Ich habe es schon wieder getan – das Stoffgebirge wächst und Nähzeit ist nicht in Sicht, wobei ich mit diesem Stöffchen* schon ganz genaue Pläne habe. Bei einem Besuch bei Internaht durfte ein Meterchen der feinen Fische mit mir nach Hause schwimmen.
Dahinter verbirgt sich ein Hilco-Stoff, der nach Ökotext Standard 100 produziert wurde und bereits jetzt für den Sohn reserviert ist. In nur einer Woche wird der kleine Mann schon drei Jahre alt …
Die blaue Welle hält also immer noch an. Ich habe vermute übrigens dahinter inzwischen einfach die große Sehnsucht nach der Ostsee …
Mit den handbedruckten Papieren aus der Weihnachtszeit habe ich immer noch den Plan, daraus kleine Notizbücher zu binden. Mit der Neuerscheinung “Bind it yourself: Buchbinden leicht gemacht“* aus dem Haupt-Verlag habe ich dazu nun auch noch das notwendige Anleitungsbuch.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Die Originalausgabe lieferte wohl ein spanischer Verlag, der sich auf Grafikdesign spezialisiert hat. Diesen Hintergrund merkt man dem Layout der reichlich 100 Seiten umfassenden Publikation auch an. Auf jeder Seite gibt es jeweils grau Töne und nur ein bis zwei konstrastierende Farbblätter. Die Schriftart ist entweder – wie im Inhaltsverzeichnis – übergroß gesetzt oder in den Anleitungsseiten fast schon zu klein. Besonders die hellgrau gesetzten Materialangaben sind sehr winzig. Im Mittelpunkt stehen aber immer die sehr gut nachvollziehbaren Anleitungsbilder.
Text
Abbildung vom Haupt-Verlag
In 15 Anleitungen verteilt auf fünf Kapitel werden verschiedene Techniken vorgestellt, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade abdecken. Es wird begonnen mit einem Hefter zu binden klammern, wobei ich mir dafür erstmal ein Gerät* besorgen müsste, das sich tatsächlich so weit aufklappen lässt. Es folgt eine Bindung mit Gummis und Büroklammern, die so einfach ist, dass wirklich jeder sie nachbasteln kann. Anspruchvoller sind da schon die Fächermappen aus dem dritten Kapitel. Traditionelle Bindungen, wie ich sie aus der Buchbinderei zunächst erwartet hätte, finden sich im vierten Kapitel. Zum Abschluss werden noch zwei Varianten für Einbände vorgestellt.
Abbildung vom Haupt-Verlag
Bei den traditionellen Bindetechniken kommt neben der Lochzange* auch eine Ahle zum Einsatz. So ein gutes Stück wartet ja schon über ein Jahr bei mir auf seinen Einsatz und ich könnte sofort mit dem ersten Projekt loslegen. Meine muss-ich-auch-mal-machen-Liste wächst mit dieser Publikation auf jeden Fall wieder.
Auch die 12tel-Blicke gehören zu meinem Blogserien, die ich trotz der langen Blogpause nicht unterbrechen möchte und daher noch nachschiebe. Der April gehörte zu den Baumonaten, bei denen ich mich nun schon wenige Wochen danach frage, wie wir das alles überhaupt geschafft haben. Nach der China-Zusage war klar, dass wir noch vor meiner kleinen Weltreise einziehen mussten. Geplant war eigentlich das verlängerte Himmelfahrtswochenende, aber nachdem der halbe Freundeskreis eigene Reisepläne hatte, entschieden wir wenige Tage zuvor, doch am letzten Apriltag einzuziehen.
Doch wie immer zunächst der Blick zurück: 2013 dachten wir im April das erste Mal, dass die Baugemeinschaft tatsächlich komplett sei und ahnten noch nicht, wie viele Familien das Projekt aus finanziellen oder persönlichen Gründen doch wieder verlassen mussten, ein Jahr später haben wir zu dieser Zeit angefangen im Innenbereich zurück zu bauen und dabei einen Fund gemacht, der anschließend tatsächlich als Schenkung an ein großes Tonarchiv ging und letztes Jahr waren die Altbaugebäude fast komplett entkernt.
