Stoffwindeltest: Disana Wollwindelhose (Überhose) & Elternprotest in Dresden

28. März 2014 | Stoffwindeln, unbezahlte Werbung | 3 Kommentare

Gleich 16 verschiedene  Windelsysteme trägt unser Sohnemann momentan abwechselnd am Po. In unserem ersten gebrauchten Stoffwindelpaket fanden sich auch zwei Wollwindelhosen von Disana*, die doppelt gestrickt aus reiner Schurrwolle  bestehen. Natürlicher geht es eigentlich kaum, denn wenn man diese Wollüberhosen mit Bindewindeln* kombiniert, hat man tatsächlich keine künstlichen Fasern mehr am Po des Kindes. Die Wollüberhosen werden gefettet und halten dann nach dem gleichen Prinzip die Nässe ab, wie bei den Schafen, bei denen allerdings die abzuhaltende Nässe eher von oben kommt.

So weit die Theorie, denn irgendwie haben wir uns nie so richtig getraut. Der Umgang mit den wasserdichten, atmungsaktiven und unproblematisch waschbaren PUL-Überhosen schien uns doch so viel einfacher zu sein. Außerdem wird der Windelpo mit so einer Wolldoppelhose doch recht voluminös. Die erfahrenen Stoffwindler haben uns zwar immer vorgeschwärmt, wie prima temperaturausgleichend die Hosen seien, aber da ich selbst nur ungern Wollpullover in den Sommermonaten trage, fand ich die Wollhose in der Anfangszeit einfach zu warm am Babypo.

Etwas erstaunt war ich, dass ich in den Rezensionen beim Bücherriesen gelesen habe, dass dort vor allem Wegwerfwindler ihre (positive) Meinung verbreiten, die diese Hosen offensichtlich tatsächlich in den Wintermonaten zu Wärmezwecken verwendet werden. Da hätte ich auch mal drauf kommen können und so bleiben die Wollüberhosen vielleicht doch noch eine Weile bei uns, auch wenn der Frühling schon vor der Tür steht. 

Ein klarer Vorteil dieser gestrickten Überhosen bleibt, dass da nichts drückt oder zwickt und man auch keine Beinbündchen hat, die genau anliegen müssen. Sehr bequem sieht so eine Wollüberhose aus. Gibt es unter meinen Bloglesern denn Wollwindelhosenwickler?

Nachtrag:

Der natürliche Start in das Leben als Windelträger wird eng von Hebammen begleitet. Nach meiner eigenen Hebammenprotest-Geschichte rund um die steigende Berufshaftpflicht, die ich hier schon berichtet habe, freue ich mich nun besonders, dass es auch in Dresden endlich einen öffentlichen Protest geben wird. Als geburtenreichste Stadt müsste der Platz vor der Frauenkirche am 29. März 2014, ab 10:30 Uhr eigentlich voll sein, was ihr morgen live hier verfolgen könnt. Wer meint meinen blauen Kinderwagen zu entdecken, kann mir gerne einen Screenshot an amberlight.label-ät-googlemail.com schicken.  

Da auch ich nur durch Zufall davon erfahren habe und in den Krabbelgruppen, die ich besuche, niemand etwas davon wusste, befürchte ich ein bisschen, dass die Vorbereitung und Terminbekanntgabe etwas zu kurzfristig gewählt war, denn sonst hätte sich noch einige Blogger beteiligen können. Selbst ich musste den bereits geplanten Stoffwindeltest ein bisschen “ergänzen”, um das Thema noch rechtzeitig reinzuquetschen. Außerdem hatte ich mir gewünscht, dass der Fokus auf dem Flyer nicht so sehr auf
den Geburtsort begrenzt wäre, sondern auf die Bedeutung der Hebammen im
gesamten Kontext von Vorsorge bis Stillzeit eingehen würde. Damit hätte man auch Diejenigen abgeholt, die keinen alternativen Geburtsort wählen können
… Allerdings stehen auch mir die Haare zu Berge, wenn ich lesen muss, dass die Schließung der Geburtshäuser aber auch Kliniken dazu führt, dass Schwangere bei Geburtsbeginn mit dem Hubschrauber(!) eingeflogen werden sollen oder bereits Wochen vor dem Geburtstermin in spezielle Hotelzimmer neben der Klinik ziehen sollen. Unglaublich! Will dieses Land wirklich mehr Kinder?

Zum weitelesen bei diesem brisanten Thema, das mir bei “Haus-/Geburtshausgeburt gut, Kinikgeburt schlecht” viel zu kurz greift, schicke ich heute mal direkt in den Kreissaal einer Klinik. Sehen wir uns zum Elternprotest am Sonnabend? Sagt es weiter!

amberlight-label

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

3 Kommentare

  1. Also, die Wollüberhosen halten sowas von dicht, da kam bisher leider keine von mir genähte PUL-Stoffwindel ran. Leider machen sie aber auch einen dermassen dicken Windelpopo über den Bindewindeln in Kombination mit Mullwindeln, die wir für unsere Kleine anfangs benutzt haben, dass wir nach ca. einem halben Jahr leider zu WWWs umsteigen mussten, da die Kleine sonst womöglich heute noch unbewegt in der Ecke rumliegen würde, anstatt nun mit 13 Monaten schon frei in der Gegend rumzulaufen.
    Bei einem nächsten Kind wird aber definitiv in der Anfangszeit wieder so gewickelt und falls das dann etwas schlanker ausfallen sollte, auch gerne noch länger.
    Ach ja, Wollüberhosen über Stoffwindeln ohne PUL gehen natürlich auch und machen einen nicht ganz so dicken Po, probier es ruhig mal aus. Wenn die Wollhose gut gefettet ist, geht da erstmal garantiert nix durch!

    Viele Grüße
    Christina

    Antworten
  2. Vielleicht sehen wir uns ja dann morgen auch. Ich plane jedenfalls, mit meinen 3 Ergebnissen der Hebammensorge morgen auf dem Neumarkt zu stehen. 🙂
    Hm, Freunde von uns haben mit solchen Wollüberhosen gewickelt. Vielleicht haben die aber irgendwas falsch gemacht. Denn deren Kinder wollte irgendwann keiner mehr so richtig gern auf den Schoß nehmen. 😉 Aber da scheint es ja durchaus positivere Erfahrungen zu geben.

    LG Doro

    Antworten
  3. Wir wickeln hier fast ausschließlich mit Wollüberhosen. Allerdings hielten sie bei der Großen irgendwann die Pipimenge von einmal Pipi nicht mehr zuverlässig, was aber natürlich auch am Innenleben gelegen haben kann.Habe dann nur noch mit PUL obendrüber gewickelt, wenn auch nicht mehr lange da sie dann recht schnell trocken war. Sonst bin ich superzufrieden 🙂
    LG Julia

    Antworten

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  1. Hallo Amberlight, auf Valomea bin ich wahrscheinlich auch durch deinen Blog gestoßen und lese seitdem dort begeistert (und meist still)…