Rezension: Mein Freund Salim und Blogparade #meinfreundsalim
“Salim war durch den Krieg in seinem Land zu einem geworden, der reisen musste. Und wer denkt, dass man als Kind kein Reisender sein kann, der sollte wohl mal anfangen, sich umzusehen in der Welt.” (S. 151)
Heute vor einer Woche ist das Kinderbuch “Mein Freund Salim“* von Uticha Marmon als Neuerscheidung des Magellan-Verlags in den Buchhandel gekommen. Keines meiner nun schon über siebzig Buchrezensionenhat mich bislang so sehr emotional mitgenommen, wie diese Publikation.
Auf 158 Seiten erzählt Hannes seine Begegnung mit dem Vogeljungen, der plötzlich auftaucht, kein Deutsch spricht und seltsamerweise auch nicht in die Schule zu gehen scheint. Zusammen mit seiner kleinen Schwester Tammi versuchen sie sein Geheimnis zu erkunden. Während dem “Erwachsenen” Leser schnell klar wird, dass hier von einem Flüchtlingskind erzählt wird, entdecken die beiden Geschwister erst Stück für Stück die “wahre” Geschichte. Sie zusammen in der Gedankenwelt des Schulkindes Hannes zu entdecken, lässt einen nicht mehr los. Ich zumindest konnte das Buch kaum weglegen.
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Abbildung vom Magellan-Verlag |
Dank dem Magellan-Verlag durfte ich diese Geschichte bereits vor dem offiziellen Erscheinungsdatum lesen. Das ich bei einem Kinderbuch Tränen vergieße, ist wohl seit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen. Diese Geschichte hat es aber geschafft, mich daran zu erinnern, wie viel erschreckende Wahrheit hier erzählt wird.
Da steigen Kinder, die nicht älter sind als meine eigenen, in Boote, um vor schrecklichen Ereignissen zu fliehen. Dabei sind einige völlig allein und haben keine Familie mehr. Unbegleite, minderjährige Flüchtlinge wird diese humanitäre Katastrophe dann genannt. Erst im April sagt ein Seemann in einer Stellungsnahme der Seemannsmission “Ich möchte nie mehr mit meinem Schiff über Kinderucksäcke fahren” und fast zeitgleich initiierte die Bundesregierung das Kindertransport-Hilfsprogramm 1aus100, um einigen wenigen der fünf Millionen Kinder, die mitten im Katastrophengebiet überleben müssen, eine Vollzeitpflegestelle in deutschen Familien zu ermöglichen. Sehr beeindruckt hat mich auch die Aktion “Die Toten kommen“, denn wer ist sich schon wirklich bewusst, dass an den Stränden den Mittelmeers inzwischen nicht nur Meerestiere sondern auch menschliche Leichen angespült werden?
Wie bereits hier geschrieben, beschäftigt mich dieses Thema sehr. Da ich auch dieses Jahr gerne wieder etwas tun möchte, wird mein Spendenstein2015 eine Blogaktion zu diesem Buch sein. Meine Spendenaktion 2014 begann am 24. Januar und hat es leider nicht bis zum Weihnachtstag geschafft, war dennoch mit über 200 Euro sehr erfolgreich. Diesmal startet meine Aktion am 24. Juli 2015 und ich hoffe, dass ich am Weihnachtstag verbloggen kann, dass der Spendenstein ein Stück gerollt ist.
Diesmal möchte ich dieses Buch auf Lesereise schicken, denn ich finde es großartig, dass eine Autorin dieses wichtige Thema zwischen zwei Buchdeckel gebracht hat. Nur wenn man – auch und gerade mit seinen Kindern – darüber redet, kann sich etwas verändern. Jeder Leser sollte einen frei wählbaren Betrag an Sea-Watch spenden. Wie die private Rettungsmission eines Malteser Millionärsehepaars MOAShaben hier mehrere Familien aus Brandenburg ein Schiff gekauft und retten derzeit Menschleben. Wie konkret diese Hilfe aussieht, kann man beispielsweise hier nachlesen. Nur ein Wimpernschlag des Schicksals und ich selbst könnte eine der Frauen sein, die mit ihrem Baby ohne Wasser und Sonnenschutz in einem hochseeuntüchtigen Boot auf dem Meer treibt. Außerdem sollte der Blogparadenteilnehmer darüber bloggenund kann seinen Bericht anschließend hier verlinken. Danach wird das Buch an den nächsten Blogger geschickt. Nun hoffe ich sehr, dass sich einige Leser finden. Berichtet gerne darüber auf allen sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #meinfreundsalim Machst du mit?