Vor dieser Zeitschiene ist es tatsächlich erstaunlich, dass wir – mit einem Jahr Bauverzögerung – Ende April wirklich einziehen konnten. In den wenigen Wochen zuvor, war allerdings noch so viel zu tun, dass wir es ohne den tapferen Freundeskreis nicht geschafft hätten. Nach dem Kalken auf den Außenwänden stand noch das Streichen der Trockenbaunwände an. Dort haben wir uns bewusst für Silikatfarbe* entschieden, die zwar im Gegensatz zum Kalk das Gegenteil von preiswert war, aber mit meinem unserem Bauchgefühl übereinstimmte.
Die sonst immer einsatzbereiten Großeltern verreisten mit dem Tochterkind für eine Woche und so waren wir in dieser Zeit glücklich, dass wir den Jüngsten den bereits eingezogenen Familien überreichen konnten und dazu noch verköstigt wurden. Noch Mitte April waren weder die Fliesen im Vorraum noch unser echter Schiefer im Bad fertig.
So richtig an Einzug glauben, konnte ich daher erst, als tatsächlich der Boden im Wohnzimmer lag. Im Obergeschoss verlegte der Mann allerdings selbst. Die letzte Ölung übernahm bis Mitternacht dann sogar unsere Nachbarin, ohne die der Einzugstermin wohl tatsächlich nicht eingehalten hätten werden können, da der Boden noch nicht belastbar gewesen wäre.
Das selbst zum Einzug dann noch genügend Helfer vor und hinter den Kulissen mitgemacht haben, war für uns nach der langen Bauzeit keine Selbstverständlichkeit. In der Walpurgisnacht dann mit den neuen Nachbarn am Lagerfeuer zu sitzen, war ein ganz besonders Start zum Wohntraum in diesem Hof.
Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam:
Gesehen:
Kisten, Kisten, Kisten und ganz viele Möbel.
*
Gehört:
Die Stimmen der Nachbarn und unserer besten Freunde.
Wie schon bei der ersten Ankündigung verraten, habe ich mir vor meiner dreiwöchigen Dienstreise auf die andere Seite dieser Weltkugel schon Gedanken darüber gemacht, wie unser Jüngster (und ich) mit dieser langen Trennungszeit umgehen werden. Er ist es zwar durch die viele Großelternzeit und sein Tagesmutterleben durchaus gewohnt, dass wir uns nicht rund um die Uhr sehen, aber 18 Tage und vor allem Nächte waren eben doch eine ziemlich lange Zeit für mein Kuschelkind.
Kurz vor der Abreise entstand daher noch eine “Reisekette”, die meinen beiden Kindern die Wartezeit verkürzen und vor allem auch erlebbar machen sollte. An guten Tagen fand ich, dass nur zwei Wochenende und die paar Tage dazwischen sehr überschaubar wären, an schlechten, fand ich die drei Wochen, die fast nach einem Monat klangen, viel zu lang.
Ähnlich wie damals beim Adventskalender kamen bei der Reisekette Zahlen (für die Tochter), Masking Tape und viele kleine Überraschungen, wie Sticker, Liftballons, Straßenmalkreide, Stempelstifte u.ä. zum Einsatz. Das Schönste für mich war die Rückmeldung, dass mein Plan wirklich prima funktioniert hat. Die Kinder haben jeden Tag freudestrahlend ihr Tütchen eingefordert, ich bekam via Skype als Bild oder auch (wenn ich lange genug wach war) persönlich mitgeteilt, was sie tolles damit gemacht haben und als dem Jüngsten die Wartezeit doch etwas lang wurde, wusste er, dass er nur noch drei Tage auf mich warten musste.
Und ich selbst? Da der Kontakt zur Familie zwar zunächst nicht via mail, aber dann eben doch über Skype funktionierte, erwischte mich das Kindervermissungsgefühl erst am Tag 15. Schuld daran war auch nur ein ganz eigenartiger chinesischer Animationsfilm im Hotelfernsehen, bei dem ein kleines Babymonster mit echter Kleinkindstimme herzzerreißend anfing zu weinen, weil es in einen Käfig gesperrt wurde, um verspeist zu werden. Im Film wurde aber alles gut und so konnte ich meine kinderlose Dienstreisezeit mit immerhin ganz vielen Nächten, in denen man durchschlafen (!) konnte, richtig geniesen.
