, junge Nachbar schon informiert, dass er heute den Mann ersetzen muss und den Baum mit mir aufstellen darf.

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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