Kurzfassung:
Buch lesen
an Sea-Watch spenden²
Blogbeitrag schreiben³
Blogleserreihe:
amberlight-label – Frau Schnittchen – Stoff-Verzueckt – Frau Scheiner – Casoubon – Mama denkt – Doppelnaht– Hauptstadtmonster– Tulpentopf– Königinnenreich– Valomea – Du?
Spendentopf für die Rettung von Bootsflüchtlingen:
15,50€
Ich hoffe sehr, dass ich mit dieser Bloggeridee etwas gutes tun kann und verlinke bereits heute daher auf den Freutag und der Blogparaden-Übersicht. Um die Reichweite des Beitrags noch etwas zu erhöhen, liste ich außerdem für H54F und Friday Fives noch auf, wofür ich (diese Woche) dankbar bin:
1.) Eine gesunde Familie zu haben.
2.) In einem Land im Frieden leben zu dürfen.
3.) Keinen Hunger leider zu müssen.
4.) Ein Dach über dem Kopf zu haben und die Kinder am Abend in ihre eigenen Betten legen zu können.
5.) Keine existentiellen Sorgen vor dem nächsten Tag zu kennen.
Wer weder die Möglichkeit hat, das Buch zu lesen oder einen kleinen Betrag zu spenden, der kann gerne – ganz kostenlos und ohne Gegenleistung meinerseits – über diese Blogparade in den den sozialen Netzwerken berichten:
² Auch Kleinstbeträge können gespendet werden. Da ich mich nicht an Spendenquittungen bereichen möchte, überweise bitte jeder selbst. Ich freue mich aber über eine Rückmeldung des Betrags, damit ich (anonym) zusammenzählen kann, welche Höhe dieser Spendenstein erreicht hat
³ Die Themenwahl ist dabei frei. Es kann über das Buch, eure Gedanken zu Aktionen wie das Kindertransport-Hilsprogramm, Die Toten kommen o.ä. berichtet werden …
Geburtstagsgeschenk: Mitmach Theater Galli Dresden
Am vergangenen Wochenende konnten wir endlich das Geburtstageschenk der Tochter vom Januar einlösen und mit ihr das Mitmachtheater Galli in Dresden besuchen. Glücklicherweise fand die Vorstellung auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch statt, so das wir draußen sein und anschließend auch noch in den Wald der Dresdner Heide gehen konnten. Etwas voreingenommen waren wir allerdings, da im Freundeskreis von einer recht chaotischen Vorstellung mit zwanzig Schneewittchen berichtet wurde.
Unsere Tochter hatte sich “Der gestiefelte Kater” rausgesucht. Zur besseren Vorbereitung gab es morgens noch eine Leserunde zur Auffrischung für alle. Bei Beginn wurde allerdings betont, dass hier die “richtige” Geschichte erzählt wird und nicht die Filmvariante*, die bislang komplett an uns vorrüber gegangen ist. Unser sonst so mutiges Mädchen war der Gang auf die Bühne zunächst gar nicht geheuer und nur mit dem Papa an ihrer Seite wurde dieser Schritt gewagt.
Die zuckersüßen kleinen Rebhühner, Katzen, vier Prinzessinnen und der eine König waren wirklich goldig anzusehen. Fast am Ende der Geschichte hatte ich dann auch das Tochterkind überzeugt, dass so ein Mitmachtheater am besten ist, wenn man auch mitmacht. Sie entschied sich für den Zauberer und brillierte mit drei anderen Zauberern als Elefant, Löwe und anschließend als Maus, die gefressen wurde.
Wir waren begeistert von dieser Vorstellung. Die Schauspielerin und Märchenerzählerin verstand es wunderbar, die Kinder mit ins Spiel zu nehmen, ohne sie zu etwas zu überreden oder zu überfordern. Ein wunderbares Geschenk. Gerne wieder. 🙂 Das Tochterkind trug bei ihrem ersten Bühnenauftritt übrigens das Raffkleidchen nach dem Schnitt von LiebEling*.
Liebe Katja, da bin ich aber froh, dass dich mein Wichtelpaket rechtzeitig erreicht hat. Ein wenig hatte ich mir schon…
[…] doch tatsächlich noch ein paar Neuzugänge. Nach der ersten riesigen Stoffschenkung, gefolgt vom Nachtrag gab es dann bereits Ende…
[…] fühlt sich das ein bisschen so an, als wenn man eine richtig lange Reise hinter sich hätte. Wie angekündigt,…
Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…