Dresdner Nähbloggertreff im Oktober #bloggerfürflüchtlinge
Im Oktober trafen sich die Dresdner Nähblogger zum zweiten Mal im Immergrün. Mit mir genäht haben diesmal by Aprikaner, Kääriäinen, Schau’n wir mal, Friemeleien, Kuddelmuddel, stoff_verzueckt und erstmals Hosenmatz und Kullerkeks.
Wie bereits im September sollte wieder für Flüchtlinge genäht werden und den kalten Temperaturen entsprechend, standen Loops und Mützen auf dem Plan. Diesmal war der Ablauf aber etwas freier und jeder konnte (zunächst) nähen, was er wollte. Außerdem verführte die Jüngste von Kääriäinen (als kleine Halbfinnin in wunderschönen finnischen Bio-Stoff* gehüllt, der hier auch noch darauf wartet, vernäht zu werden) zum Babyschauen und Bekuscheln.
Auch ich habe mich diesmal nach später Ankunft und übervollen eigenem Nähplan für ein anderes Nähprojekt entschieden und endlich den der Tochter schon seit Wochen versprochenen Minirock* nach dem Schnittmuster von Prachtkinder begonnen.
Um so dankbarer war ich, dass die anderen sehr fleißig für die Flüchtlinge genäht haben. Beeindruckende 28 Stücke sind an diesem Abend entstanden – elf komplette Sets und zusätzlich sechs Loops.
Verlinkt bei #bloggerfürflüchtlinge und #meinfreundsalim.
Kinderzeichnungen aus der Flüchtlings-Zeltstadt Dresden und #tankman
Heute vor einer Woche konnte ich trotz der übervollen Woche und dem geplanten Wochenendbesuch bei den Großeltern mit dem Tochterkind in der Galerie John vorbeischauen, in der die Vernissage zu “Kinderzeichnungen aus der Flüchtlings-Zeltstadt Dresden” stattfand. Zusammen mit der Kulturperlen-Agentur wurden dort Kinderzeichnungen gezeigt, die im Dresdner Flüchtlingslager entstanden sind. Da ich meinen bisher ganz kleinen eigenen, minimalen Beitrag bei der Essenverteilung in der Zeltstadt Dresdenleisten konnte und einigen dieser Kinder bereits eine Obsttüte in die Hand gedrückt habe, war mir der Besuch besonders wichtig.
Das Tochterkind ist nun bereits ein Vorschulkind und so langsam beginnt sie die Welt zu hinterfragen. Für mein gerade auf Blogreise wanderndes Kinderbuch ist sie zwar noch ein bisschen zu jung, aber ihr kindgerecht zu erklären, warum Menschen in Zeltlagern leben, woher sie kommen und warum ich an Wochenenden versuche zu helfen, kann wohl nicht früh genug sein. Zunächst war für sie am interessantesten, dass sich das Mädchen auf der Einladungskarte genauso porträtiert hatte, wie alle Vorschulkinder in ihrem Kindergarten und damit auch sie selbst: ein Kindergesicht und daneben der selbstgeschriebene Name. Am Tag vor dem Vernissage-Besuch nahm sie deshalb die Einladungskarte mit den Kindergarten und konnte dort direkt vergleichen.
Bevor der Mann es geschafft hatte, die Kinder einzusammeln, Sachen zu packen und mit dem wochenendbesuchsbereiten Auto quer durch die Stadt zu fahren, hatte ich genügend Zeit, mir die Kinderzeichnungen anzuschauen. Mit den Augen eines Erwachsenen sieht man dort viel, was mich sehr bewegt hat – brennende Häuser, Kinder in Booten, SOS-Zeichen … Dazu hatte ich die Erzählung einer Kollegin im Ohr, die von der Vermutung seitens Psychologen berichtete, dass Kriegskinder Körperumrisse häufiger mit blauer Farbe malen würden, weil sie selbst bereits (blaue) tote Kinder gesehen haben.
Um so mehr war es mir – gerade in meiner Stadt – wichtig, die bislang heile Kinderwelt meiner Tochter mit dieser harten Realität zu konfrontieren, wobei es selbst mir schwer fällt, ihr zu erklären, warum diese Familien bei den derzeitigen viel zu kalten Temperaturen bis zum Eröffnungstag dieser Ausstellung in unbeheizbaren Zelten (über)leben mussten.
Die Tochter konnte an diesem Abend das gleichaltrige Kind, das sich auf der Einladungskarte selbst gezeichnet hat, persönlich kennenlernen und sie saßen eine Weile nebeneinander. Ich bin sehr dankbar, dass diese direkte Begegnung möglich war. Viel erzählt hat sie zwar bislang davon noch nicht, aber Tage später meinte sie, dass sich das Mädchen doch etwas dunkler hätte zeichnen müssen, da ihre Haut nicht so weiß gewesen wäre. Von den Blogeinnahmen haben wir übrigens von dem kleinen Mädchen ein weiteres Bild – das seinen Platz im Kinderzimmer finden wird – gekauft und den Betrag damit gespendet.
Zwischen den Kinderzeichnungen seht ihr meinen “Tank Man”, den ich am Vormittag von der kostenlos zugänglichen Kunstinstallation “Made in China” aus dem Albertinum in Dresden mitnehmen konnte. Auch wenn wir sonst versuchen die Plastikgegenstände in unserem Alltag möglichst zu reduzieren, zählt in diesem Fall wohl mehr die Grundidee dahinter. 5000 Figuren, die den bis heute unbekannten Mann nachbilden, der sich 1989 den Panzern in Peking vor der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung entgegenstellte, sind dort aufgereiht.
Jeder der ein Demokratiestatement auf einem kleinen Zettel hinterlässt, kann sich seinen “Tank Man” mitnehmen und ihn an einen Ort seiner Wahl bringen. Zivilcourage – wie dieser Chinese, der wohl mit Mantel und Tasche gerade auf dem Weg nach Hause war – zu zeigen, ist wohl auch in diesen Tagen bitter nötig. Noch stehen recht viele “Tank Man” da und warten auf Abholung ….
Verlinkt auch bei #bloggerfürflüchtlinge, #meinfreundsalim und Kind of Art von Philuko.
Liebe Katja, da bin ich aber froh, dass dich mein Wichtelpaket rechtzeitig erreicht hat. Ein wenig hatte ich mir schon…
[…] doch tatsächlich noch ein paar Neuzugänge. Nach der ersten riesigen Stoffschenkung, gefolgt vom Nachtrag gab es dann bereits Ende…
[…] fühlt sich das ein bisschen so an, als wenn man eine richtig lange Reise hinter sich hätte. Wie angekündigt,…
Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…