Zumindest der Sohn (und der Mann) meinten nach meiner China-Reise, dass es Ihnen zu lang gewesen wäre, während alle anderen überrascht waren, dass ich schon wieder zurück bin. Insgesamt scheinen aber alle Familienmitglieder mit der Trennungszeit so gut zu recht gekommen zu sein, wie ich mir das im Vorfeld erhofft hatte. Kann man also wieder mal machen …
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war ich ein ganzes Jahr nicht mehr beim Stoffmarkt in der eigenen Stadt – so gesehen wurde es also höchste Zeit, wobei mein Stoffgebirge (der mir beim Kisten auspacken gerade wieder bewusst wird) etwas anderes sagt. Eigentlich hatte ich diesmal den Plan, den schlafenden Kindern und dem Mann nur schnell ein paar Brötchen hinzustellen und ganz früh zum Stoffrausch zu fahren. So ganz geklappt hat das leider nicht, aber das nächste Mal bin ich einfach noch etwas schneller.
Meine wieder ausschließlich blogfinanzierten Euronenhabe ich mich diesmal gar nicht ganz ausgegeben, denn die Hitze kurz vor dem Sommergewitter und die Menschenmassen waren mir einfach zu viel. Glücklich war ich mit der Stoffbeute trotzdem. Statt der geplanten Stoffe für die Schuleinführung der Tochter, sind es aber ausschließlich Stoffschätze für mich geworden.
Ein Leinen-Misch-Gewebe, vier Jerseystoffe und ein Feder-Stoff mit überraschend hohem Kunstfaseranteil, denn innen fand sich nach der Entrollung ein Fleece. Überhaupt war ich mir unsicher, ob es sich diesmal um die Sommer- oder Winterausgabe des Stoffmarktes handelte, denn trotz der hohen Temperaturen sind mir viele dicke Stoffe und wenig luftiges unter die Augen gekommen. Warum aber alle von mir gekauften Stoffe schon wieder nur blau sind, kann ich überhaupt nicht erklären – ob sich das psychologisch deuten lässt?
Von der blauen Serie abgewichen wäre ich beinahe wieder beim Lieblingsstand vom DaWanda-Shop Kiseki*. Da ich aber noch nicht mal den traumhaften japanischen Stoff mit Libellen und Bambus* vom letzten Jahr vernäht habe, bin ich diesmal standhaft geblieben und habe nur gestreichelt.
Diesmal fand der Stoffmarkt erstmals auf der Lingnerallee statt, wo sonst unter anderem der regionale Freitagsmarkt Produkte verkauft. Ich fand den Ort gut gewählt, denn ohne die schattigen Bäume auf zumindest einen der beiden Alleen wäre ich wahrscheinlich gleich wieder gegangen.
Neu war für mich diesmal auch, dass es erstmals keinen Treff der Dresdner Nähdamen gab. Das Einkäufe vergleichen und Kaffee zusammen trinken, fand ich eigentlich immer ganz nett, auch wenn bei mir selbst die Möglichkeiten zur Teilnahme an den Treffen in diesem Jahr rapide gesunken ist. So hat wohl alles seine Zeit. Nun bin ich gespannt, ob meine feinen Stoffe bis zum nächsten Markt im Oktober bereits einen neuen Platz gefunden haben – oder sogar schon vernäht sind?
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (6 Jahre)*
Vorletzte Woche war ich beim Babylock-Kurs - darüber wird hier noch berichtet, da hatte ich auch noch einige Aha-Effekte bei…
Es kann tatsächlich sein, dass das bei mir nur geht, weil ich eine Overlock-Coverlick-Kombimaschine habe .... ich mag den Stich…
Das ist ja das gute am bloggen, dass man im besten Falle immer noch einen so wunderbaren Nähaustausch hat und…
Gerne - aber es ist vermutlich eine Verwechslung. Ich habe die Newsletter-Abonnenten durchgesehen und kann unter den Namen + Mailadresse…
Eine super inspiration für dich den schwitzenden Jungen mit dem Loop zu überraschen. Der Flatlocknaht Stich auf dem Grün hat…
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